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durch Rippen geschlossene Brustkasten und der Schultergiirtel, von dem er glaubte, dass er
wie in Proteus gefoi-rat w äre, bestimmten ih n , sich mehr Owen’s Ansicht über die Labyrintbodonten
anzuschliessen, wobei er (Beiti-ftge etc., S. 12) sagt: „W ir können indess nur dem
Ausspruche desselben beipflichten, dass die Labyrinthodonten und also auch die Archego-
sauri nach ihrer äusseren Gestalt zu den Crocodilen, in morphologischer Hinsicht aber zu
den Batracbieren gehören. Sie sind Saurier, welche bei ihi-er Genesis auf der Stufe der
Batrachier stehen bbeben mid haben fiir diese Ordnung dieselbe Bedeutung und systematische
Stellung Avie die Batrachier in der ganzen Klasse der Reptilien. Die Gegemvart der
inneren und Lhrscheinlicli auch der äusseren Kiemen sind fiir die Urgeschichte der Reptilien
eine Nachweisung, dass fiir die gepanzerten eben so Repräsentanten eines feststehenden
Lan'enzustandes vorhanden AA-aren, wie die jetzt lebenden Fischmolche bei den Bati-achiereri.“
- Diese Ansicht, welche vergessen lässt, dass Goldfuss den Schultergiirtel des Archegosaurus
gänzlich verkannt hatte, enthält manches W ahre, zugleich aber auch die Irrige Voraussetzung
, dass, weil bei den Batrachiern embry-onale Zustände noch nach dem Fruchtlebeii
erscheinen, auch alle Thiere, bei denen einzelne Skelettheile sich über den embryonalen Zustand
hinaus nicht entwickeln, Batrachier seyn oder doch diesen nahe stehen müssen.
Jäger hält die Labyrinthodonten für Salamander-artige Geschöpfe; Agassiz vei-muthet in
ihnen Fische imd Owen erkennt in ihnen mehi- Frosch-artige Geschöpfe, die die höchste
Abtbeilung der Batrachier bilden ivürden; er nennt sie zugleich zmücbgebliebene Crocodile und
glaubt, dass sie die frühesten Repräsentanten der Batrachier mit Crocodil-Charakteren ivaren,
imd dass sie sich nicht in süssem Wasser, vie die lebenden, sondern an den Küsten des
Meeres aufhielten.
Auch Quenstedt (Mastodonsaurier, 1850) ist der Ansicht, dass die Labyrinthodonten
nach der im Ohre liegenden Aehnlichkeit Batrachier w-ai'en, und zAvai- mit Knochenschildern
versehen, Avelche selbst die bepanzerten Crocodile Aveit hinter sich liessen. Dabei besasseii
sie ein Kopfknochengerüste, das, seiner Ansicht nach (Petrefactenkunde, S. 149), zu gut mit
Avahrhaften Froschschädeln stimmt, als dass man sie von den Fröschen trennen dürfte. E r
Avill sie an’s Ende der Amphibien gestellt irissen, avo sie einen Uebergang zu den Fischen
bilden Aviirdcn.
Von der Stellung der Labyrinthodonten glaubt Burmeister (Archegos., S. 18), „dass
sie nicbt als einzehien der heutigen Gruppen affine, sondern als mehreren von ihnen cor-
relate Typen zu betrachten seyen.“ Er hält sie (Trematosarus, S. 55) iveder für Batrachier,
noch für Saurier, sondern für beide zugleich, findet aber doch den Schädel und selbst den
Unterkiefer hauptsächlich- nach dem Typus des Crocodils und der typischen Saurier zusammengesetzt.
Eine eigenthümliche Eigenschaft Avürde in der völligen Uebenvölbung der Schläfengruben
vom Schädelgerüste hervortreten. E r sagt, sie sind ganz gCAviss keine Batrachier
und stehen eben so isolirt, als die Enaliosaurier und Pterosaurier. Die beiden letzteren
Averdcn aber bekanntlich noch zu den Sauriern hinzugenommen, und Avenn Burmeister' sagt,
die Labyrinthodonten seyen Batrachier und Saurier zugleich, und nachher, sic seyn gCAviss
keine Batrachier, so geht doch daraus hervor, dass, wenn man m it ihnen keine eigene Ordnung
errichten Avill, sie am natürlichsten zu den Sauriern gebracht Averden, denen sie nälier
stehen als anderen Reptilien.
Vogt (Jahrb. für Mineralogie, 1854. S. 676) endlich zieht aus meinen Beobachtungen
über den Archegosaurus den Schluss, dass dieser und mit ihm die übrigen Labyrinthodonten,
keine Batrachier; keine nackte Amphibien sind, da sie einen Bauchpanzer besitzen,
wohl aber, sagt er, sind sie, wofür man sie bisher auch ansah, eine besondere Familie von
AmfhiMen, clfo mit den Suuriem nichts ,.u fltun h»t. Meine Entdeckung einer persistiien-
den Wirbeisnite und der um Hinterimnple persisSrende knorpciige Primordiulschlidei ist ihm
der sicherste Beirois dafür, duss der Archegosaurus kein Saurier ist, dass er nicht ni die
Reihe der höheren Wirbelthiere, sondern su derjenigen der niederen gehört, die er unter
den Amphibien begreift. Darin hin ich mit Vogt einretstondcn, dass die Besohaftenheit der
Labyrinthodonten hereehtigen würde, eine elgene'Eamilie oder vinlmchr Ordnung an eröffnen.
