
(len Fischen findet in der Regel am Bauche die schwächste Beschuppung statt, und nur
ausiiahinsweise fretcn au dieser Seite grössere Schuppen auf.
Wie wir gesellen haben, hielt Bumieister (Archegos., S. 52) die Kehlbmstplatten fiir
die einzige Stelle, ivo der Archegosaurus mit Ranzcrschildern vereeheii ivar. Den übrigen
Rumpf schien ihm nur ein lioinpgeiies, glcichiönniges und zaites Schuppenkloid bedeckt zu
haben. Er sagt; „die äussere Bedeckung scy am Kopfe Crocodil-artig, an der Kehle Schild-
ki-üten-artig, auf dem übrigen Körper Eideelisen-artig gewesen.“ E r glaubte, dass die Anordnung
dev die Haut allseitig bedeckenden Schuppen auf dem Rumpfe die gewöhnliöhe
der beschuppten Amphibien w äre, d. h ., sie gingen in scliicfer Richtung zu beiden Seiten
der MitteUinie des Rückens aus, und träfen eben so unter spitzen Winkeln in der Mittellinie
des Bauches zusanimcn. Die Scliuppenreihen lielcii auf dem Rücken divergirend nach
hinten, erreichten bald die Rumpf§eiteu, stiegen an ilniuii unter einem Bogen abwärts und
wendeten sich, dem Bauche nahe gekonuueii, nach vorn, bis sie auf der Bauclifläclie selbst
wieder unter spitzen Winkeln zusnmmeiistiesseii. Er ist also der Ansicht, dass der Rücken
mit ähnlichen Schuppenreihen bedeckt nrn-e, wie der B auch, und beruft, sich in Betreif des
Rückens auf ein Rumpfstück in der v. Decheivschen Sainmlmig, das auch Joh. Müller (Ver-
haiuU. dos naturhist. Vereins der Freuss. Rlieinlaude und Wcstphalens, VI. Jahrg. 1849.
S. 81-. t. 6. f. 3 “) Vorgelegen. Von diesem Stück, das unstreitig zu den wenigen gehört,
woran deutliche Aufschlüsse über deu Panzer zu erlangen sind, habe ich Taf. XIV. Fig. 4
eine neue Abbildung gegeben.. Bei Untei-suchung der Originah-ersteiiierung habe ich mich
überzeugt, dass im- die Entscheidung der Frage, ob der Panzer dem Rücken oder dem Bauch
angehöre, allein die Lage iiiaassgebend ist, welclie die knöchernen Theile der Wirbelsäule
eiuuehmen. Dieses Mittel stand meinen TT igängera, da sie kejne Vorstellung‘von der Be-
schaffenlieit der Wirbelsäule des Archegosaurus hatten, nicht zur Seite. Nun aber gehört
nach der Lage, welche die oberen Wirbclbogen besitzen, der Scliuppenpanzer unverkennbar
der Bauchseite a n , ivas sich auch an allen auderen Stücken bestätigt hat.
Es lässt sich frelbch einwenden, dass daraus, dass kein von der Rückenseite entblösstes
Ruinpfttück vorliegt, nicht nothwendig folgen m üsse, dass dem Rücken der knöcherne
Hautpanzer gefehlt habe. Hierauf habe ich zu erwicdern, dass gerade die Seltenheit, mit
der das Thier vom Rücken entblösst sich dareteEt, einen Beweis für die Richtigkeit, meiner
Ansicht Uefert. Es wird nämlich die Entblössung des Archegosaurus beim Spiüten des Gesteins
durch die mürbe Beschaffenheit des Ilautpanzers wesentlich erleichtert. Wären der
Rücken und die Nebenseiten des Thiers auf ähnliche Weise bcpaiizert, wie der Bauch, so
wüi-de nicht immer der Bauch entblösst iverden. J a es ist, wenn Schädel und Rumpf zugleich
überbefert sind, sogar gewöhnlich, dass der Schädel von oben, der Rumpf dagegen
von unten entblösst w ird, was siciierlich nicht geschehen wiü-de, wenn der Rücken einen
Panzer wie der Bauch besessen hätte. Ich kann aber auch noch zur weiteren Stütze.' meiner
Ansicht, antülu-en, dass bei der so selten sieb ereignenden Entblössung des Thieres von
neben (XI. 7) sich wohl der Buuchpanzer, aber kern ähnlicher Rückenpanzer zu erkennen
giebt, und dass in den Fallen, wo es möglich w ar, durch Ablösung des von dei' Bauchseite
entblössten Thiers die Rückenseite desselben wenigstens aus dem Abdruck kennen zu lernen,
selbst bei grösseren Exemplaren (X. 1) wohl vereinzelte dünne, rmidlichc Schuppen wahr-
genonunen -wurden, niemals aber erivas von einem Rückenpanzer.
