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als der Archegosaurus, bei dein sich die Quadratjochbeine weiter liinterwiirte A’erlängert haben
wiu-den. A udi wird fiir den Trematosaurus ein völlig knöchern ausgebildetes Hinter-
iiaupt mit einem doppelten Gcleukfortsata angegeben, was Archegosaurus bekanntlich fehlt.
Bei ietzerem waren die grossen Gaumenlöclier kürzer. Auch in den Flügelbeiuen scheinen
zwischen beiden Genera AbAveichungen zu bestehen, und das hintere Ende des Unterkiefers
scheint in Aj-chegosaurus stumpfer zu seyu. In Trematosaurus sind die vordersten ßacken-
zilhne sclir klein, in Ai-chegosaurus A'on den Zähnen des ZAvischenkiefei-s nicht verschieden.
Dem Ai-cbegosaurus fehlen die grossen Fangzähiie im Unterkiefer. In der Form der Kehlbrustplatten
bestehen ebenfalls auffallende Abweichungen. So ist ?.. B. die .Mittelplatte in
Trenmtosaui-us breiter, AA-obei sie sich nach vorn und hinten stärker versclunälert; die dadurch
entstebciKlen Tbeile sind sehr ungleich an Länge, und dei- Verknocbci-iingspunkt
liegt Aveitei- nacli dem einen Ende hin. Diese Platte liat daher, weniger ein rboml^isclics
als ein kreuzförmiges Aussehen.
Von dem von mir unter Labyrinthodon (Trematosaurus?) Fürsteuberganus aus
dem bunten Sandstein von HerzogenAveüer beschriebenen Schädel (Saurier des Muschelkalkes,
S. 138. t. 64. f. 16) ist zAA’ai- nur die Gaumenseitc zugänglich, AA-oraus mdess
schon ehe T'oi-schiedenheit von Ai-chegosam-us entnommen AA-erden kann. Die Form des
Schädels dieses Labyrintbodonten ist noch AA-euiger schlank als bei Trematosaurus Brnuni,
die Gauinenlöcher sind geräumiger als in Ai-chegosaurus, hinter und vor der Choanen-
Oeffnung Avird mu- ein»Fangzahn Avahrgenommen, und innen von diesen Zähnen imd der
Oeffnung zieht eine Reihe kleiner Zälme, die vorn mit emer Querreihe schliesst, Avas
Avohl Mastodonsaurus, aber nicht Ai'cbegosam-us entsprechen AvUi-de. Die -hintere Schädel-
- gegend ist von Labj-rinthodon Fürstenberganus nicht überliefert.
T'’on den Triasischen Labyrinthodonten sind noch zu vergleichen die Genera Mastodonsaurus,
Capitosaui-us und Metopias. Die beiden ei-sten unterscheiden sich vom Archegosaurus
schon durch einen knöchernen Gelenkfortsatz des Hinterhauptes, der in diesen Thieren
bekanntlich doppelt ausgebildet ist. T''on Metopias ist die Hinteidiauptsgegend, die Avohl
ohne ZATcifel ebenfalls von knöcherner Beseliaftenheit gCAvesen seyn Avird, nicht bekannt.
Dieses Genus besitzt indess so viel Eigentbüinlicbes, dass es mit Arcbegosaui-us nicht zu
A:onvecba,eIii seyn Avii-d. In Metopias (Saurier des Muschelkalkes, S. 146. t. 60. 61. f, 3)
Ist der Schädel nur Avenig länger als breit, die .Augenhöhlen liegen Aveit auseinander und
•fallen in die vordere Schädelhälfte, das Hauptstimbein ist von der Bildung des .Augenhöhlen-
randes ausgeschlossen, es ist auffallend länger als das Nasenbein und Avird bintenväi-ts sehr
schmal; das Scheitelbein ist schmäler und länger, das Scheitelloch liegt Aveit zurücic in der
hinteren Hälfte desselben, die hinter den Augenhöhlen liegenden Beine sind ebenso durch
Länge ausgezeichnet, wie die vor diesen Höhlen liegenden durch Kürze; was alles auffallend
von Archegosaurus abAveicht. Beide Genera lassen zwar ausser den Gesichtsfurchen noch ein
küraeres Fui-chenpaar in der hinteren Sehädelhälfte deutlich wahi-nehmen, jedoch divergiren
die beiden Furchen nach vorn und liegen zugleich auf dem Hinteraugenhöhlenbein und
Schläfenbein in Metopias, Avährend sie in Archegosaurus convergiren und zugleich auf dem
Hinterstimbein und Schläfenbein angetroffen Averden, was bei ilirer sonstigen Aehnliclikeit
nur um so mehr auffallt.
