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Schambein. Dieser Knochen ist 0,048 lang, nm vorderen Ende wenigstens 0,017 breit und
hier au der einen Seite stärker gewölbt als an der anderen, das hintere Ende scheint 0,007
breit und 0,003 dick gewesen zu seyn. Der Knochen ->\-nr innen sclnvaininig, und die Zellen
dieses und anderer Knochen, ja selbst die Räume zwischen den Knochen, enthielten
überaus niedrige Rhomboeder von EisenspaÜi. • Dieser Spath ist gewöhnlich von mattem,
schmutzig weissem Anselm, im frischen Zustand glänzend imd mein- von einem ins Graue
ziehenden W eiss; bisweilen stellen sicli die Kryställchen von einem Anflug von Eisenoxydhydrat
geröthet dar. Auf der einen Seite liegt weiter vorn schriig nach aussen und liinten
der eine Oberselienkel, d e ssb Länge sich auf 0,044 bemisst. Au dem vorderen Ende erhält
man 0,012 Breite, das entgegengesetzte Ende wird brcftcr gewesen seyn, fiir die schmälste,
mehr in die vordere Hälfte fallende Gegend ergiebt sich 0,007.
R u m p fs tü c k . Taf. XIIl. Fig. 6 . , ,
Dieses von neben entblösste Stück umfasst peripherische Theile von einer Strecke von
acht Wii-beln. Am besten ist der obere Bogen erhalten, 'dessen Stachelfortsatz sich durch
Höhe und fast vertikale Richtung auszeichnet. ' Diese Foi-tsätze sind am oberen, kaum eingedrückten
Ende so breit, dass sie sich ein wenig überdecken, wobei sie bisweilen auch etwas
nach aussen aufgetrieben ei-scheinen: Unmittelbar über den deutlich entwickelten Gelenkfbrtsätzen
ist der obere Stachelfortsatz schmäler. Die Theilimg des oberen Bogens in zwei.Hälften ist
beim Spalten des Gesteins gewaltsam vor sich gegangen. Deutlicher als die- untere Platte
stellen sich die Keile dar. Von den an der Untei-seite liegenden .Knochen scheinen- einige
1 seyn; fiir untere Bogen fehlt ihnen die Tfei-schmelzung m it der unteren Platte.
S tü c k i 1 S c h w a Taf. X n i. Fig. 2.
. Dieses Stück riihrt entschieden aus dem Schivanze her. Es lünfasst die am vorderen
und hinteren Ende mehr verschoben sich darstellenden peripherischen Theile von sechs Wirbeln.
Das obere Ende der Stachelfortsätze ist weggebrochen. Die Gelenkfortsätze, von denen
die hinteren hoch lagen, sind deutlich entwickelt. Die Keile sind nui- wenig verschoben;
ähnliche Keile -mussten auch den unteren Bogeii zugestanden haben. Die unteren Bogen
waren gross und mit einem geräumigen hochovalen Loch zum Durchgang des Blutgefässes, •
sowie mit einem breiten, flachen unteren Ende versehen. Von der schwachen Gabelung, die
durch die Biegung der mit dem eigentlichen Bogen verschmolzenen unteren Platte entsteht,
ist die eine Hälfte entweder weggebrochen, oder nicht zur Entblössung gekommen. Zwischen
den oberen und unteren Bogen liegen längs der Wirbelsäule zwei längere, gerade, am vorderen
Ende verstärkte K nochen, welche ungeachtet ihrer Form Rippen seyn könnten, wie
aus dem kleineren Exemplar Taf. V. Fig. 6 sich ergiebt.
S tü c k v om S ch w Taf. XH. Fig. 1
Es besteht dieses Stück aus den peripherischen Theilen von sechs Wirbeln, die kaum
eine Störung erfahren haben. , Der obere Bogen ist niedi-ig, und sein gerades obères Ende
hinterwärts in eine mitunter lange Spitze ausgezogen. Die vorderen Gelenkfortsätze stehen
deutlich vor, und der Bogentheil verdickt sich unten zu einem convexen Ende, das so beschaffen
ist, dass man glauben sollte, es habe in der Rückenscitu gestöcken, oder es sej'
durch Knorpel mit anderen Theilen verbunden gewesen. Der erste von den überlieferten
Bogen fällt durch geringe,Entwickelung auf. Der starke untere Bogen stellt ,sich am oberen
Ende mit einer aufwärts gerichteten Spitze dar; der andere Seitentheil,des Bogens ist in dci-
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Gegenpiatte stecken geblieben. Das geramnige Locli für d is BlntgefSss liegt von aweien Bogen
deutlich v o r.' Zivischen den unteren Bogen treten ähnhcho Keile auf, wie zwischen don
oberen. Die Kuocl.enr.ellen enthalten Blende and Kryställclien von Eisenspath; auch liegt
im Gestein hie und da Blende.
