Sale beS Sfth=tfcgu baS tion SBeften fomntenbe mächtige Seitental
Senbfdjo, baS loeiter aufwärts; brei SDörfer Beherbergt. SluS biefent
Sa l erijätt ber 3Dritj=tfc£jn einen fegr Bebeutenben VeBenflufj, üBer ben
eine fefte Srüde in brei Sogen ginüberfügrt, bie auf tiier Steinmauern
ruhen; an ben Ufern lagern nodh biife EiSftreifen. Hier finben wir
gwei gübfcge SJtaniS mit Sürmen an Beiben (Snben, wo fecgSedige
©terne in flache Steine eingemeifjelt finb. Dft ftehen biefe ewigen ÜJiatiiS
in langen Leihen fo bidjt nebeneinanber, bah fie wie ein tanger @üter=
gug auSfegen unb man erwartet, bah jte ficf) gleich in Bewegung fegen
unb nach ben SBotjnftätten ber Heiligen aBfahren. StdeS geigt hier eine
grofje ^eerftvaffe an, eine mädjtige VerfegrSaber, bie baS feftanfäffige
Volf ber tiefer tiegenben ©egenben mit ben Vomaben ber §od>eBenen
tierbinbet. Ser SBeg felBft ift ber gröjjte unb Beftgegaltene, ben ich in
gang Sibet gefehen gäbe. ÜBer alte dtebenflüffe, bie im Sommer unb
Herbft ben Verlegt unterBredjen fönnten, führen Srüden, unb überad,
wo ein Sergrutfd) ftattgefunben gat, Beeilt man fid), ben SBeg auS=
gubeffern. Stuf Schritt unb Sritt mahnen religiöfe Steinmale, Stauern
unb SBimpelbüfcgel bie Veifenben an bie Vage ber Möfter unb bah
SJiöncge auf einen Sefucg unb ein ©elbgefcgenf regnen. Unaufhörlich
begegnen wir Karawanen, Leitern, Säuern unb Settlern, weiche ben
Saufleuten, bie nach guten ©efcgäften in ihre §eimat gurüdfegren, ©elb
abgwaden. ÜJtandje biefer Settier oerwanbetn fich auch in Väuber, bie
unoerteibigte Jütten ausrauBen. SBenn fie uns aber Begegnen, Beginnen
fie plöglicg gu humpeln, gu feuchett unb gu jammern. Stach tier Ernte
fod ber Serfehr noch P*** lebhafter fein als fegt.
Stun oerengt fid) baS S a l gu einem ^'orribor', beffen Soben ber
Breite, feilte glufj gang auSfüdt. Stuf ber rechten Seite, ber wir
noch immer folgen, faden bie Sdjieferflippen Beinahe fenfredjt nach bem
gtuh ab; ber lebensgefährlich fcgntate SBeg gieht fich trogbem wie ein
SimS längs ber fcgroffen SBanb hin. §ier hat bie Statur ber SBege*
Baufunft ber Sibeter unitberwinblidje ^inberniffe in ben SBeg gelegt.
SaS ©epäd muh an biefer gefährlichen Stede tiorbeigetragen Werben,
unb man wunbert fid) nur, bah bie ißferbe imftanbe finb, bie
Stede gu paffieren. Sn Spalten unb gurcgen ber Sergwanb hat man
40 SDteter über bem f^tnh flache Schieferplatten, .ßweige unb SBurgeln
befeftigt unb biefe mit planten, Stangen unb Steinen Belegt, woburdj
eine fuhbreite Sacgrinne entfteht, ohne Spur tion ©elänber; hier muh
man fogar bie $unge gerabe im SRunbe halten, um nicf)t baS ©leicgge*
wicht gu tierlieren! Vatürlicg geht man biefe Strede, bie Sigu=tang
heiht, gu f^uh, Biegt fich nach ber inneren Seite hinüber unb ftügt fich
gegen bie fjelswanb. SOtan atmet erleidjtert auf, wenn man an ber am
beren Seite ift 'unb bie grofje Salmulbe oor fich fiehh in ber Bei Singa
gwei wichtige Säler gufammenftohen.
