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sich verlängern lässt, ein eigenes Knochenstilck ist, das richtiger zum Keilbein hinzugenomraen
Avird. Die Grösse des Schädels entspricht der am vollständigeren Exemplar Taf. Fig. VI. 3.
In der Sammlung der Gesellschaft fiir nützliche Forschungen in Trier Averden ZAvei
Exemplare aufbeAvalirt, Avelche Herr Professor Steininger die Güte hatte, mir im October 1849
mitzutheilen. Sie bestehen in einem kleineren und in einem grösseren Scbädelchen.
Das kleinere Scbädelchen kommt auf Taf. VI. Fig. 9 heraus und führte damals noch die
Aufsclii'ift: „Pygopte.rus lucius A g.“ Es ist angeblich zu Neunkirchen unter St. Wendel gefunden,
dabei aber von den Lebacher Exemplaren nicht zu unterscheiden. In geringer Entfernung vom
Schädel erkennt man die Kehlbrustplatten, die Schlüsselbeine, einige Rippen und . Hälften
von oberen Bogen. Für den Schädel ergiebt sieh 0,037 Länge, bei 0,0325 Breite in der
hinteren Gegend, die durch Druck etAvas vergrössert Avard. Die Augenhöhlen besitzen bei
0,004 gegenseitiger Entfernung 0,01 Länge und 0,006 Breite. Die Grenzen der von innen
entblössten Schädelknoehen lassen sich gut verfolgen. In den Augenhöhlen erkennt man
Ueberreste vom Knoclienring, in der linken sieben noch zusammenhängende Täfelchen.
VTchtiger ist das Taf. V. Fig. 2 abgebildete grössere Exemplar, dem Steininger den
Namen Pygopterus annatus bcigelegt hatte. Der Schädel, dessen allgemeine Form sich nur
scheinbar erhalten hat, ist in seine Theile zerfallen. Einige Knochen sind durch die Richtung,
in der sie entblösst oder aufgebrochen Avurden, unkenntlich. Am besten ist der Unterkiefer
erhalten. Die rechte Hälfte, in der Abbildung die linke, weil der Kopf von unten
entblösst Avurde, ist von aussen, die linke Hälfte von innnen dargelegt Dai-aus erklärt sicli
auch, dass in beiden Hälften die Zähne nach derselben Seite hin gekehrt erscheinen. Die
Länge des Unterkiefers misst 0,059 bei 0,01 grösster Höhe in einiger Entfernung von der
Gelenkgrube. Die Zähne am vorderen Ende sind nieht grösser als die des ZAvischenkiefers
oder als die mittleren oberen Backenzähne. Nach aussen von der Unterkieferhälfte liegt der
sclimale leistenföi-mige Oberkiefer der betfeffenden Seite mit den Zälmen nach innen gerichtet.
Die ZAvischenkieferhälften sind ebenfalls verschoben. Die Länge einer solchen Hälfte
wird 0,011 gemessen, und es werden in jeder Hälfte 7—8 Sehneidezähne von der Grösse
der vorderen oberen Backenzähne gesessen haben. Die beiden Jochbeine liegen in der
Mitte nah,e beisammen. Der dreieckige Knochen links von dem einen Jochbein Avird das
eine Hinteraugenhöhlenbein sej-n, das andere ist hinter das Quadratjochbein der anderen
Seite verschoben. Das Flügelbein dieser Seite ist gut erhalten. Die übrigen Knochen sind
schAA-er zu deuten.
Herr Bergrath von Alberti theilte mir aus seiner Sammlung denselben, Schädel mit,
den Jäger (Abhandl. d. 2. Kl. d. K. Akad. in München, V. 3. Abtli. S. 884. t. 26. f. 6 )
bekannt gemacht hat. E r soU in Gaislautem gefunden seyn; doch ist dies nur der Ort, avo
die Lebacher Erze vei'schmolzen Averden. In Grösse kommt er auf den Schädel Taf. IV
Fig. 4 heraus. Das vordere Ende fiel nicht mehr in den von der Niere eingenommenen
Raum und ist daher auch nicht überliefert. Von den Kehlbrustplatten sind nur die Anfänge
A'orhanden. Die linke Unterkieferhälfte liegt, von aussen entblösst, dicht bei dem Schädel,
mit den Zähnen diesem zugekehrt, die rechte ünterkieferhälfte unter der rechten Sehädelhälfte.
Die Gelenkgegend des Unterkiefers scheint aus einem eigenen Knochen bestanden
zu haben, dessen Grenzen jedoch nur sehr schAvach angedeutet seyn Avürden. Durch die
Entfernung der oberen Schädeldecke erkennt man in der Gegend- zAvischen den Nasenbeinen
und Hauptstimbeinen zu beiden Seiten die Stelle für einen stärkeren Zahn von 0,003 Durchm
esser, der auf dem Gaumenbein gesessen haben Avird. Hinter dem linken dieser beiden
Zähne folgen auffallend kleinere. Das Keilbein ist unter die linke Sehädelhälfte geschoben.
