
R u m p f. Taf. V. Pig. 6. . '
T'on diesem schönen Stück liabe ich die besser erhaltene Platte dargestellt. Das
vordere Ende des Skelets scheint erst später xveggebrochen zu sey n , auch gehört die Beschädigung
an der einen Seite der Wirbelsäule neuer Zeit an, während das lehlende Schwänzende
nicht mehr in don von der Niere umschriebenen Raum fiel. Bis zum Becken sind
nicht weniger als 22 Rippenpaare überliefert. Die vorderste Rippe reicht fast bis zur Spitze
der mittlei'n Kehlbrustplatte. Sollte sic auch die erete von den grössern stärkeren Rippen
sejTi, so wäre es doch möglich, dass vor ihr noch einige geringere gesessen hätten. In
Länge verhält sich die kleinste Rippe zur grössten wie 2 : 5. Die Rippen sind .sehr hohl
•oder dünnwandig und innen mit schwammigem Zellgewebe -angeiüllt. Die Hälften des oberen
Wirbelbogens sind in der vordem Gegend des Rumpfes grösstentheils hi-eggebrocheii. In
ihrer nnd der Rippen Nähe bemerkt man kleine platte Knöchelchen von mehr querovaler
oder unregelmässig gerundeter Fonn, die ich für die knöcherne Platte an der Unterseite der
Wirbelsäule halten möchte. Kurz vor der Beckengegend ist eine Unterbrechung der Wirbelsäule
durch Verschiebung der peripherischen Theile wahrzunehmen. Da die Stelle, ivo das
Becken mit der Wirbelsäule verbunden w ar, nicht genau zu ennitteln ist, so lässt sich auch
nicht..angebeii, wo die Rückenwirbel aufliören und der Schwanz seinen Anfang nimmt; so
weit letzterer überliefert ist, ist clei'j obere Bogen von dem der Rückenwirbel nicht' verschieden,
nur fangt er weiter hinten an etwas kleiner zu werden. Der Schwanz war jedenfalls'
nocli ein gut Theil länger. Die schmäleren Knochen, welche bei den oberen Bogen des
Schwanzes liegen, werden Rippen seyn, die auch dem Schwänze zustanden und in der vorderen
Strecke desselben niclm geringer waren-, als in der hinteren des Rückens. Die dabei
aiiftrctenden gestielten rhombischen Platten werden den unteren Bogen darstellen.
Von den Kehlbrustplatten ist das vordere Ende weggebrochen; die linke nimmt noch
ihre Lage zur unpaarigen ein, die rechte dagegen ist verschoben, wobei der Inneni-and iiaefi
aussen und der hintere Fortsatz nach innen zu liegen kam. Man sieht hier deutlich, dass
das Schlüsselbein und Schulterblatt über den‘Rippen • lagen, und das Schlüsselbein Uber dem
Schulterblatt, beide Knochen sind indess nnr unvollständig überliefert. Der Oberarm ist
0,022 lang, am oberen Ende 0,012, am imteren etwas weniger und an der ’schmälsten
Stelle 0,0065 breit. Die gut überlieferten Vorderarmknoelien sind 0,014 lang, und die Stärke
beträgt an den beiden; etwas concav.sieb darstellenden Enden bei dem einen 0,0045, bei
dem anderen 0,003. Vorderarm und Oberarm verhielten sich daher in Länge wie 2 :5 .
'Von einer knöchernen Handwurzel wird nichts wahrgenommen. Es scheinen Reste von vier
Fingern vorzuliegen, von denen der hintere oder innere der Daumen seyn w ird, dessen Mit-
telhnndknochen sich durch kürzere und' stärkere Form auszeichnet. Daran sitzt ein weniger
langes Glied, in Form' einer gerade ausgehenden Spitze, von der ich es .unentschieden lassen
muss, ob sie dem Knochen wirklich eigen ist, oder von der Art, wie derselbe beim Spalten
des Gesteins aufbrach, herrührt. • Der Mittelhandknochen des zweiten Fingers war etwas länger
als der halbe Vorderarm, was noch mehr bei dom Mittelbandknochen des dritten Fingers
der Fall seyn würde; vom vierten ist nur wenig überliefert. Von den eigentlichen Fingergliedern
liegen nur z,wei vor; beide würden das erste Glied darstellen, das nur die halbe
Länge des betreffenden Mittelhandknochens besässe, was, gegen die Verhältnisse in der
T af X. Fig. 5 abgebildeten Hand von einem Thier derselben Gi-össe auffällt. Ueber die
Zahl der Zehen und der sie zusammeiisetzenden Glieder war daher keine genaue Erhebung
möglich.
