ÜMtttter gehalten, wenn man nicE)t baS ©egenteil gemußt ßätte. Seboc^
trugen fie, int ©egenfaß ju ben SJiöncfien, ileine gelbe ßipfelmüßen mit
aufgefrentptent 91anb, ber auf ber unteren ©eite rot mar.
Über bie $öfe, Pattformen, SDäcEjer unb kreppen faß man aucß
SantaS unb piger iommen (Slbb. 147), bie ßeraufeogen, um ben ßeiligen
©egen ju empfangen; bie anbäcEjtig unb gebuibig martenben SDtaffen,
bie ßier Queue bilbeten, madjten einen tiefen ©inbrud auf ben gufcßauer.
gür micß jebocß bebeutete iß re Slnmefenßeit, baß mir eine längere SBarte»
jeit beoorftanb, unb icß ging beSßalb uacß bem ©rab beS ©roßlatnaS,
beffen pracßtooIleS portal icß abjeidßnete. Sd; mar iaum fertig, als
Sfaftferlan erfd)ien, um ju meiben, baß ©eine §eiligfeit mid) ermarte;
mir eilten besßalb bie kreppen mieber ßittauf unb an ben gemößnlidßen
©ruppen roter Sftöndje tmrbei, bie überall umßerftreifen unb feßr menig
ju tun ju ßaben fd; einen. Stuf bem großen fpof traf man mieber Vor*
Bereitungen jur geier be§ SiSputationSfefteS.
SieSmal begleitete mid) nur Süfußameb Sfa. Ser Safcßi = Sama
empfing mid) in bentfelben ßaiboffenen Siaum mie baS leßtemal. @r mar
ebenfo bejaubernb mie bamalS unb lenlte baS ©efpräcE) mieber auf
ferne Sänber, meit fort oon biefem fo ßermetifdß oerfcßloffenen Sibet.
SieSmal fpracß er inbeffen ßauptfäcßlid; oon Slgra, VenareS, pfdßamar,
Slfgßaniftan unb bem SBeg oon §erat nad) bem Sßaiberpaffe. „SBaS
liegt meftlic^ oon Sarlent?" fragte er.
„p m ir unb Surfeftan."
„Unb meftlidß baoon?"
„S a S S'afpifdje SJieer, baS oon großen Kämpfern befahren mirb."
„Unb meftlicß Oom Äajpifcßen SJteere?"
„Saufafien."
„Unb moßin fommt man, toenn man immerfort nadß Sßeftenmeitergeßt?"
„5tacß bem ©dßmargeu SDteer, ber Sürfei, Sftußlanb, Öfterreidß,
Seutfcßlanb, granfreicß unb bann nad) ©nglanb, baS braußen im SSelt»
meer liegt."
„Unb maS gibt es meftlidß oon biefem Sßeltmeer?"
„Slmerifa, unb barauf mieber ein SSeltmeer unb bann Sapan, ßßina
unb mieber Sibet."
„S ie SBelt ift unenblicß groß", fagte er nadßbenflidß unb nidte mir
freunbticß läcßelnb ju.
Sd) bat ifjn, nad) ©darneben ¿u Iommen, mo icf) fein ßicerone fein
molle. S a läcfieite er mieber: er möcßte gern nad; ©cßroeben unb nadß
Sonbon reifen, aber ßoße, teuere ißflicfjten ßielten ifju beftänbig an Safcßi»
lunpoS Ä'loftermauern gefeffelt.
STlad^ bem See unb bem Smbiß ging er mie ein gemößnlidßer
SDienfcß in feinem gimmer umßer unb bat mid;, bie Camera aufju*
fteHcn. Sn bem Oon ber ©onne befd;ienenen Seil beS ©etitacßeS mürbe
ein gelber Seppidß auSgebreitet unb ein ©tußl baraufgefeßt. Seiber ßatte
er nießt fein bejaubernbeS £äd;eln, als bie brei patten aufgenommen
mürben, fonbern faß ernft aus (Stbb. 146,194) — oielleicfjt baeßte er barüber
nad;, ob eS rooßl gefäßrlidß fein iönne, fid; inmitten feiner eigenen ßlofter*
ftabt oon einem Ungläubigen abfonterfeien ju laffen. ©in langer junger
Santa mit angeneßmem ©efidßt oerftanb fid; aud; aufs Potograpßieren
unb madßte ein paar Slufnaßmen oon mir für ben Safd;i = £ama. @r
ßatte felbft eine Sunfeliammer, mo mir unfere Patten entroideln follten —
tamaiftifeße Sempet eignen fidß üorgüglidß ju Sunfelfammern!
Sann naßmen mir unfere päße mieber ein, unb ber Safdßi* Santa
55 erfunbigte fidß, mie mir baS fReiterfpiel geftern gefallen ßabe; icß mortete, baß icß einen fotdßen ©paß nod; nießt erlebt ßätte; er felbft
ßatte biefe meltlicßen Vergnügungen nodß nie befudßt, benn er mar an
biefem Sage ftets burdß feine religiöfen ißf(id;ten in Slnfprucß genommen.
97un maeßte er ein ¿eid;en, morauf einige SJiöndße fein ©ßrengefdßenf
für midß ßereinbraeßten: ¿mei ©tüd be§ firfdßroteit SSollftoffeg, ber in
©ßangtfe gemebt mirb, einige Slbfcßnitte golbgeroirlteS ^eug au§ ©ßina,
jmei tupferfcßalen mit filbernem 9ianb unb eine üergolbete Untertaffe
nebft einem ebenfoldjen Sedel gu einer prjetlantaffe. ©igenßänbig gab
er mir bann ein oergolbete§, in rot unb gelbe ©eibe gefleibeteS ©ötter=
bilb unb ein großes ßetlgelbeS „Sabacß". Sie gigur, bie er mir gab,
mar ein fißenber Vubbßa mit blauem $aar, einer Srone unb einer
©ißale hrben £änben, aus ber eine ißflanje auffeimte; er nannte es
Sfepagmeb. ©S ift bieS bie gorm beS Slmitabßa Vubbßa, bie SlmitaßuS
ober „berjenige, ber ein unermeßlidß langes Sebett befißt", genannt
mirb. ©S ift bejeießnenb, baß ber Safd;i = Sama mir gerabe biefeS
©ötterbilb gab. Senn er ift felber eine Snfarnation beS Slmitabßa,
unb er ift attmädßtig. Surdß baS Vilb beS Sfepagmeb motlte er mir
alfo gleidßfam ein Unterpfanb geben, baß mir nodß ein langes Seben
beoorfteße. SaS aber begriff idß bamals nodß nießt; erft als idß in
©rünmebels „2Ki;tßoIogie" blätterte, erlannte idß bie Vebeutung beS
©efißenis.
SiefeS SJial bauerte bie Slubieng jmei unb eine ßalbe ©tunbe. Unb
es mar baS leßtemat, baß idß ben Safcßi=Sama oon Slngeficßt ju §Xn=
gefießt faß. Senn nadßßer traten atterlei potitifdße tompliiationen ein,
bie ißm — nid;t mir — gefäßrlicß merben fonnten,! unb icß ßiett es ba=
ßer für meine ^fließt, ißn nidßt burdß neue Vefudje, bie ben Slrgmoßn