fdjnauben, ber ©djaum bilbet fjloden auf bem ¿jaum, unb jeber Seiter
rührt für feinen Sadjfolger eine ©taubwolfe auf. Siefe Sorfüljrung
wieberljoit ficf) ¿weimal, beim britten kennen aber fdjiefjen bie Seiter
mit ihren langen Sogen auf beibe ©djiehfdjeiben (Slbb. 133). Ser Stbftanb
¿wifdjen beiben beträgt etma 60 Steter, unb eg gilt, in jcbe ©djeibe einen
Sfeil ¿u fdjiden. Sa§ erftemal getjt eg nod) ganz gut, bann aber muff
ber ©djüfje fefjr flinf in feinen Sewegungen fein, wenn er ben ßöd)er,
ber il)m auf bem Süden baumelt unb ijüpft, nod) rechtzeitig ergreifen,
ben ißfeil ijeraugjiefien, ifjn auf bie ©efjne legen unb if)n abfenben will —
e^e er fd)on an ber ¿weiten ©djeibe oorbei ift! Siele @d)it|en trafen
beibe ©Reiben, anbere jagten ben erften ißfeil in bie ©djeibe, ben ¿weiten
aber in ben Srbboben; bei einigen fuhr ber SM1 fdjräg gegen ben £>oiz*
rahmen ber ©djeibe, Wäfjrenb nod) anbere Oerfudjten, fidj baburd) aug ber
Slffäre ¿u ¿iefjen, bah fie fich im ©attel umbrefjten unb, ¿ur groffen @e=
fahr ber ßufdjauer, ben ißfeit nach rüdwärtg abfdjoffen. Ser rote ißunft
in ber Sftitte ift mit einem roten Snioer gefüllt, bag in einer SBoile auf*
ftäubt, wenn bag geiiiium getroffen ift.
Sie ißferbe finb fleht unb lebhaft, einige fjalbwilb unb feurig; fie
finb langhaarig, aber fdjle^t geftriegelt, ¿ottig unb ungepflegt, äßäljrenb
beg ©djie^eng liegen fie faft langgeftredt im Sauf auf ber Sahn, unb
bie lofen .Bügel hängen '*11 her° 6-
Seim oierten Sennen fdjoffen bie Seiter mit lofem Snloer nadj beiben
©djeiben, unb beim fünften mit ber glinte nach &er erften unb mit bem
Sogen nach ber ¿weiten ©cheibe. ©ie benutzten babei ihre langen, fdjweren,
unförmlichen SRugfeten unb hatten nicht einmal bie unbequeme (Sabel
abgenommen. Sn ber Stünbung beg glintenroljrg ftedt ein Sali ¿u*
fammengebrüdter ^ßcipicrftreifett, bie fich, Wenn ber ©chufe fällt, nah
allen ©eiten ¿erftreuen — beg größeren Sffefteg wegen! Ser ©tart
finbet in großer Entfernung ftatt, unb ber Seiter ift fdjon in üollem
©alopp, wenn er fidh ber erften ©djeibe nähert. S r hält bie glinte in
ber finden, erhebt fie langfam unb elegant an bie rechte ©djulter, um*
fafjt mit ber Sedjten ben Kolben, hält bie Stünbung nah tiorn in ber
Sichtung ber Sahn, unb in bem Stugenblicf, wenn er an ber ©cheibe
öorüberfauft, brefjt er ben fiauf nah ber ©cfjeibe hin unb' fdjieht, benn
bie Dnttbfdjnur ift fhön beim ©tart angejünbet worben. Siele er*
¿eugten bie rote üßolfe/aile bie weifje oon ben ißapierftreifen — fallg
niht ber ©djuh oerfagte; benn auh bag fam oor, wenn man ben Bnnber
niht im richtigen SJtoment gegen bag Bnnblod) gehalten hatte. Sei
einigen ©djütjen fiel ber ©hufi ein wenig ¿u fpät, wenn fie bie Safel
fhon paffiert hatten, unb bann begannen bie ber ©efafjr am meiften aug*
rjefefeten gufdjauer nah allen ©eiten batwnzuftürmen, ba fie bie bered)*
tigte gurcfjt hegten, baff ihnen bie Slugenbrauen üerfengt werben fönnten.
