gange ©epäd trugen bie Da», bie herrlichen 3)afö! TO wir bie Soten oer*
liefen, ftfjiid) ein Stube! SBölfe aus ben Schluchten heran. 3§Iam » u n , ber
mich unb Robert feit Stehim I l iS Ibenteuer begleitete, oerfudjte, fie gu oer*
fdfeuchen, aber offne (Srfolg. ©inen ber Sabaoer Ratten oier gro|e ©eier
fcfjon übet gugeri^tet; fie mußten früh angefangen haben, benn fie waren
fdjon fatt unb t)üpften nur langfant beifeite, als wir an itjnen oorüber*
ritten. Sie Staben warteten in einiger ©ntfernung, big fie an ber Steihe
fein würben.
Son 58 ißf erben unb 36 ffltaulefeln waren un§ nun noch gwblf
unb ad)t geblieben. SaS SerhältniS gwifchen ben Überlebenben war alfo
beinahe baSfetbe, wie einft gwifcfjen ben urfprünglidjen Bälden. @S Wäre
jeboc^ übereilt, Ijieraug gu fc^liefjen, baff ißferbe im fwdjlanöe SibetS
ebenfo ieiftungSfäfjig feien wie SDtauIefel. Ratten wir ftatt ber Sarlent*
pferbe Weine, gaffe SanSlariS befeffen, fo würbe ber (Srfolg ficfieriicf» gu*
gunften ber ißferbe gefprodfen haben. InbererfeitS Ratten wir aber nur
SDtaulefel auS Sßooncf). Ratten wir ftatt iijrer tibetifc£)e gehabt, fo würben
ftdE) biefe wafjrfdjeiniid) beffer bewährt haben als bie pferbe. Iber tn
Sabal finbet man nur feiten tibetifcfie Süiaulefel.
SSBeiter unten im S a l famen wir an einem 9Dtani*ringmo, einer
Steinmauer, bie mit SDtaniplatten bebedt war, oorüber, unb unfere
Seute würben beim Inblid biefer heimatlichen Senlgeidfen gang lebenbtg.
gjßir ritten auf eine §öfie mit weiter luSficht. 3m Süboften geigte
fiA ein giemlich grofjer See, ben weifie ©ipSfelbet unb Serraffen um*
gaben. Über brei, in fein weftlidjeS Ufer auslaufenbe gefSlämme h™=
weg erreichten wir baS Sübufer, wo baS Säger auf geflogen würbe.
$ieS muffte ber 3tinal*tfdhutfän fein, „bie heihe Quelle beS fchwargen
SergeS", benn alles ftimmte mit ber 93efcf)reibung überein, bie unS Sob*
fanq Sfering baüon gemalt hatte.
Unmittelbar füblid) oom Stinaldfchutfän Übertritten Wtr SowerS
Stoute oom Sahre 1891. SBir bleiben nun wieber einige Sage in un*
belanntem Sanb, bis wir SittlebaleS SBeg oom 3ahre 1895, meinen
eigenen oon 1901 unb ben «Rain SingS oon 1873 fchneiben.
§eute fcfjrieBen toxx ben 25* SRotiember, ben ben ici) Dberft
®unlop Smith als ben wahrfcheinlidjen meiner Inlunft am Sangra*
ium*tfo angegeben hatte. Sie fßoft muhte alfo fchon lange oor mir
am See fein. Sie «ßoft? SBir mufften nicht einmal, ob wtr am Ufer
ein gaftfreieS Belt finben würben ober eine unburd)bringliche äftauer oon
Werben unb Solbaten unb einen Bann oon ©abelflinten!
3n ber «Rad^t fanl bie Semperatur auf — 33,2 ©rab, bie größte
Sälte, bie wir bisher gehabt hatten! SBir gogen aber fiibwärts unb
nadh tieferliegenben ©egenben. Obgleich ber SBinter noch anbauerte,
lonnte er uns wohl launt mit noch niebrigeren Sältegraben befchenlen.
fßier Sage lang ging eg nun ber URittaggfonne entgegen, langfant über
fßäffe unb burcp gewunbene Säler, über Heine ©benett, wo Siangg ihr
prächtigeg freieg Seben genoffen, über einen hartgefrorenen glüh unb an
Quellen oorbei, um bie hemm ©iS fmaragbgrün in ber Sonne glängte,
oorüber an einer Schafherbe unb oier Belten unb fcfdiehlich auf eine
offene, üon Sergen eittgefchloffene ©bene hinaus, bie ficf» nadh @üben hin
fenlte unb in beren ¿Ritte ein beinahe auSgetrodneter Salgfee infolge
ber ©ipS* unb Salglriftaßifationen, bie fein Secten noch enthielt, einen
Sichtfchein auSftrahlte, ber fiep nur mit bem ©lange frifdjgefallenen SdhneeS
oergleichen lieff.
Sie ©egenb hiefs 9Jtogbo*bimrop; am guff ber roten Serge er*
blidten wir fedhS üon Steinmauern umgebene fchwarge Belte. Stantgjal
unb Sunbup Sonam fanbett nur acht Sewohner, fi’inber, Knaben unb
©reife, benn bie Iräftigen ÜJtänner unb grauen waren mit bem Sieh
auSgegogen. Siefe Stontaben gehörten in bie fßrooing Staftfang; fie
ftanben alfo unter ber §errfchaft beS Seoafchung in Shafa, unb fonnten
unS baher über baS Sanb am Sangra=jum*tfo, beffen Stomaben oon
Safdhi=lunpo aus regiert werben, leine luSlunft geben. 3)als unb Sdhafe
wollten fie gern oerlaufen, wenn wir fo freunblich wären, morgen noch
hier gu bleiben.
9iun wanberte SDtuhameb 3fa nadh ben Belten unb lam oott büfte*
rer Ihnungen wieber. ©in älterer SDtann auS einem benachbarten 3 elt*
borf war angelangt unb hatte bie anberen gewarnt! 3n fdharfem, be=
fehlenbem Sott hatte er erllärt: „SBir wiffen, bah ihr einen ©uropäer bei
euch habt, unb benen ift baS Sanb oerfdhloffen. §inbern lönnen wir euch
je|t nicht, aber wir werben uns hüten, euch 3)als unb Schafe gu oerlaufen,
unb luSlunft lönnen wir euch auch nicht geben. ©S wäre für euch am
beften, wenn ihr fchteunigft wieber umlehrtet, fonft geht eS euch fefdimm!"
„SBir finb auf ber Steife gum Safcf)i=Sama, ber uns erwartet."
„§ier geht unS ber Safcf)i*8ama nichts an, wir ftehen birelt unter
ber ^Regierung in Shafa."
Sunbup Sonam, ber mitgegangen war, hatte gemerlt, baff gwei 3üng*
linge fehlten, unb war übergeugt, bah fie als ©ilboten an ben nächften
„Sombo" ober Häuptling im Süben abgefdhidt worben feien! SBir muhten
alfo mögtichft fchneli auf ein ©ebiet gelangen, baS oon Safd)i=tunpo aus
regiert würbe.
Später näherte fidf ein SBanberer unferem Säger, @r faf) gerlumpt
unb elenb aus unb fagte, bah er gu einer ©efettfcEjaft oon 35 fßilgem