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dass er zu deu Labyi-hithodouteii gehört habe. Die Wirbelsäule zählt Theile \'on nicht
über 22 Wirbeln, von denen die drei hinteren geringer sind, und ein kui-zes, schräg abwärts
gerichtetes Schwänzchen darstellen. Die Gegend der vorderen vier oder fün f Wii'bel ist undeutlich
überliefert. Was von deu knöcheruen Wirbeln vorliegt, entspricht, wie aus der vierfach
vergrösserten Abbildung deutlich zu ersehen ist, dem oberen Bogen. Man unterscheidet
daran einen niedrigen, breiten und oben entweder horizontal begrenzten oder hinterwärts
schwach ansteigenden und spitz ausgehenden oberen Stachelfortsatz, auch Andeutungen von
vorderen und hinteren Gcleiikfortsätzeu.
Von den Gliedmaassen sind Oberai-in und Oberschenkel überliefert; ersterer war nur
wenig kürzer und schwächer als letzterer, der 0,0025 Länge misst. Den Oberschenkel habe
ich viei'fach vergrössert dargesteüt. Diese beiden Gliedmaassenknochen werden nach den
Enden hin breiter und endigen stumpf. An dem Endo des einen Oberarms liegt ein geringer
Knociienrest, der keine Deutung gestattet, uud an dem oberen Ende des Oberschenkels erkennt
mau zwei kleine, fast regelmässig quadratisch geformte Knöchelchen, die dem Becken
angehören werden und die Sitzbeine seyn könnten
Von den Gliedmaassen wird sonst niclits erkannt, auch nichts von Rippen, Flossen
oder Schuppen wahrgenommen. Nur unter der Gegend der vordereii Wirbel liegen Knochen-
theile, deren Zustand aber eine Entzifferung immöglich m acht; es lässt sich daher auch nicht sagen,
ob sie von Kelilbrustplatten hen-ühren.
Die Kuochen sind von fester Beschaffenheit, schwarz und scharf begrenzt, was insbesondere
für die Gliedmaassenknochen gilt, die nicht durchaus dicht gewesen zu seyn scheinen.
Der Thonschiefer ist von bräunlicher Farbe.
Gegen den Archegosaurus muss bei dem Apateon zunächst auffallen, dass, ungeachtet
der Kleinheit des Thiers, die Wirbelsäule auf der Nebenseite liegt, dass die Kehlbrustplatten
zu fehlen scheinen imd dass keine Rippen wahrgenommen werden, die daher, wenn sie knöchern
entivickelt waren, unmöglich von Belang seyn konnten Der Apateon ist ein Tliier
- von der Grösse der auf Taf. VI. Fig. 4, 6 , 7 abgebildeten Exemplare von Archegosaurus;
allein sein Kopf war nur halb so gross als am kleinsten Exemplar Fig. 4 und verhältnissmässig
breiter oder weniger spitz. Die gegenseitige Entfernung der vorderen und hinteren
Gliedmaassen ist dieselbe. Dabei aber ist der Oberarm und Oberschenkel gegen Archegosaurus
langer uud stärker, was insbesondere für den Oberarm gilt; und wenn die vom
Becken überlieferten Knochen die Sitzbeine darstellen, so ist hervorzuheben, dass sie in Archegosaurus
bei einem A lter, wo sie ähnliche Grösse einnehmen w ürden, wohl noch gar nicht
knöchern entwickelt waren; die kleinsten aber, welche vorliegen, sind weniger quadratisch
geformt. Das Thier konnte hienach, wenn auch seine Wirbelsäule auf embryonaler Stufe
stand, nicht zu Archegosaurus gehört haben.
Die Kürze des Schwanzes, von der es unentschieden gelassen werden muss, ob sie
auf Verstümmelung beruht, oder dem Thier wirklich eigen ist, erinnert an den Telerpeton
Elgiuense (Mantell, Quart, journ. geol. Soc. London, 1852. VHI. p. 100. t. 4) aus dem Old red.
