
H i n te r e S tre c k e d e s U n te r k ie f e r s . Taf. VIH. Fig. 4., 5.
Diese beiden Unterkieferliälften nihren von einem Thier derselben Grösse her. Die
vorhandene Länge beträgt 0,136. Beide Hälften sind von der Innenseite entblösst und mit
dem Unterrand einnndej- zugekehrt. Die Gegenpiatte zeigt den Abdruck von der Innenseite
der Aussenwand, ohne etwas von einer inneren Knochenwand zu enthalten. Der hinter den
Zähnen höher liegende, der Gegend des Kronfortsatzcs entsjn-echende Theil, ist gut überliefert.
Hier erreiclit der Kiefer eine grösste Höhe von 0,036. Die hinteren Backenzähne
waren klein. Die Naht zwischen Zahnbein und Winkelbein lässt sich _ deutlich verfolgen.
An der rechten KieferJiälfte glaubt man Andeutungen von einer Naht wahrzunehmon, ivo-
nach man ein kurzes Gelenkbein vcnnuthen sollte. Am liintcron Ende besitzt der Kiefer
zur Bildung der Gelenkstelle nach innen eine V erstärkung, die sich auch über den hinteren
Fortsatz eretreckt, in den ein schmaler, km-zer zungenförmiger Theil hineinzieht, wie aus der
Gegenplatte (Fig. 5) ersichtlich wird. Hinten war der Fortsatz nicht mit der erforderlichen
Schärfe überliefert, auch lässt sich keine Angabe Uber die Beschaffenheit der Gelenkgrube
machen.
R e c h te U n t e r k i e f e r h ä l f t e . T af.V m . Fig. 6.
Diese ist von ähnlicher Grösse und besfeht auch nur in dem hinteren Theil, der
aber von aussen entblösst sich darstellt. Vom Knochen ist etwas auf der Gegenplatte hängen
geblieben. Vom Zahnbein liegt weniger vor, als vom Winkelbein, doch ist die Gegend
des Kronfortsatzes, wo der Kiefer 0,037 grösste Höhe eiTeicht, gut überliefert. Die Gelenk-
grubc scheint flach gewesen zu seyn. Der hintere Fortsatz ist auch hier nicht scharf überliefert.
Auch hier glaubt man Andeutungen von einer Naht wahrzunehmen,' die ein eigenes
Gelenkbein abgrenzen wüi-de; doch wäre es möglich, dass diese Andeutungen nur auf Sprüngen
beruhten. Die Grenze zwischen Zahnbein und Winkelbein liegt deutlich vor. Der
Verknöcherangspunkt letzteren Beines fällt in die Gegend des unteren Winkels. Der untere
Kieferrand verläuft nach x'orn geradlinig.
V o r d e r e r T h e il v o m S c h ä d e l. Taf. TTII. Fig. 3.
Auch dieses Stück röhrt von einem der grössten Thiere her. Hinten ist die Kno-
chendecke abgehoben und von ihr nur die Innenseite abgedrückt, ln der hinteren Gegend
der Nasenbeine, wo ein Stück tiefer herausgebrochen ist, überzeugt man sich, dass die
grossen Gaumenlöchev der Unterseite noch nicht beginnen, während der auf die Hauptstirn-
beine kommende Querschnitt am hinteren Bruchende diese Löcher trifft. Der in der aus-
gebrochenen Strecke mit der-Spitze nach aussen gerichtete Zähn von 0,009 Länge und
0,004 Stärke scheint ein Zahn des Pflugscharbeins zu seyn; der davor liegende Querschnitt
rührt von einem miteren Backenzahn her. Die obei-eu Backenzähne hängen aussen über die
unteren herab. Gegen das vordere Ende hin erscheint die Schnautze stark eingedrückt, was
zum Theil auf der Entfcraung der oberen Schädeldecke in dieser Gegend beruht. Von den
Nasenlöchern sind Reste überliefert. In ihrer Gegend besitzt der Schädel 0,045 Breite, dahinter
nur 0,043. Im Zivischenkiefei- erreichen die Zähne an der Basis 0,0045 Stärke, ein
wenig mehr als die Backenzähne gewöhnlich. Der Unterkiefer ist zerdrückt und durcli
Gestein verdeckt An der Spitze eirfiger Eähne erkennt man überaus feine erhabene Stici-
fung mit sammetaitigem Glanze. Diese von wirklichem Schmelz herrührende Erscheinung
verliert sich mit Beginn der negativen Streifung.
