toir fönuen baßer bie gaßl ber Äniefäde nicht aud; noch ¿äßlen. Stele
Oon ißnen gefeit mehrere SJtale um bie SDtauer herum.
Setter mattbernbe Sama gehörte p einer Srübetfdjaft üott neun
ÜJlondjen, bie uns manchmal in unferem (Sartén befugten, oor ben gelten
fa^ett, ißre ®ebetmül)len breiten unb fangen (Slbb. 152). Sie Ratten freie
SBofjnung in einem ©ebäube Safcf)i=iunpoS, baS ^arnbung f)ie§. Ein
anbereS SÜKitgiieb mar ber fiebgigjädrige Senfin auS Slmbo; er fjatte oier
SDlonate gebraust, um üon bort nad) Safd;i=lunpo p gehen. Stile toaren
beS f5efte§ toegen gefommen unb toodten über Sßafa unb Sftaftfdju nad)
§aufe prüdfehren.
Sie Stbgaben ber Sßiiger finb eine ber ^aupteinnahmequeden Safdji*
ImtpoS. Stber baS Älofter befitjt and) bebeutenbe Sanbgüter unb gerben,
unb getoiffe 9Könd)e, bie bie wirtfdjaftlichen Slngelegenßeiten beforgett
unb ben Ertrag bertoatten, treiben fotooíjí mit ber Umgegenb toie mit
dtepal ^janbel. Ser Ertrag bon ganj Sfdjang fällt an SafchMitnpo,
baS infotgebeffen jiemlidj reich ift. Ein jeber ber 3800 ÜÖiöndje erhält,
olpe Unterfdjieb beS ©rabeS, jä^rlicfi 15 Stupien unb lebt natürlich
foftenloS im íííofter.
Eine anbere große Einfomntenquede ift ber Sertauf bon Stmuletten,
SaliSntanen unb ^Reliquien, ©ötterbilbern aus ÜDietad ober Serrafotta,
reltgiöfen Sftalereien (SanlaS), 3iäud)erfpänen unb bergieidjen. Slud) für
fleine unbebeutenbe, beinahe toerttofe Songötter ober Sßapierftreifen mit
fpntbolifdjen figuren, bie bie ißilger als SaliSmane um ben §alS tragen,
werben bie ißriefter redit gut be¿aíjlt, toenn ber Saf<hi=Santa biefe Singe
gebüfyrenbertoeife geftgnet l;at
Stm 21. gebruar oerbrad;te id; beinahe ben ganzen Sag in Seilen
be§ MofterS, bie id) noch nid)t gefeßen hatte. SBir toanberten burd) enge,
getounbene Äorribore unb ©affen in tiefem ©chatten ¿wifdjen tjo^en,
weißabgepugen ©teinhäufern, in bereu Snnerm bie 3Jtönd;e itjre gellen
haben. Eines ber Käufer bewohnten auSfdjiießlici) ftubierenbe äftöndje
au§ ben ©egenben um Set), ©pittof unb Siffe Ijerum. SBir traten
benn auch in bie Keinen, bunfeln SSerfdjläge íjinein, too faurn ntefjr 3taum
toar als in meinem gelt. Sin ber einen SängSmanb £)at baS S3ett feinen
ißta|: eine rotbepgene äftatratje, ein Äopfliffen unb eine giljbede.
Sm übrigen beftefit bie Einrichtung ans einigen Äiften mit 23ücf)ern,
SHeibungSftüden unb religiöfen ©egenftänben. ^eilige ©c^riften liegen
aufgefdjiagen. Ein paar SSeutel enthalten Sfamba unb ©alj. Ein Keiner
SKtar mit einigen ©ötterftatuen, Dpfergefäßen unb brennenben 33utter=
lampen — baS ift alles. £>ier ift eS bunfei, fühl, fernst unb muffig,
nichts weniger als gemütlich, eher toie in einem ©efängniS. Slber hier
»erlebt ber feine Sage, ber fein Seben ber ^irdje getoeiht f)Qt unb
höher fleht, als anbere dRenfchen. SJtönche nieberen ©rabeS toohnen p
¿toeien ober breien in einer gede, ©elongS hn&eu eine gede für fidj;
bie hö^ften ißrälaten jebod) befijjen üiel elegantere unb geräumigere
SBohnungen.
Seber SRönd) erhält täglich örei Schalen Sfamba unb nimmt feine Süiahl*
¿eiten in feiner gede ein, toohin ihm aud; breimat am Sage See gebraut
toirb (Slbb. 150). Soch toirb ihnen aud; toährettb beS ©otteSbienfteS See
gereicht, in ben Sempelfälen, in ben SSorlefungSfälen unb auf bem großen
.£>ofe. ®eine religiöfe fpnbiitng fdheint fo heilig p fein, baß fie nicht
p beliebiger geit bitrd; ein @d)äid)en See unterbrod;en toerben iönnte.
Eines SageS beobadhtete ich öon öer roten ©äulengalerie (Labung)
herab ben |>of »oder SamaS, bie in Keinen ©ruppen faßen unb nur enge
Surd;gänge freiließen, burd; bie Sftooipn mit ben heißen filbernen unb
fupfernen Seefannen gingen unb baS mit 93utter angerührte, fuppenäl)n=
licfie ©etränl anboten. Sittern Stnfdhein nach ein gemeinfamer „F ive o’
clock tea" nad) irgenbeiitem ©otteSbieuft! Slber einen getoiffen reti*
giöfen Slnftrid) haKe ber SeeKatfch bocß, benn biStoeilen fangen fie ge=
meinfchaftlid; eine feierliche, monotone fpprnne, bie in bem engen, toiber»
hadenben §ofe tounberbar fchön unb ergreifenb Kang. Slm 4. ÜOtarj
toimmette es auf bem §of unb anberen ißiä|en innerhalb ber Sftauem
SafchMitnpoS oon SBeibern (Slbb. 149) — es toar ber leige Sag,' an bem
ihnen baS ©ebiet beS IlofterS offenftanb; oor bem nächfteit Sofarfeft
toerben fie hier nicht toieber pgelaffeit.
Ser junge Skönd;, ber als Steifebegleiter beS Safd)i=Sama in 3n=
bien ©elegenheit ¿ur Erlernung beS «ßhotographieren§ gehabt, hotte feine
Sunfelfamnter neben feiner großen eleganten gede. Stud) ich ionnte
einige meiner glatten bort entwideln. E r bat mich, jo recht oft p fommen,
um ihm Slntoeifungen ¿u geben. E r hatte maffioe Sifdhe, bequeme SitoanS
unb fdjtoere, oornehme Sraperieit in feinem ©alon, ber abenbS burch S P
lampen erteu^tet tourbe. Sort tonnten wir ftunbenlang fißen unb plau=
bern. fpiöhiid; toar er auf ben ©ebanfen oerfaden, ©ngtifd) p lernen.
SBir begannen mit ben gahtworten, bie er mit tibetifdhen Schriftlichen
auffd;rieb; nad;bem er fie auStoenbig gelernt hatte, fragte er nach anberen
gewöhnlicheren SBorten unb Gegriffen, ©ehr bebeutenbe gortfdhritte
machte er iubeffeit toährenb ber Wenigen Seftiouen, bie ich ihm erteilte,
gerabe nid;t.
SBenn man burch öie ©traßen ber Slofterftabt toanbert, muß
man fi<h oorfeßen, benn bie Steinplatten, über bie feit Sahrhunberten
Saufenbe üon SJtöudjen unb pilgern l;iof<hritten, finb blant oon ber