Dieses Thier war aber nicht allein noch einmal so gross, sondern besass eine Wirbelsäule
mit knöchernen Köi-pern und langen, gut entwickelten Rippen, dabei auch weniger stumpf
geformte Gliedmaassenknochen. Es liegt sonst nichts vor, was sich dem Apateon vergleichen
Hesse.
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Nachtrag, insbesondere zn Archegosanrns latirostris.
Gleich nach Beendigung des Drucks erhielt ich von Herrn Lehrer J. Schnur in Triev
noch einige küi-zlich zu Lebach gefundene Ueberreste mitgetheilt, welche jetzt die Zahl der
Individuen, von denen ich Reste untersucht habe, auf 279 bringen, worunter 10 unzweifelhaft
von Archegosaurus latirostris herrühren. Untei- diesen Stücken befanden sich;
Peripherische Theile der Wii-belsäule von zwei grossen Exemplaren.
Die Gegend des Beckens mit dem Anfang des Schwanzes von einem Exemplar, das
in Grösse auf das Taf. V . Fig. 6 abgebildete herauskommt.
Ein Bruchstück vom Kopf eines mittelgrossen Exemplars von Archegosaurus Decheni.
Der Kopf mit den Kehlbrustplatten von Archegosaurus D echeni, auf Taf. VI. Fig. 3
Schädel von Archegosaurus latirostris, wegen weiterer
iS liefern, was ich bei der Masse der von mir untererwartet
hätte. Zuvörderst wird an beiden Schädeln
i Knochenring im Auge zustand, der dem Ring in der
r , und aus 24 — 25 aneinander gereihten schmalen
hcrauskommend.
Kopf mit Vorderi-umpf von Archegosaurus Decheni von der Grösse von Taf. Y l. Fig. 8 .
Wichtiger sind unstreitig zwe:
Aufschlüsse, die sie über diese Speci
suchten Archegosaurus-Reste kaum
erkannt, dass auch dieser Species ei
andeni Species ähnlich gebildet wi
Blättchen bestand.
T^on diesen beiden Köpfen von Archegosauras latirostris ist der eine kaum kleiner,
alj der Taf. II. Fig. 4 »on dieser Species abgebildclo, der andere sogar noch kleiner, nls
das Köpfchen T a t V l Fig. 5 ; svobei sich ergieht, dass die aut letalerer Tafel abgebildeten
Köpfe sämmtlich von Archcgosänms Decheni herrnhren, und dass, nie ich »ermulhel hatte
(S. 8 ), bisher keine Ideinsten Schädel »on Archegosaurus klirostris anfgefimden waren. An
dem nunmehr »on dieser Species vorliegenden kleinsten Schädelchcn überzeugt man sich,
dass sie sich mit Leichtigkeit »on den kleinsten Schädeln der anderen Species miterscheidcn
lassen, was zur Befestigung der Species wesentlich beiträgt. Der nen aufgefandene kleinste
Scliädd »on Archegosaurus latirostris, den ich imten abgebildet habe, misst nicbt mehr als
0,018 Länge bei 0,022 Breite. Sollte auch »on dieser Breite für Drnckwirknog ein Abzug zu
machen sepi, so würde sich immerhin in Thieren »on solcher Jugend der Schädel dieser Species
breiter als lang, dagegen in Archegesaurus länger als breit herausstellen. An den Zitzenbeinen
erhält man 0,o”l Breite. Die Angenhöhlen liegen genau in der Mitte der Schädellänge, bei Archegosaurus
Decheni selbst in der frllbestcn Jngend weiter hinten. Die Angcnhölilen sind runder,
und nehmen schon wegen des kürzeren und stumpfer gerimdeten Kopfes eine schrägere Lage
ein, sind mit den »orderen M'inheln oinander mehr genähert, als in Archegosäurns Dechern. Sie
sind 0,005 lang, 0,004 breit und haoin über 0,1103 »on einander entfernt. Das Scheitelloch
ist, wfc in den“ grossen Schädeln dieser Species, queroval; es ragt kaum weiter zurück als