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Thier das Fniclitlebcn vcrliess auf ihre ganze Ausdclinung verknöchert und schlossen unter
Bildung von Nähten dicht aneinander an; ich konnte wenigstens selbst bei den kleinsten
Scbädelchen, die ich untersucht habe, weder eine Lücke noch eine Fontanelle wahmehinen.
Z w i s r h e n k i e f e r . I n l e r m t i i i n a r e .
Bei Archegosauras Decheni ist der auf der Oberseite sichtbare Theil des Zwisehen-
kiefers in der Jugend breiter als lang, mit dem 'VT''achsthum nimmt er an Länge zu und in
den grösseren Sclindeln steüt er sich länger als breit dar. In Archegosaurus latirostris ist
dieser Knochen auffaUend kurz, luid selbst in den grössten Schädeln dieser Species ist je eine
Zwischenkieferhälfte noch einmal so breit als lang, in A. Decheni noch einmal so lang als
breit; auch ist das Nasenloch in den Zwisebenkiefer weniger tief eingeschnitten als in letzterer
Species. Hinten stösst der Zwischenkiefer an das Nasenbein, aussen an den Oberkiefer
und unten, wo er kaum länger gewesen zu seyn scheint als oben, wird er hinten vom Pfiug-
scharbein begi’enzt werden. Zwischen den Nasenlöchern ist er küi’zer als aussen, wo er
m ehr in der hinteren Gegend des Nasenlochs mit dem Oberkiefer zusammenliegt. Der Vor-
clerrand der Schnautze ist etwas aufgetrieben, am deutlichsten in der Gegend der Verknöcherungspunkte
der Zwischenkieferhälften, die mehr nach dem Rande hin in der Gegend der
stärksten Krümmung liegen (VH!. 2. 3). Dieser Stelle entspricht an der Untei-seite hinter
den Schneidezähnen eine Grube {H. 2), von der man vennuthet h atte, dass sie dazu bestimmt
gewesen wäre, grössere Fangzähne des Unterkiefers aufzunehmen, was indess der
Fall nicht war.
Die Zahl der Zähne, die gleichzeitig in einer Zwischenkieferhälfte sassen, betrug in
Archegosaurus Decheni nicht unter 8 (T^- 2 ; VII. 10. 11; — Palaeontogi-aphica, I. t. 33.
f. 15—17), in A. latirostris nicht unter 11 {II. 2. 3). Diese Zähne waren kaum grösser,
als die hinter ihnen folgenden Backenzähne, m it denen sie eine einfache, ununterbrochene
Reihe bildeten.
O b e r k i e f e r . I B a i l l U r e s u p e r i u s .
Der Oberkiefer bildet von seiner Grenze gegen den Zwischenkiefer an bis in die
0 das Quadratjochbein beguint, mithin auf eine Strecke, die noch weiter zuriick-
führt als die Augenhöhlen (II. 4 ; IV. 2. 4), den Aussenrand des Schädels in F o m einer
schmalen Leiste, welche hintenvärts sich allmählich ausspitzt. V om ui der Gegend zivischeii
Thränenbein und Nasenbein wird dieser Knochen, namentlich in Archegosaurus latirostris
(I. 3. 7), merklich breiter, doch nicht so breit wie Burmeister glaubt, der das Thränenbein,
das er nicht kannte, noch zum Oberkiefer hinzunimmt. Vom stösst der Oberkiefer an den
Zwischenkiefer und hilft die äussere hintere Begrenzung des Nasenlochs bilden; innen stösst
er, und zwar vom auf eine kurze Strecke an das Nasenbein und in weiterem Verlauf zuerst
an das Thränenbein, dann an das Jochbein und führt noch über die vordere Spitze des
Quadratjochbeüis zurück (IV. 4). An der Unterseite wird der Oberkiefer die äussere Be-
grenzmig der Choane gebildet haben (V. 1), wenn er nicht durch das Gaumenbein verdrängt
wurde (I. 2); davor grenzt er geradlinig an das Pflugscharbein, dahinter an das
Gaumenbein. Der Verknöcherungspunkt des Oberkiefers liegt auf der Oberseite in der vorderen
Gegend zivischen den Verknöcherungspunkten des Nasenbeins und Thränenbeins.