Senn hier tiereinigt fid) mit bem 9Dth=tfd)U ein tion Dften fommem
ber ffflufj ©cgastfcgu, ber Weiter aufwärts Sup=tfcgu heiht nnb ben
wir tior 21/* SJtonaten auf feiner biden SiSbede überfchritten hatten.
Slrn 15. Slpril führte ber Sup=tfcgu 6,09 fiuBifmeter unb ber DJdt)=tfcf)U
6,29 Subifmeter SBaffer in ber Sefunbe. Sie waren alfo Beinahe gleich
grofj, aber baS Verhältnis fann fich natürlich Bebeutenb änbern, was
tion ber Verteilung ber dtieberfcgläge abgängt. Sie Höge Beträgt hier
4331 SDJeter.
Sn einem furgen Sal in ben weftlichen Sergen erhebt fich auf bem
oberften Slbfag einer fteilabfadenben Serraffe ampgitgeatraliid) baS grohe
®lofter £inga=gumpa pgantaftifch, entgüdenb unb einlabenb wie ein
äftärcgenfcgloh (91BB. 180). Seine Weihen Käufer ruhen wie Storchnefter
auf Sergfpigen; eine Steige SDianiS geigen uns ben SBeg bagm, wo bie
frommen, Untabelgaften in erhabener Stide über bem SauS unb SrauS
ber Sörfer unb bem Vaufdjen unb Sofen ber iaIhiu wohnen. Unterhalb
beS ÄlofterS liegt baS Sorf Singa=fof, wo unfer Säger nicht weit tion
bem ißunft aufgefdjlagen wirb, wo eine fefte Srüde tion gehn Sogen auf
elf Pfeilern über ben 3Jtp=tfchu führt (Slbb. 189). ¿jeuge unferer Slnfutift
war eine SJtenge Sibeter, fcpwarg wie SJtogren, fdjmugig, gerlumpt, ntügen=
unb gofenloS, ftumm unb tierwunbert (Slbb. 183, 190, 191, 192).
Sn ber gangen ©egenb fiegt man feinen eingigen Saum; nur broben
Beim Slofter gibt eS gwei. Slucg bieS Vergnügen ift nun gu (Snbe; fegt
wo ber grügling gefommen ift unb bie Snofpen feg Weden, gören wir
baS Säufeln ber SBinbe in bicgtbelaubten Saumfronen nur nocg in ber
Erinnerung. UnS erwarten wieber bie ft'Iagelieber ber Stürme auf ben
ißäffen eines faglen Hochgebirges. Ser ^rüftling war übrigens noch nidjt
fo ernft gu negmen, beim nacgtS gatten wir nocg Bis gu 17 ©rab Sättel
Sen Sonntag brachte ich mit VaBfang unb Sunbup Sonam im
Älofter gu, Bis eS bämmerig würbe. SBir ftiegen bie SlBgänge hinauf,
an ffteigen gutergaltener SJtaniS tiorbei, bie auSfageit wie abgebrochene
Sdtauern mit rotgemalten, aus ben Scgieferbiöden auSgemeihelten unb mit
roten Vaginen umgebenen Scgriftgeidjen. Sann famen wir bureg ein
Sor in ber Sdtauer ber Slofterftabt unb ftiegen gwifegen tiiergig alten
unb neueren weihen Häufern, bie an ben gelSwänben flebten, immer
göger ginauf. Sie Sage erinnert an baS Älofter Hemi in Sabaf, aber
bie ©ebäube liegen bort niegt fo gerftreut wie gier. SDtegrere tion ignen
finb jebodj unbewognt, benn eS fod gier bie Sitte gerrfegen, bah, wenn