Die Theile des Beckens hängen nicht m ehr zasammen und .sind mehr nach der rechten
Seite hin geschoben. Die Sitzbeine-stellen sich' als ein Paar platte Knochen von 0,0125
Länge und 0,009 Breite dar. Vorn sind sie schwach gerundet, hinterwärts werden sie nur
wenig schmäler und hinten' gehen sie spitzer aus, beim Zusaimneiiliegen einen deutlichen
Einschnitt bildend. Die Aussen- oder Oberseite war dabei die geradere. Diese beiden Knochen
nehmen nicht mehr ihre gegenseitige Lage ein, vielmehr ist der eine von innen, der
andere von aussen entblösst. Eine ähnliche Lage zeigen auch die stark aufgebrochenen
Darmbeine, die an ihrem breiteren Bcckenende zu erkennen sind. Sie sind so lang wie der
Oberschenkel, und ihre Länge beträgt 0,029; am Beckeneiule erhält man 0,012-5, am entgegengesetzten
gerade abgestumpften Ende 0,007 mul an der mehr gegen das stärkere Ende
hin liegenden schmälsten Stelle 0,005 Breite. Das dritte Knochenpaar des Beckens, das Schambein,
ist ebenftills überliefert. Das eine dieser beiden Beine liegt schräg zwischen den beiden
Darmbeinen, das andere diesem parallel zwischen dem einen Darmbein und dem Oberschenkel.
Sie sind aufgebrochen, 0,0195 lang, an den Enden 0,005 und 0,006 breit, in der
schmälsten Gegend' 0-,002. Der Knochen hat Aehnlichkeit mit einer breiten Rippe. Die beiden
stärksten, am meisten nach aussen gerichteten Knochen in der Beckengegeiid sind die
Oberschenkel, für die man 0,029 Länge, an den Enden 0,009 und in der schmälsten Gegend
fast 0,005 Breite erhält. Die Knochenenden sirid auch hier vertieft, und waren daher noch
nicht zu knöchernen Gelenkköpfeii ausgebildet. Von den Untersclienkelknoehen ist der eine
überliefert, der fast 0,018 Länge, am oberen Ende 0,0075 und an der schmälsten Stelle
0,004 Breite ergiebt; vom anderen liegt nur ein geringer Theil vor. In Länge verhält sich
daher der Unterschenkel zum Oberschenkel, wie der Vorderarm zum Oberarm, wie 2 :5 ,
wobei die vorderen Gliedmaassen merklich kürzer sin d , als die hinteren. Vom Fuss scheint
nichts überliefert, da die auf dem Schwänze liegenden Knüchelchcii, welche man für Mittelfussknochen
oder Zehenglieder halten könnte, Rippen des Schwanzes seyn werden. Namentlich
in den vorderen Schnüren des der Unterseite angehörigen, vor dem Becken plötzlich
endigenden Bauchpanzers erkennt man, dass die Schuppen mit ihrem spitzen Ende ineinander
geschoben uiid am freien breitem Ende schwach gekielt waren, wobei die Mitte dieses End-
theils überhaupt etwas sewülbt erscheint. In den vorderen Schnüren bemerkt man auch
ovale, an der Unterseite schwach vertiefte Schuppen Auch war in der vordem Gegend des
Rumpfes die Haut sonst mit dünnen, rundlichen Schuppen versehen, wie man an den dunkeln
Flecken sich überzeugen kann, welche namentlich an der den Abdi-uck des Oberarms einnehmenden
Stelle auftreten. Dass wenigstens diese Schuppen der Unterseite des Tiiiei-es angehören,
geht daraus iiervor, dass die Platte den Oberarm auf die Innenseite der Bauchhaut
aüfgedrückt darstellt.
V o rd e r r u m p f . Taf. X. Fig. 1. 2.
Ein werthvolles Stück, schon wegen der Grösse des Thiers, von dem es herrührt.
Am vorderen Ende der Kehlbrustplatten wir.d wenig fehlen. Die überlieferte Länge beträgt
für die mittlere Platte 0,105 bei 0,045 Breite; ihr hinterer Theil ist etwas spitzer als der
vordere, und der Verknöcherungspunkt scheint von der Mitte ein wenig weiter vorn zu liegen.
Es lässt sicli genau erseiien, wie der innenraiul der Seiteniilatten den Rand der Mittelplatte
überdeckt. Dte Scitcnplatten haben durch Druck gelitten; ihr aufsteigender Fortsatz geht
durch die dünne Gesteinsplätte hindurch. Unter der linken Platte steht hinten eine Rippe
heraus, und unter beiden Platten erkennt man die weiter nach aussen gerichteten, stark beschädigten
Schlüsselbeine, die sich dem vorderen oberen Randtheil des Schulterblatts anlcgen.