V o rd e r e s E n d e d e s S c h ä d e ls . Taf. VIII. Fig. 2.
Dieses Stück ist schon wegen guter Ueberlieferung des vorderen Nasenlochwinkels
wichtig, in dessen Gegend die Breite der Schnautze 0,0375 beträgt. Dahinter verechmälert
sie sich auf 0,033. T’’on der wcggebrochcncn oberen Knocheiidecke ist der Abdrack auf
dem Steinkem überliefert, woraus man erkennt, dass diese Gegend deutlich eingedrückt war,
und am vorderen Ende sich an der Unterseite ein Paar Vertiefungen befanden, die sich
jetzt als Hübel daratellen. Das 0,023 vom vorderen Ende auftretende Nasenloch war 0,006
breit, vom mit einem runden und hinten, wie. es scheint, mit einem spitzeren Winkel versehen
und düifte fast 0,02 Länge erreicht haben. Aus dem Querschnitt des hinteren Bruchendes
ersieht m an, dass in dieser Gegend an der Unterseite eine mittlere Platte, wie es
scheint aus einem Knochenpaar zusammengesetzt, liegt, an deren äusserem Rande ein Zahn
von nicht geringerer Stärke als die Backeuzähne sass. Diese Plätte wird das Pflugscharbein
seyn, das demnach schon in diesör Gegend mit ansehnlichen Zähnen bewaffnet aurtrat. Die
zwischen dieser Platte und dem Oberkiefer zu beiden Seiten sich darstellende, schräg nach
unten und aussen gerichtete Oeffnung dürfte den in diese Gegend fallenden Choanen angehören;
die grossen Gaumenlöcher beginnen weiter hinten. Darunter liegt der Querschnitt
der etwas verschobenen Unterkieferhälften. Die der Länge nach aufgebrochenen Zähne zeigen
durchschnittlich 0,0035 Stärke an der Basis.
Von geringerem Werthe ^ind zwei ähnliche Stücke.
V o r d e r e s E n d e d e s S c h ä d e ls . Taf. VII. Fig. 2.
Ich habe davon nur die vordere Strecke wegen des Aufschlusses, den man an ihr
über die Evsatzzähne erhält, abgebildet. Die obei-e Decke ist weggebrochen, wobei die Basis
der Zähne und die Zahngruben entblösst wurden. Das vordere Ende der Schnautze ist
schön gerundet. In der Gegend der Nasenlöcher, voh denen das rechte als Steinkem vor-
licgt, erhält man 0,037 Breite. Der vordere Nasenlochwinkel liegt vom Sclmautzendc 0,021
entfernt, und das erfvas schräg nach aussen geöffnete Nasenloch war 0,014 lang und halb
so breit. Die Zahngruben bilden am K;eferrand eine geschlossene Reihe. Zwischen je zwei
ausgewachsenen Zähnen liegen, zwei, bisweilen auch nur eine Grube, und fast in jeder Grube
ein Ereatzzahn oder Zahnkeim, m eist,als kleiner Hohlkcgel, der gewöhnlich vertikal, doch
auch mit der Spitze nach aussen.'oder innen gerichtet, sich darstellt. Am vorderen Ende
treten einige Ersafzzähne mehr gerade nach vorn gerichtet auf. Auch kommt an diesem
Fragment der Fall vor, dass an der Innenseite eines ausgewachsenen Zahns ein kleiner Ersatzzahn
wahrgenommen wli-d. Der Fall, ^vo an der Innenseite der radialen Falten des alten
Zahns ein- grösserer Ersatzzahn. angetroffen w ird, ist selten. Einer der vordersten E rsatzzähne
tritt auf diese Weise auf. Die Ersatzzähne sind klein. Für die ausgewachsenen
Zähne erhält man an der Basis fast 0,0035 Stärke. Hienach scheint nicht jedesmal mit
einem neuen Zahn auch eine neue Zahngrube zu entstehen, der Zahn nahm vielmehr in
der Grube seines Vorgängers Platz.
eis Taf. TTI, Fig. 6,
1 der Gegend der Nasenlöcher
V o r d e r e s E n d e d e s S c h a d e
An einem ähnlichen Bruchstück fand ich in einer
auftretenden linken Zahngrube den Taf. TTI. Fig. 6 von zxvci Seiten bei sechsfacher Vor-
grösserang abgebildeten Zahnkeim, der in einem hohlen Schinelzkogcl mit diamefralen Kanten
besteht, die sich ab^värts verlieren. Die ausgewachsenen Baekenzähne erreichen fast
R.feil