Der Capitosaurus aus dem bimten Sandstein und dem Keuper-Sandstein (Saurier
des Muschelkalkes, S. 146. t 61. f. 10) ist ebenfalls mit einem stumpferen Schädel versehen,
er ist aber im T'ergleich zur Breite etAvas längei- als in -Arehegosaurus latirostris,
doch nicht so lang und schnialschnautzig wie in Arciiegosaurus Decheni. Dabei A vird
Capitosaui-us viel grösser. Gegen Archegosaurus muss ausserdem noch auffalien, dass
das Schläfenbein und Pankenbehi kaum länger sind als das Hinterstirnbein’ und Hinter-
augenhöhlenbein, dass die beiden Scheitelbeine zusammen breiter als lang und das Vorder-
stii-nbeiii gross ist., und dass die beiden Hauptstirnbeine vom zusammen in eine Spitze ausgehen.
Nicht weniger verschieden ist, abgesehen von seinem doppelten Gelenkfortsatz, der
Mastodonsaurus. aus dem zAlaunscbiefer des Keupers (Pnlaeontologle Würtemberg’s, S. 11. —
Saurier des Muschelkalkes, S. 144. 146. t. 61. f, 4—9).' E r wird viermal grösser als der
Arcbegosauinis. Sein Schädel bildet ein spitzes gieiclischenkeliges Dreieck, die Augenhöhlen
hegen näher beisammen und ihr vorderer Winkel ist spitzer. ,Das’Hauptstirnbein ist schmal
und vier länger als das Nasenbein, auch Avu-d es noch etwas hinter die Augenhöhlen zuräck
gereicht haben. Die Gaumenlöclier sind geräumig nnd ziehen sich Aveiter vor. Die Choar
ncn-Oeffiiungen sind gering. An dem Innenrahde derselben, so Avie von den Fangzähnen
nach innen zieht sich eine!Reihe kleiner Zähne, die vorn mit einer Querreihe schliesst.
Der Unterkiéfer besitzt’in der Nähe der Symphysis in jeder Kiefevhälfte einen grossen, Fangzahn,
der beim Schliessen des M’aules von einem die Schnautze durchsetzenden Loch aufgenommen
wird. Dies Avird genügen, um die Avesentlichen Verschiedenheiten _ beider
Genera erkennen zu lassen.-' Auch in den Zeichnungen auf dem Querschnitt der Zähne weichen
sie ab , indem diese sich in Mastodonsaurus stark labyrinthenförmig, in Archegosaurus
einfacher darstellen. Dabei besass Mastodonsaurus eine knöclicme 'gegliederte Wirbelsäule,
Ai-chcgosaurus eine weicbe ungegliederte.' ln den Kehlbrustplatten- besteht fast grössere
Aehnlichkeit ’ mit Mastodonsaurus’ als mit Trematosam-us.
Ich habe nun noch der Versteinerung zu gedenken,’ welche d u Thier verräth, dessen
Wirbelsäule, wie in A rchegosannis, aus einer weichen RUckeusaitß rtit knöchernen peripherischen
Theilen bestand (Saurier des Muschelkalkes, S. 145. t. 29. f. 15). Da diese Ver-
steinei-ung aus der Lettenkohle des Keupers herrtüirt, so .ist es nicht wahrscheinlich, dass
selbst bei dieser ty^pischen Aehnlichkeit in der Beschaffenheit der Wh-belsäule das Thier
dem Genus. Archegosaurus angehört habe. In der Rückengegend erkeimt man unter der
Rückensaite. die horizonUilen P latten,. aber mit so stark aufgerichteten Nebenseiten versehen,
dass sie mehr die Form eines-Halbbogens darstellen. Der Stelle zwischen je ZAvei solchen
Platten entsprechend, w ar, Avie in Ai-chegosanrus, auf jeder Seite ein vertikrder, m it.der
Spitze abwärts gerichteter'-Kcil und ausserdem ein mit dem Stachelfortsatz ans -einem Stück
bestehender oberer Bogen vorlianden. Alle diese Theile lagen dichter aneinander als selbst
in 'den Ueberresten von Ai-chegosaurus, die-von Thieren herriihren,. Avelchc noch einmal so
gi-oss waren. Mehr ist von dem Thici- mit embryonaler Wirbelsäule aus dem Keuper nicht
bekannt.
S y s t e m a t i s c h e S t e l l n a g .
Es ist bereits von mir (S. 3) angeführt worden, dass Goldfuss bei scmer ereten
Beschäftigung m it dem Ai-chegosaurus zu der Ansicht gelangt w ar, dass dieses- Thier eui
ei..eues Genus aus der Ordnung der Crocodile bilde, von dem er glaubte, dass es emen
UebewanA' zu den Lacerten vermittele. Näcbdem ich die Labyrhithodonten-Natur. des Arche-
irosaurns nachgewiesen hatte, erklärte darauf bin Goldfuss den Arclmgosam-us für eine Uebei-
gaiigsform der Ichthyoden zu den Lacerten und Ci-ococUlen, die den Labyn-inthodonten dei-
Ti-ia“ am nächsten stehen würde. Der Kiemenapparat in Ai-chegosaui-us, so wie der. nicht
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