145. Oer ^afcf)i-£ama bei einer religiöfen Oifputation auf bem ^eftfpielijof in <$afd)i--tunpo.
SHsse beS 93etfafferÄ.
Sötöndje unb fßitgcr.
tlufficfit über bie 33crproöiantierung, bag Steinigungswefen, bie 33eleudj*
düng ufw. tjat, bei mir ein, lief) Seppidje unb Riffen legen unb fe&te
uns ben üblichen Smbifj öor. @g ift ein alter Sama, ber nad) tior*
bereitenben Stubien im Slofter 2wfang*Iing fcfjon 30 Saljre in SEafd)i*
iunpo bient.
Sßon unferem Slugficfjtgpunft aug feljen wir mehrere fieinere, oer*
gotbete 5?upferbäd^er in djinefifcfiem S t il, bie öor ben ©rabfaffaben
liegen unb fiel) ofjne jeben öermittelnben Übergang birelt aug ben flauen
Sädjern ergeben. Unter jebem 2)act) befinbet ficE) irgenbeine bebeuten*
'bere ©ötterftatue in einem jEempelfaal.
3d) ging auf bem S)a<Jje umf)er unb genof) bie wunberbare Slug*
fidl)t über bie SEempelftaöt unb ifjreit SSalb öon 3)ad)Ornamenten unb
tarn babei an einen ißtaf}, wo mefjrere ©ruppen priefterlicfjer Scfjnetber
mit einem (Sifer unb einer §aft, alg gelte eg if)r £cben, bunte ,3eug=
ftüde äufammennäljten. §ätte man fie oijne bie flöfterlidje Umgebung
unb bie wefjenben Spmbole gefefjen, fo würbe man geglaubt Ijaben, bafj
eg fic^ um ©ewänber ju einem 93allett ober Äoftümfeft Ijanble. 0 nein,
bie ©ötterbilber waren eg, bie neue Seibenfleiber fjaben unb wegen beg
fünfunbgwanjigften ©eburtgtagg beg SEafd)t=£ama mit neuen ®rape*
rien unb Stanbarten umgeben werben mußten. 25ie geiftlidjen Dritter
non ber Stabei fafjen im tiodett Sonnenfdjein, näljten, plauberten mit*
■einanber unb fd)ienen fid) feljr betjaglid) ju füllen. Sie baten rnid) un*
geniert um (Selb ju 5Eee unb erhielten audj eine fpaubüotl Stupien.
Unter bem $ßla£, wo icE) ben $Eafc£)i*£ama bei ben Spielen juerft
«rblidte, liegt eine offene ©alerie, ein Säulengang (9Ibb. 142) mit Slug*
fid)t über ben §of; bie Säulen finb oon pwl",, nad) oben t)in mit rotem
unb nad) unten mit weifjent Stoff umwunben. Siefe ©alerie ift feljr
malerifd), oom fjaufe aug gefefjen befonberg ber ißla^, wo bie Statuen ber
öier ©eifterfönige ftefjen (SIbb. 144). ®ie Säulen fjeben fid) buniel gegen
ben fetten fptntergrunb beg offenen fpofeg ab, unb jwifdjen iljnen bewegte
fid) gerabe eine Staffage, bie bag 33ilb nicE)t oerbarb, nämlid) rotgeileibete
SDtönclje unb ißilger in bunten ©ewänbern.
©erabe jefjt würbe auf bem fjofe ein religiöfeg Spiel auf geführt.
Sin ber nörblidjen tragen duerfeite beg $ofeg ftanb unter bem erfteii
SUtan ein Sfironaltar. Sin feinen beiben Seiten fafjen SDtöncfye in gelben
Kaftanen. $wei ebenfaüg gelbgefleibete flamag traten barhäuptig oor
ben Slltar unb blieben in öorgebeugter Haltung regungglog ftetjen. ®ann
fd^ritten brei Samag in roten SEogen unb gelben ßipfelntü^en langfam
über ben §of, führten unter gellenben Stufen feltfame Slrmbewegungen
aug unb nahmen bie SJtii^en ab, aber mir um fie mit mpftifdjen ©eften