bie tcß eben befcßrieben ßabe, ift ficßerlicß nocß ein Überreft jener Opfer.
SHatiirlici) Ejatte ber SBuöbßigmug größere Augficßt in Xibet boifgtümlicß
gu werben, wenn ber neuen Religion fobief wie mögficß üon bem alten
Aberglauben einoerleibt würbe. Aber ba§ erfte ©ebot be§ bubbtjiftifctjen
f5unbamentafgefe|eg gebietet „feinen Sebengfunfen augguföfcßen", nicfjt gu
töten. Sieg ßinbert bie SJiöncße jebocß nicßt, Uteifd^ gu effen unb bei
gewiffen Urcßficßen geierlicßfeiten Swgenbfut gu oerwenben — bie ©cßafe
unb bie Siegen werben aber üon gewößnücßen gfeifcßern getötet, wäßrenb
bie Samag fetber baS ®ebot be§ ©ejeßeg nicfjt übertreten.
S3agtfcßam ßeißt ein länger in fürcßteriicßer Seufefgmagfe; afö er
fieß int &'ret§ über ben §of ßmbewegt, flattern bunte Seugftiicfe nacß
allen ©eiten ßin. Sßm folgen eff oerfarote Sänger,. bie biefefbe Se*
wegung augfüßren. S u ifjnen gefeilt ficfj bann eine ©cßar neuer ©cfjau»
fpiefer in bunten ©ewänbern mit ^afgbänbern, perlen unb ©cßmucffacßen.
@ie tragen einen oierecfigen ©cßufterfragen mit einem runben Socß in
ber SDiitte, ber über ben Stopf gezogen wirb, fo baß ber Sragen auf ben
©cßuftern rußt unb, wenn fie tanken, ßorigontaf abfteßt. ©ine große
SJienge bunter Sappen, bie fie um ben Seib befeftigt ßaben, Wefjt aucß
wie bie Sftöcfe einer 93aHetteufe, wenn bie Sänger fiep im Greife breßen.
3n ben £>änben ßaften fie berfeßiebene religiöfe ©egenftänbe unb fange,
teidßte S euSeoben, SSänber unb SBimpef (Abb. 116, 117).
Sßieber öffnet fieß ber Korßang, unb ßinter gwei ooranfdßreitenben
gfötenjpiefern geigt fidß oben an ber Sreppe Sfcßöbfcßaf Sunt, ber Sar=
fteHer eineg weibiießen ©eifterwefenS, unb füßrt mit einem Sreigacf in
ber §anb auf ber oberften Sreppenftufe einen Sang aug. ©dßfießlicß
tangen Samag in abfeßeufießen Seufefgmagfen mit großen, böfen Augen
unb mepßiftopßefifcßen Augenbrauen, üergerrten ßügen unb gewaltigen
Jauern; anbere ftellen pßantaftifeße, aber immer gleicß fürdßterficße wifbe
Siere bar (Abb. 118, 119, 120). S3ei jeber neuen Kummer ffingefn bie
brei Dberpriefter mit ißren ©loden, unb ununterbroeßen lärmt bie Siiufif,
bie mit ißrem mißtönenben ©peftafef bon ben fteinernen gaffaben beg
engen |jofeg brößnenb wiberßallt. Saftfeft unb fangfam feßfagen bie
Srommeffcßiäger ißre Srommefn, begleitet oon bem feßmetternben ©efiapper
ber Siwbefn, , &eR unßeimficßen, fanggegogenen ißofaunenftößen unb ben
einfcßmeicßelnberen gfötentönen. Aber oon Seit gu Seit wirb bag Sempo
befdßfeunigt, bie Srommeffcßföge bonnern immer bidßter ßintereinanber, unb
ba§ klappern ber aneinanbergefeßfagenen 83ecfen berfeßmifgt in ein eingigeg
ununterbroeßeneg ©etöfe. Sie SDiufifanten feßeinen fieß gegenfeitig angu*
ftaeßefn, eg geßt im Crescendo; man fann feßon bei weniger Särm taub
werben, unb eg ift baßer nicßt ber SJiüße wert, gu berfueßen, mit feinen
133. 'Jßettfcßießen gu °Pferb beim Q3olfgfeft in ber 97äße oon ©cßigaffe.