148. Sine $tofterfüd)e in 5afd)idunpo.
S tijje bei QJecfaffera.
SÖlünd^e unb Sßiiger. 321
ber für. fie alle ga^lt. Sft ber Buíauf ¿u srofj, fo werben fie bon ben
höheren SRönchen burch ©anbauflegen gefegnet; erfcfjeinen fie in geringerer
S&tjahl, fo empfangen fie ben ©egen bom SafcfjUSama felbft, aber nicht
mit ber §anb, fonbern mit einem ©tabe, ber mit gelbem ©eibenjeug
umwidelt ift. SJtit feiner §anb fegnet er blofí bornehme Seute unb
SDtönche.
Unter ben plgern faf) man foroof)! Saien als ©eiftíidie. S il
fprad) fdjon bon ben Tonnen, bie, Queue biibenb, auf ben ©egen
warteten, ©ierfjunbert Tonnen waren aus Benachbarten lUöftern ange=
langt. ^ SBäEjrenb ihres Aufenthaltes erhalten fie freie SBohnung im
Sfchini=tfchiiang, einem ©ebäube in SafdjMunpo, freie 33eföftigung
unb aufjerbem bei ber Slbreife ein Heines ©elbgefcheni. @ie fteUen B
nicht alljährlich ein, in biefent Satire aber lamen fie am ^weiten Sag
beS gefteS unb braten am 18. gebruar wieber auf.
SBir fahen auch Cobijen aus anberen SHöftern, bie ¿u gewiffen feiten
mit See bewirtet würben; fie multen fid> jebocf) bamit begnügen, bor ber
Südje auf ber ©trafje ju fi|en, wo fie bie enge ©affe füllten, fo bah man
faum burdjfommen fonnte.
Sftan finbet unter ben pigern aucfj wanbernbe SamaS. ©ineS SageS
machte ich üon efnem folc^en, ber weit unb breit herumgefotumen war,
eine Betonung. Úm ben §alS trug er feinen Üiofenfranj, ein SJhcfdjeh
haisbanb unb ein ,,©ao“ mit einem ©ötterbilb, bas ihm ber Safc£ci=
Santa gefdjenft hatte. SSor nicht langer ßeit hatte er bie Äniefaßwaw
berung um alle Älöfter bon Shafa auSgefüEjrt, unb eben hatte er biefelbe,
ben ©öttern Wohlgefällige Sat um SafchiUunpo h^rutn bollbracijt. @r
bewegt fich babei in ber 3üd;tung beS UhrgeigerS unb mifst bie Sange be§
SßegeS um baS Stofter mit ber Sänge feines eigenen UörperS. ©r faltet
bie |»änbe bor ber ©tirn, fällt auf bie S'nie, legt fich bann ber Sänge
nah auf beu SSeg, ftredt beibe Arate nadj born, Ira^t ein Reichen in
bie ©rbe, fteht auf, geht bis an baS Reichen, fällt bort wieber auf bie
Snie unb fefct biefe pojebur fo lange fort, bis er um baS Slofter her»
umgelangt ift. ©in foIdjeS Umwanbern Safchi=lunpoS erforbert einen
gan^n Sag, will er aber auch in bie ©affen hinein unb auch um alle
©rabtapeHen unb Sempel herum, fo berbringt er mit biefer religiöfen
©hmnafti! brei Sage. Säglid) fahen wir ganje IReihen fowohl geiftlicher
als Weltlicher piger, bie auf biefe SBeife ganj Safchi=lunpo unb alle
feine ©ötter umireiften. 5d) fragte mehrere bon ihnen, wieoielmal fie
bei einer Umfreifung ber ättauer ber Sänge nach auf bie ©rbe fielen,
aber fie wußten es nicht; benn, fagten fie, wir beten bie ganje 3 eit:
„Om mani padme hum“ , jebe Sftieberwerfung bebeutet swanjig SRaniS,
$efcin, ^rait^imalaja. I. 21