fd)ieb gemalt. 2öie ber englifche Staatgfelrctär felbft bie Sacf)e auf»
fafjte, ergibt ficfj aug feiner SIntmort auf Sorb ißercpg Snterpetlation
einen SDtonat fpäter, nad)bem ic£) meinen Vefcheib ermatten hatte: „Süen
$ebin ift bie Erlaubnig jum Einbringen in Sibet aug Politiken S5rün»
ben üermeigert tuoröen; übereinftimmenb bamit loirb nidjt einmal britifcbjen
Untertanen erlaubt, biefeS Sanb ju befugen. Sie inbifcfje Regierung
begünftigt Efpebitionen erprobter fjorfcher; aber bie faiferlic^e Regierung
hat anberg öerfügt unb £)äit es für ratfam, Sibet aud) fernerhin in ber»
felben Sfolierung ju galten, in ber eg oon ber früheren Regierung forg»
fam bemafjrt mürbe."
SBäljrenb biefer Sage erhielt ich Diele Vemeife ber @pmpatf)ie unb
ber Ureunbfd^aft. Sn Snbien hatte id) lauter greunbe, unb fie empfanben
eg bitter, bah fie mir nicht Reifen ionnten. Sie Ratten eg fo gern
getan! Sä) felber aber burfte fie um nidEjtg bitten, um fie nicht in eine
fdf)iefe, peinliche Sage gu bringen. S ir Souig Satte tjatte mir mitge»
teilt, baf? id), menn mein ©efitd) fdjliehlidj bodf) gemährt merben füllte,
einen 9teüerg zu unterzeichnen hätte — mag biefer aber enthalten mürbe,
habe ich uie ut Erfahrung gebraut. SSielleid^t hanbelte eg fidh um irgenb»
eine Verantmortung für bie Seute, bie mich begleiteten, um ein 33er»
ipredjen, beftimmte ©egenben nicht ju befuchen, unb um bie Verpflichtung,
bie SRefultate meiner Steife ber inbifdjeit Stegierung jur Verfügung ju
fteKen — idh meifj eg nicht. Stun aber mar ich oder Verpachtungen
lebig; bie Freiheit ift bocf) bag SUIerbefte, unb am ftäriften ift ber, ber
allein fteht! Eg märe jebodh übertrieben, menn idh behaupten moHte, bah
idh üt jenett Sagen SJtr. Sohn SJtorlepg -Kamen liebeoolt genannt hätte.
SBie lonnte ich bantalg ahnen, bah i<h ihn nodh einmal p meinen beften
greunbett zählen unb nidht ohne SBärrne, Hochachtung unb Vemunberung
feiner gebenlen mürbe!
Stach bem erften Vefudj im Slugmärtigen Slmt begleitete mich ?)oung»
hugbanb nadh bem ißalaft beg Vijelönigg — ich foHte meinen Kanten in
bie Vefucfjglifte oott Sorb unb Sabp SJtinto eintragen. 2)ounghugbanb
(Slbb. 5) ift ein ritterlidher SJtann, ber Sppug beg Sbelften, mag aug einem
Volle erblühen lann. (Sr ärgerte fidh ntehr atö idh felbft über bie SIb»
lehnung ber Stegierung, aber er hotte babei nodh anbere meit bittere (Smp»
finbungen — feine Ejpebition nad) Shafa (1904), bie Sibet ber miffen»
fdhaftlichen gorfdhratg hotte erfdhliefjen foHen, mar oöllig oergeblicl) ge»
mefen. (Sr führte mich ieftt int Vorbeifahren ju Sorb SOtintog ißriöat»
fefretär, Dberft S . St. Sunlop Sm ith (916b. 6), in bem idh einen $reunb
fürg Seben gemann; er ift einer ber feinften, ebelften, grohherjigften
unb erfahrenften SJtänner, bie idh ie lennen gelernt höbe, er ift ein
tieferufter, oielfeitig gebilbeter SDtann unb grünblidjer Senner Snbieng, ba
er oierunbzmanzig Sohre hier gelebt hot. ÜBenn man foldje 9Jtärmer auf
ben üerautmortlidjften ißoften fieht, begreift man mohl, bah bie herrfchenbe
Staffe, menn eg gilt, nodh manch heftigem Sturm unter Snbieng brei»
hunbert SJtillionen mirb ftanbhalten fönnen.
Stein Seben in biefer .geit mar überaug reich on ßontraften. SBie
mcnig glich ber Slufentholt in Simla ben Sohren ber (Sinfamleit unb
ber Stille, bie mich jenfeitg ber in buntein SBolfenmaffen tierfchminbenben
Verge ermarteten! Sdh lann mich nicht enthalten, einige Erinnerungen
aug biefen munberbar fdhönen Sagen feftzuholten.
SJtan begleite midh alfo prn erften „Statebinner" am 24. SJtai
1906. Sin ben SBänben eineg ber grofjen Salong im ißalaft beg Vize»
lönigg ftehen mohl hunbert ©äfte oerfammelt, aKe im Sßarabeanzug, in
oornehmen bunten Uniformen unb mit blitjenben Drben. Einer oon ihnen
überragt bie anberen um §auptegiänge, er hält fidh fehr gerabe unb fieht
laltblütig, energifch unb ruhig aug; er unterhält fidh mit teinem, fonbern
betrachtet feine Umgebung nur forfctjenb mit hellen, blaugrauen Slugen.
Seine güge finb grobgefdmitten, aber intereffant, ernft, unbemeglich unb
mettergebräunt, man fieht ihm an, bah er Diel erlebt hot unb ein Solbat
ift, ber im geuer geftanben hot. Seine Uniform ift feuerrot, unb auf
feiner linlen Vruft funleit ein ganzeg Vermögen an Siamanten. E r
trägt einen meltberühmten, einen unfterblidhen Kamen: Sorb Sitdjetter
of f hartoum, ber Vefieger Slfrilag unb Dberbefehtghaber beg inbifdhen
Heereg (Slbb. 4).
Ein Heim tritt auf mich i u unb fragt mich, ob ich mich uodh er»
innere, bah mir bei einem Effen bei Sorb Eurjon Sifchnachbarn gemefen
feien. Ser Sieutenant ©ooernor beg if3anbfdjab, (S ir Eharleg Stioaj,
gehört ebenfaUg zu meinen alten Velannten, unb überbieg ftettt mich ©ir
Souig Sane nach rechtg unb linig üor. Ein Herolb tritt in ben Saal
unb lünbigt bag Erfcheinen beg VigelönigS an. Vegleitet oon feinem Stabe
macht Sorb ffliinto bie Stunbe, begrübt jeben einzelnen ber (Säfte, mich
nur mit ben SBorten: „SBillfomnten in S im la!" Ser melandholifche
Slang in feinen SBorten entging mir nidht; er muhte mohl, bah id) mich
nidht fo „milliommen" .fühlen tonnte, mie er unb ich & gemünfcfp hätten.
Unter ben tlängen ber Safelmufit begeben mir ung in ben Speifefaal,
merben mit ben augerlefenften Berichten franzöfifdher S'üche bemirtet,
fpeifen oon filbernem ©efdjirr unb erheben ung bann mieber, um an ber
Sour teilzunehmen, bei ber bem an ben Stufen beg Sf)roneg ftchenben
Vigelönig fünfhunbert Herren oorgefteüt merben. Sie kanten ber ein»
Zeinen merben aufgerufen, unb fie befilieren in fchneßem 3uge am Shron