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Die Backenzähne bilden eine einfache Reibe auf dem Kieferrand und .sitzen in flachen,
mit etwas erhöJxtem Rande versehenen Vertiefungen. In Grösse kommen sie auf die Schneidezähne
heraus, und erst weiter Hinten nehmen sie allmählich ab und werden zuletzt sehr
klein und dUiiii. Noch in der dem vorderen Ende des Quafhatjochbeins entsprechenden
Gegend werden Backenzähne wahrgenommen (IV. 4 ; V. 5). Die Zahl der gleichzeitig
in einer Oberkieferhälfte vorhandenen Zähne beläuft sich auf nicht unter 3 0 ; mit Berücksichtigung
der Lücken, die zwschen ihnen angetroffen werden, war fiir die doppelte Anzahl Kaum.
N a s e n b e i n . N a s a le .
Die Nasenbeine berühren sieh innen gegenseitig, vom grenzen sic an den Zwischenkiefer
und bilden zugleich die hintere innere Begrenzung des Nasenlochs, aussen liegen sie
zuerst auf eine kürzere Strecke dein Oberkiefer, im übrigen dem Thränenbem an , hinten
dem Hauptstirnbein, öfter auch noch an der äusseren Ecke mehr oder weniger dem Vorder-
stirnbein (I. 1. 7 ; III. 9 ; IV. 5; V. 3 ; VII. 10). In der Gegend, wo das Nasenbein
den Oberkiefer berührt, stellt es sich durch eine Enveiterung nach aussen am breitesten dar,
besonders io Ai-chegosaurus latirostris. Mehr noch als der Zwischenkiefer nahm das Nasenbein
während des Wachsthums des Tliiers an Länge zu. Wenn es sich in den kleinen
Schädeln (T^I) kürzer als das Hauptstiriibcin darsteUt, so kommt es später diesem nicht
allein gleich, sondern übertrifft es sogar in den grossen Schädehi auffallend an Länge (A).
Es nahm dabei mehr an Länge als an Breite zu, wie daraus ersichtlich ist, dass es sich in
den grossen Schädeln 20 mal länger, dabei aber höchstens nur*8 mal breiter, als in den
kleinsten darstellt. Hierauf beruht auch grösstentheils die schmale und lange Schnautze, mit
der die grossen Schädel sich auszeichnen. Während in Ai'chegosaurus Decheni das Nasenbein
diese Ausdehnung gewinnt, stellt es sich selbst in den grössten Schädeln von Archegosauras
latirostris kaum länger als das Hauptstirnbein dar, und n’enn es in Arch. Decheni
bereits letzteres an Länge übertroffen hat, so hat cs in den Schädeln gleichen Alters von
A. latirostris dessen Länge noch nicht erreicht. Das Nasenbein verechraälert sich bisweilen
gegen die Mitte hin erivas mehr durch stärkeres Eingreifen des Thränenbeins von aussen.
D er Vcrknöclierangspunkt liegt in der vorderen Hälfte, und zwar in der Gegend, wo das Nar
seiibcin am breitesten sich darstellt, oder doch gleich bintev dieser Steüe, wo die Verschmär
lerung beginnt. Die Ungleichheit in Form und Grösse, ^v•orin sich. überhaupt die beiden
Knochen der in die Mittellinie fallenden Paare auszeichnen, tritt bei den Nasenbeinen auffallend
hervor. Diese Ungleichheit unterliegt keiner R egel, wie aus der Beschreibung und
Abbildung der einzelnen Exemplare ersichtlich ist.
ab o iD. I.a la le.
Dieses Bein wurde von meinen Vorgängern übersehen. Bumieister w isste cs nicht
vom Oberkiefer zu trennen und hielt daher das Vorderstimbein für das Thränenbein. Im Archegosauras
nimmt das Thränenbein, das ich ans den Grenzen und dem Verknöcherangspunkt
erkannt habe (A; I. 1; II. 1 — 3 ; III, 6; IV. 4 ; V I 15; VII. 10), ganz dieselbe Lage
ein, wie in den übrigen Labyrinthodonten. Im vorderen Augenhöhlenwinkel darf man bei
diesen Thieren das Thränenbein nicht suchen. Es gi'enzt aussen an den Oberkiefer, innen
an das Nasenbein mid Vorderstimbein, hinten an das Jochbein, vom keilt es sich zwischen
ncnti. V, Mcj-or, SlcInkoliKm-ncptllicil. 4