E s ist (lies dasselbe Stock, dessen Bntraeister Im Sitzungsberichte der natuiforschen.
den Gesellschaft zu Halle vom 29. July 1853 unter Nr. 21 gedenkt, und das er wegen der
Grösse der Kippen, wofür er die unteren Bogen h ält, dor mittleren Rumpfgegend beilegt.
E r sagt Überhaupt von diesem Stück; „Man bemerkt fünf ziemlieh vollständige Abdrucke
derselben (Kippen) von 20 - 21 '"' Länge mit z. Th. wohleriiältcner Knochenstruotnr. Die
daneben hegenden Wirbel und Spuren von den Rippen der anderen Seite sind sehr unUar.“
S tü c k v om S c h w ä n z e . Taf. XHI. Fig. 3.
Ein wichtiges Stück für die ' Ermittelung der Zusammensetzung der Wirbelsäule im
Schwänze. Es besteht aus den peripherischen Theilen von acht Wirbeln. Die mit hohen,
hinterivärts geneigten Stachelfortsatzen vciaehenen oberen Bogen hängen noch in den Gelenkfortsätzen
znsainmon. Heber den hinteren Bogen erkennt man UebeiTesto von einem neunten
Bogen, davor einen Keil und dahinter zwei halbmondfdnnig zasaminenhegendo Keile.
Der dazu gehörige imtore Bogen wird gerade iinter dem achten oberen liegen. Seme Trennung
in ein oberes und unteres Stück scheint gewaltsam. Sonst ist die Ordnung der peripherischen
Theile kaum gestört. Der geringe Unterschied in Grösse würde berechtigen, auf
einen langen SchiVanz zu schliessen. In den unteren Bogen, die hier umgelegt sieh darstellen,
besteht wenig Abweichung. Der Bogen ist nur aus einem Stück gebildet, das oben,
in dem die nnterc Platte vertretenden Theil, etwas stärker sattelförmig voh der Rechten znr
Linken gebogen Erscheint. Das Loch für das Blutgefäss ist überaus geränmig hochoval,
nnd abwärts wird der Bogen oder vielmehr dessen Stachelforisätz flach, doch nicht von vom
nach hinten, sondern von der Rechten zur Linken. Das untere Ende ist stum pf Es bestätigt
sieh hier wieder, dass den unteren Bogen iihiiliolic Keile zustundeii, wie den oberen.
Die Knochen sind aussen und innen schwarz. In den Zellen wird eine weissliche Masse
von kolilensaurein Eiseiioxydul walu-gcnommen, das hie und da m Eisenoxydhydi-at ubergeht.
S tü c k v o m S c h w ä n z e . Taf. XIII. Fig. 5.
Dieses Stück wird weiter hinten hn Schwänze gesessen haben. Es enthält Ueberreste
von den peripherischen Theilen von 9 Wirbeln, welche im Ganzen denen des znvorheschrie-
benen Stücks ähnlich sehen. Doch ist der obere Stachelfortsatz anitalleiid mager, der untere
Bogen dagegen kurz und breit, so dass das grosse, zum Durchgang des Blutgefässes bestimmte
Loch wie voh einem breiten, platten knöchernen Kranz umgeben erscheint. Aus
der Zahl der Keile ist zu entnelunen, dass sie auch in der Nähe des unteren Bogens
aufti-eten.
H i n te r r u m p f . Taf. X. Fig. 8 . 9.
Unter allen von mir untersuchten Stücken von Archegosaurus ist dies dasjenige, woran
ich am meisten vom Schwanz überUefert fand. Das Stück umfasst überhaupt eine Strecke
von 17--1 8 Wirbeln. Zwischen R ücken, Becken und Schwanz waren die Grenzen bei der
Uebereinstimmung in der Beschaffenheit der peripherischen Theile nicht zu ermitteln. Der
obere Bogen zerfiel in Hälften, deren Form sich reiner in der vorderen Gegend erkemmn
lässt, dahinter fangen die beiden Hälften än sich -zu überdecken, so zwär,^ dass die eine