©owie ber ©djuh gefallen war, würbe ber glintenrienten fdjnell über bie
©hulter geworfen, unb je|t galt eg, in ¿wei ©efunben ben $?öd)er unb
ben fßfeil ¿u ergreifen unb ihn auf bie ¿weite ©cheibe ab¿ufhnellen. Sie
Sntfernung War jeboh fo furz, bafj bie meiften fehlfdjoffen; wenn eg
aber einem gelang, bradjeu bie Stenfdjenmaffen in niht enbenwollenben
3 ubel aug, unb wenn eg fin mipglüdte, jubelte man noh mehr. Sin*
ftrengenb unb fjeih mup eg fein, in biefen pompöfen SInzügen mit fÇlinte,
Sogen unb Äöcljer ber ©onne gerabe entgegen¿ureiten unb oon 3eit ¿u
Beit fpurlog in einer ©taubwolfe ¿u oerfhwinben. Sinige ißferbe flogen
fo, bah ihre Seiter nid)t ¿um ©huffe fommen, unb bann amüfiert fich
bag Solf wieber. Siitent ©djühen fällt ber £>ut ab, bag ihm folgenbe
Sferb fdjeut oor ber ©heibe unb fprengt, bie abgeftedte Sahn üer*
laffeub, mitten in ben ßufdjauerfjaufett hinein. Sin anberer haubhabt
feine glinte fidjer, hüllt bie erfte ©heibe in eine rote SBolfe unb trifft
auh bie ¿weite, hat aber in ber Sile ¿wei Pfeile fjtneingefdjoffen. Siner
¿erfcfjiefjt bie ©heibe in fleine ©tücfe, unb einem anberen ¿erbriht bie
glinte, fo bah er mit bem blofjen Solben in ber erhobenen £janb weiter*
reitet — immer amüfiert fid) bag So ll grenzenlos. Sefonbere SSadjen
lefen bie Pfeile auf, erneuern bie ©heiben unb füllen bie roten S uuffe
mit neuem ißulüer.
Sieg ift ein tibetifheg Solfgoergnügen, frifd), farbenreih unb pit*
toregf. Sie 3 ufhauer huüen augenfheinlih h re ßieblinge unter ben
SBetteifernben; bag fann man an bem fteigenben ©ummen hören, fobalb
fih ein beftimmter Seiter nähert. Slnberen prophezeit man feine Sor*
beeren, benn fie werben fhon beim kommen mit fiahfaloen empfangen.
Sille finb ganz Sluge unb Dljr, währeub fie ftunbenlang ftehen ober fi|en
unb Süffe unb Safhwerf oerzehren. Sn ber Stenge fehe id) mehrere
alte Sefannte aug bem Slofter, aber auh Samag aug Sabaf, bie an ben
geiftlid)en fpodjfdjulen Safd)i*IuitpoS ftubieren, fêaufleute aug Sepal unb
Shutan, ntongolifdje ^3ilger in Sßeizmüjjeit mit großen Dljrenfiappen oon
fÇuh§feô, etwa ¿wanzig Sauflcute aug Safdjmir unb Sabaf in h°hen
weihen Surbanen unb fdjwarzen Kaftanen mit Seibgürteln. Sie SI)i*
nefen, bie in Sibet bie Solle ber Snglänber in Snbien fpielen, fijsen in
fleinert ©ruppen unb rauhen iljre pfeife; ber Serlauf beg Sreigfdjiefieng
fheint fie ganz gleichgültig ¿u laffen. ©ie tragen blaue Slnzüge, fhwarze
SBeften unb fdjwarze ©d)eiteifäppd)en, auf benen oben in ber SRitte ein
Äoratlenfnopf fi|t (Slbb. 138).
3wei Seitpferbe, bie fo etwag wohl nrd) nie mitgemadjt haHen,