Will mau aber, um die Zersplitterung nicht su weit au führen, dies nicht thun und sie m
die angenommenen Ordnungen einschaiten, so findet sich, da sie, wie Afogt selbst bekennt,
an den Batrachiern nicht gehören,. keine passendere Stelle als bei den Snürietn, zumal die
noch einige Zeit „aeli dem Fruchtleben vorhandenen Verkümmerten Kiemenbogeii, sowie die
persistirende Wirbeisaite und der persistirendc knorpelige Primordialsebädel nm- einem dhe.l
der Labyrinthodonten eigen ist, der sich bei sonstiger Debereiiistimmnng von den nbngen
nicht fflglieh trennen nnd in eine andere Ordnung oder Familie brmgen lasst. ,
■ loh Maubo durch meine üntetsucliuiigen Uber den Ban des Schädels der Triasischen
Labp-inthodmiten am- Genüge nacligewiesen a„ haben, dass diese Thiere keine Batracbim
eewesen seyn konnten-, der Schädel des Archegosaurus bestätigt dies vollkommen. Die
Labyrinthodonten sind Thiere, die vermöge des Schädels oder des Behälters des Cential-
„ r . L des Nervensystems und der höhere,, Sinne, unter Festhaltnng der kemeswegs von
aiteten Eintheilung der Reptilien in Schildkröten, Saurier, Schlangen und Batrachier, am
„atnreemässesteu an den Sauriern gestellt werden. Die sp-äter entstandenen Ansichten stimmen
wie wir wesehen haben, meist darin überein, dass diese Thici-e kerne Batrachier w aren,
„n d ’duss sie unter allen Reptilien m it den Saurie.n die nächste Aehnlichkeit bes.ssen Selbst
ietat nachdem durch den Arel.egosanfus die Beschaffenheit de, Labyrmtl.odoiiten fast vollständig
enthüllt ist, lässt sich ihnen eine ändere Stelle nieht anweise»; am wenigsten lasst sich
die Ansicht rechtfertige«, dass sie Froseh-a.-tige Thiere waren. M olltc man aneh im ta hn .n
eine ei-ene Abtheilung von Reptilien eröffnen, so wäre dadurch nichts gewonnen, wed
sich g « ö tl,ig l sehen würde, sie doch in die »„mittelbare Nähe der Sam-ier au stellen. Zngleieh
m üssten, mn consequent-an verfahren, noch andere Fonne.i ans der O .tann e
lau rier entfernt w erden, bei denen sie bisher „nangefoehten il.rc f f “ 7 7 ” '
fin- eine sogenannte Uebergangsform an den B.h-.cl.iei-n k.m , ich die L abj-i-m lhod.nta nmht
„alte.,; sie sind dies eben so wenig, als der leli.hyosaurns eine D ebergangston u den
Fischen, oder der Rhyehosamus und Pterod.etvh.s Ueberg.ngsfonnen au den Aogeln d .i-
Etwa mit Ausnahme der Frösche der Rlieinisehen Br.mikoHe ist mir kein fossiles
Wirbeltliiei- -bekannt, dessen AltersauMäude sich so vollständig hoohaohtm, hesse^, ™
dies für den Arehegosaurus möglich ist. Sollte auch das kleiuste davon a„fgefui*«e t a ^
keinen w-irklielim. Embryo darstellen. so lasst sich doch .„nehm e,., da s da. Ti ci
Fruchtlebe., kaum aurüekgelegt haben konnte, als es ^ “
dieser friihen Zeit an haben wir die Entwickelung des Archegosaurus bis an semcr volle.,
detei. Ausbildung verfolgt. Vol. der früheste.. Jugend .all ersehene,, die Kopfkuochei. m
ihrer g.iiaeü Ausdehnung verknöchert, sie treten in ihreu liäi.dci-n 7 “ ™ " ' 7 “
eine FontiuteUe -an lasse... Nur der der Rückensaite enispr.ehmide T h « d .
hehielt, mit der Rllcko.isaite vei-hmnien, wie diese eine weiche Bescl.mle..hut,
an aelisse Knornelüscl.e orinne.-t. Diese Ti,eile sind w ährend-des ga.iaen Letens aui
emhFyonaler Stufe stelle,, geblichen, w-ogegei. der Schädel und 7 ;
reud des Fr.ielitlebens des Thiers eine Ei.twiekeliing erlangte, wie sie be. de., hohe.en p