Am hinteren Ende seines 0,02 breiten Körpers hegt ein Knöchelchen, das vom Zungenbein
herriihren wird. Jäger glaubt an diesem und an einem anderen Schädel Goldfuss’ Ansicht,
dass die Schädelknochen .beschuppt seyen, bestätigen zu können, und theilt sogar eine vergrösserte
Abbildung (t. 26. f. 4. 5) von diesen Schuppen mit. Ich habe bereits S. 51
darauf aufmerksam gemacht, dass diese Beschuppung auf Täuschung beruht.
In dem Grossherzoglichen Museum zu Oldenburg befindet sich da-s Taf. NIII. Fig. 4
abgebildete Stück aus dem Schwanz eines grossen Archegosaurus, das schon aus dem Grund
erwähnt zu Avcrdcn verdient, weil es das einzige Stück ist, welches zuverlässig nicht von
lebacli herrührt, obschon die Niere täuschend denen letzteren Ortes ähnlich siehfr. Dieses
Stück wurde bei Berschweiler vom 'Oberförster Tischbein zu Herrstein bei Birkenfeltl gefunden,
der die eine Hälfte der Niere dem damaligen Studiosus Albert Oppel aus Stuttgart, die
n ita re Hälfte dem G ros.hem glieheii Museum su Oldenbui's überliess, von svo ich sie durch
die uefillige Vermittelung des Herrn Tisehbem em Untersuchung erhielt
Das Stück umfässt eine Keibe von 6 Schwanewirbcln, die vorn, nach dem fi'ischen
Bruch en urtheileu, noch fortsetete, ivährend hinten die Knoehen früher aufhören ah das
Gestein. Man kOimte hieraus schliessen, dass der Selnvane en Ende gewesen, wofür jedoch
die hnOobernen Theile noch en gross w aren, selbst wenn man annehmon wollte, dass das
änssersteEnde um- in weioher Eückensaito olmo knöcherne peripherische Wirbelthede bestanden
hätte. Die oberen und unteren Bogen nehmen bei ihrer Lage weiter hinten nur ,™ .g
an Grösse ab- ihre Stachdforlsätzc werden nach den Enden sehr dumi, flach. Die Gelenk-
fortsätse sind deutlich vorhanden, ihre Gelenldiächen neigen eine schräg nach oben nnd hm-
ten gerichtete La-o -, der vordere GeionUfortsats ist etwas stärker als der hintere. Am imte-
rei, Theile je einls oberen Bogens wird hinten der mit dor Spiteo abwärts gerichtete knöcherne
Keil wvihrgciiominen, bisweilen erkennt man auch noch Andcntnngen von dem Keil
der anderen Seite“, dem aneh die schmälere knöcherne Stelle angehören w ird, die an dem
dritten nnd vierten der überlieforten Bogen neben dem dentlieheii Kode hegt. S»“ » Al--
weiehnngen in der Eoian rühren von der Richtung h er, nach welcher der Keil entblösst
wurde Die Seitentheile des aerdrUckten unteren Bogens scheinen aulwarts spits angegangen
an seyn- der Stachclfbrisata war flach und unten gerade angesclmitten. Zwischen je iwei
„nterei, Bogen liegen, „oeh eil. Paar mit der Spit-ae aufwärts gcriehtete knöcherne Kede
dentlieher oder weniger deutlich entblösst. In den Knochenaelle» erkennt man nnsgesch.edenes
ScliAArefeleiscn. , . ,, ,
.Ans der Sammlung des naturgesohiehtliehci. Mnseums der Lmvers.tat Born, kenne
ieh nnr ein nieht sehr denUiehes Exemplar von A.-chogosam-ns Decheni, von der Grosse des
Taf. Vf. K g. 1 .abgehildeten, bestehend im Schädel und dem Vorderrnmpfe mit den Kel.lbr“
S“P‘ D '” wenigen Stücke, die sieh in der Sammlung der Sencke.rbergiseheh „aturforsehen-
den Gosellaehaft a.u Frankfm-t am .Main voründen, bestehen ■ , ,
in dem Aterderkopf von einem mittelgrossen Arehegosaums D echeni,
in dom Ahdmok von einem Stück Bauohpanaer eines mittelgi-ossen Tiners, und
in einem Stück aus dem Schwante mit peripherischen AVirhelthe.lem
D.,s Qnenstedflschc Exemplar ist von mir bereit. S. 38 beschrieben worden.