tlberjpringen foidjer SRalreiljen unb jieljen eS bor, an ihnen entlang ju
laufen, bis fie ju ©nbe finb. Aber fcfjott borffer t>at gewiß eine bon
i£>nen baS ^ßed£) gehabt, in eine mit einer @d)Iinge uerfe^eue ©rube ju
treten. Stur ein ©oßn ber SEBilbniS, ber wie bie wifben Spiere fein Seben
im freien Verbringt, iann auf eine foic^e gangart berfaden. SMne
SabafiS berfidjerten, bie XfcfjangpaS hätten bie Sagb f|ier aufgegeben,
auS guircfjt bor ben Qftturfeftanern, bie mehrmals feinblich gegen fie auf»
getreten feien.
Ser 24. September würbe abermals ein benfwürbiger Sag — meine
©eefal)rten in Sibet enbeten feitfanter SBeife faft immer mit Abenteuern!
SSon meinen SabafiS Ratten fünf in Seaft)§ ober StawfingS Sienft ge»
ftanben, unb gWei bon ifjnen berfidjerten, baß ein glänjenber Sßunft in
Qftfüboft bie Quelle fei, an ber fpauptmann Seafp im Sufi 1896 jefjn
Sage lang gelagert habe unb bie er in feinem Steifewerf baS „gieber»
iager" nennt. Sie Angabe ftimmte auch mit feiner Satte überein; Situ»
ijameb 3fa erhielt baßer Sefetjt, mit ber Karawane bottßin ju jiefjen,
beim ©inbrudj ber Sunfeifjeit auf ber nächften Uferftede ein großes
©ignaffeuer anppnben unb jtoei ißferbe bereit ju galten.
SJtein ißlan war, in oftnorböftlidjer Stichtag nach bem Storbufer unb
bon bort wieber fübWärtS gerabe auf baS ©ignaffeuer ioSpfaßren. Steljim
Ali erhielt bieSmai einen ©eßiffen an Robert (Abb. 60), ber fid) fpäter ju
einem treffiid)en Seemann auSbifbete. 35er ©ee tag faft ganj ruhig ba;
fein SBaffer ift infolge ber geringen Siefe grünlicher, aber ebenfo flar
wie baS feines StacßbarS im SBeften. ©S ift fo faltig, baß atteS, was
bamit in 33erüt)rung fommt, «ßmubc, Soot, Siuber ufw., bon ©algfriftaHen
gti^ert. Ufer unb ©runb beS ©eeS befielen meift aus Son, ber fid) mit
friftattifierenbem ©atj ju fteinharten ffdaben unb S3iöden jufamtnenge»
baden f)at, fo baß man außerorbentfich bot fiept ig fein muß, wenn baS
83oot inS SBaffer geflohen wirb, benn biefe giaben haben mefferfdjarfe
kanten unb ©den. 35er @ee ift ein ziemlich ediptifdjeS ©aijbedeit mit
fehr ftadien Ufern; bie Serge treten nirgenbs bis an ben ©tranb tjeran.
Sie SJteterfinie läuft 100 SJteter bom Sanbe; aber nodj 600 SJteter weit
braunen ift ber @ee nur 4,6 SJteter tief.
SBir legten bie erfte SotungSfinie biagonat über ben ©ee in fdjöufter
Stufte jurüd, unb id) fteuerte nadf bem eingepeilten ßiet tjin. Um
1 U^r Ratten wir 9,5 ©rab im SBaffer unb 10,3 ©rab in ber Suft.
Sie Siefe nahm fef)r regelmäßig p , ißr SRafimum betrug unweit beS
StorbuferS 16,i SJteter. Stöbert fanb biel SSergnügen an ber angenehmen
ga^rt unb bat, fünftig immer mitfommen p bürfen, was id) ihm um
fo lieber bewilligte, atS er immer heiter unb angeregt war unb ich über»
bieS bei alten SJteffungen wirflidie §itfe an ihm hatte. ©ine fteine
S3uiht beS StorbuferS biente unS als SanbungSpfaß. SBir betrachteten
bie Umgebung unb berührten bann fcjjned unfer grühftüd, baS auS örot,
Apfelfinenntarmelabe, ©änfefeber unb SBaffer beftanb. SJteine ^Begleiter
hatten .ßuder, eine Seetanne unb ©maidebedjer mitgenommen, ben See aber
prüdgefaffen; boch erhöhte biefe S3ergeßficf)feit nur unfere gute Saune.
Unb fo ftießen wir benn wieber ab, um ber Quede im ©üboften p»
pfteuern. SSom SanbungSpfaß aus pg fid) eine ffteihe oon ©teinbtöden
unb ©atjttumpen nach Qftfüboft pin, unb baS SBaffer war hier fo feicpt,
baß wir baS Soot feßr öorfid)tig oorwärtSftoßen mußten, ©erabe atS
wir ben teßten S3tod, öon bem wir no¿h eine ©efteinprobe nahmen, hinter
unS hatten, erhob fich wefttid)er SBinb, ber ©eefpieget träufelte fich, nnb fcßon
nacf) ein paar SJiinuten geigten fich auf ben fähigen SBeden ©djaumföpfe.
„Sa S ©eget auf unb bie ©diwerter nieber!"
S3or unS war ber ©ee rotoiotett fdfattiert, ein SBiberfdiein ber f^arbe
beS SongrunbeS; bort mußte es fetfr feidjt fein, aber wir würben fdjon
hinübertommen.
„©eßt ihr int ©übweften bie tteinen weißen SBinbfjofen? SaS finb
bie Vorläufer beS ©turmeS, ber ben ©atjftaub aufrührt", fagte id).
„SBirb ber ©turnt arg, bann ift baS S3oot auf bem fdjarftantigen
©runbe gerfe^t, ehe wir baS Sanb erreichen", bemerite dtobert.
„S a S finb feine ©atjwotfen," fiel dtehim Ati ein, „baS ift ber
dtaucp öon feuern."
„fDiuhameb Sfa fod aber boch an Seafh ©ahibs Quede lagern; bie
liegt im ©übweften!"
„S a ift tein Stauch ju fehen," erwiberte Stöbert, ber ben geraftecper
hatte, „üietteicht haben fie bie ©algebene im ©üben beS ©eeS gar nicht
überf^reiten fönnen."
„Sann finb eS ihre ©ignatfeuer, bie wir fehen; aber wir tonnen
mit biefem Soot im ©türme nid)t treuen."
„Sdtafter," meinte Stöbert, ber fich biefer Anrebe ftetS bebiente,
„wäre eS nicht baS Ilügfte, wieber an Sanb p gehen, ehe ber Sturm
anfdßöidt? hinter beu SSIöden finb wir gefiebert unb fönnen noch bor
Sonnenuntergang eine Sütaffe SSrennftoff fammetn."
„Sa, baS wirb woht baS befte fein; ber ©ee hier ift bei ©turm
biel gefährlicher als ber Safe Sighten. SBir haben gwar feine ißefje,
aber eS wirb auch f ° gehen. Stefft baS ©egef unb rubert hinter bie
83Iöde. — SBonad) gudft bu benn fo?" fragte ich Stöbert.
„ÜÖtafter! Sch fef)e jwei große SBöffe, unb wir haben feine
fflinte mit!"