Goldfuss (Beiträge, S. 9) kannte nur die härteren Schup])cn. Ihm zu Folge würden
die Reihen oder Schnüre aus langen, schmalen, gekielten ZLegelschuppcn, wie er sie nennt,
bestehen, deren Umgi-enzuiig nicht deutlich zu erkennen w ar, weil die übergreifende Spitze
durch den oberen Rand der Iblgendcn Schuppe verdeckt wurde. Die Schuppen dagegen,
welche die mittlere Kehlbrustplatte umgeben, wurden viereckige Täfelchen, breiter als lang,
darstellen. Bei gcnaüerer Untersuchung findet m an, dass die Unterscheidung von Ziegel-
sclumnen und Tilfclclum nicbü durclizufül.ron ist. Es ist wahr, dass namentlich die vorderen
iencr Schnüre, welche die Mittclplatte umgeben, aus kürzeren; mehr oval geformten Schup-
neu bestehen, von denen einige sich nicht überdecken. Doch findet man m diesen Schmj-
ren auch schmale gekielte Ziegclschuppetiy sogar in nicht geringer Anzahl, und m den nach
hinten verlaufenden Schnüren treten soivohl gegen das äussere, wie gegen das innere Ende
hin kürzere, mehr 'oval geformte Schuppen auf, die sich nicht überdecken.
Die walire Form der Schuppen ist schwieriger zu ermitteln, als man glauben sollte.
Zu den Verschiedenheiten, die sich bei ilmen herausstellen, gesellen sich noch vielfältige
Täuschungen, die dadurch entstehen, dass beim Spalten des Gesteins die Schuppen m verschiedener
Weise aufbrechen und durchschnitten werden; selten nur werden sie rem von
der Ober- oder der Unterseite entblösst. tt
•Die Schuppen, woraus die Schnüre bestehen, besitzen grösstentheils die Form von
schm .k». Stechd..,- dio d a . ita -d o c ta , Odo, ao to d h r tl.cihveite i>, „,.d u b™ .„.„d e,
gesdiobon sind (XIV. 5. 7 j, .vold.o.o Bohof die Dotcoeite ode. I t a de, Schuppe
gehöMt etseheint: Diese Ansl.ohlui.g nimmt deu s p ito e n Tliod de, folgenden Schuppe nnf.
Eine solehe- Schuppe besitet Aehnlichkeit .nit de, g,össe,e„ Lnngenl.iüfle eines “
beeiten Ende offenen St.ehels. D e, b ,eite,e, nnbedeekto 1 he.l ■ de, Schuppe stellt s.eb
schwuch g c b lb t, gekielt, uneben oder m uh ek,. Bisweilen .“ ' 7 ”
Form e in i, ta g e n Biine ode, T h .tae, und bei diesen be.itet öfte, d.e Oberi nahe Äehnb h-
keit mit Gerstenkörnern. D o, Kiel de, Ikngeren Schuppen nimmt deutl.cl.o, gegen
sp ita re Ende hin ub, und de, R .n d um breiteren.E nde. scheint bisweilen scbw.ch u.nge-
sttilnt ,n sein, (XTV. 5. 8. 1 1 - 1 3 ) . Die ünebenhciten de, Schuppen yerle.hen de, Schnur
ein geperltes oder knotiges Ansehen, das indess gewöhnlich schon bonn Entblössen.der her-
S te in e ru n g stark g e ü tte n hat. , , • v
An einem Stück -woran die- Schuppen sich besser untersuchen liessen, schienen die
längeren sich nbordeekenden Schuppen mehr länsettfdnnlg nnd die ir.nne un de, Innense.te
odei Busis hnnpteäcMieh durch stärkeres D.ubiegen des V erderr.ndes t a s teuden. Dn.a.
diese A rt v in Kinne wnrde der Schuppe, welche mit il.rem spiteeren Ihe.l m dieselbe en
liegen k .m , eine freiere Bewegmig nueh biute,, emgeräumt , was dem 1 unser g.-ossere Geschmeidi<
»keit verliehen haben musste (XR . 14).
Such dem äussere,. Ende der Schnur werde., die Sehuppeu kle.ner, mehr sp.te bnm
förm i. dum. ovnl, run.lliel. m.d um Endo bisweilen kreisrund, „obe. s.e gewolb und ranh
ersohiincn. Die kltree.-eu Schuppen, die sich kuum oder gar
der Innenseite oder auf der Basis eine Grube, worin le.ne eoneont.s.che W .cbsth,..nsstte,f n
wahrgcno.m„cn werde... Diese Verschiedenheiten in der Form der Schuppen „nt .bren
Uebefgängen bestehen wirkliel. m.d bernbcn „iel.t, wie ver.nutl.e. wur e , t a a n
Spulten des Gesteins dio Scbuppon in ve.äcl.iedenen Lagen durel.brocbe., w urde.., letete.es
ist wohl der Fall, hat aber andere Erseboinnngen eur Folge. Es g.ebt auch Seb.n.rc, w-d
ohne ovale oder runde Schuppen endigen. Id . lin.lc die S dn der....g, d.e .lei,. Müller C cr-
handl des nuturh. Vereins der Rheinlande nnd Wcstphulens, M . Jaln-g. 1849. S. 81. t. .
1 3 a) und Bnrmeistcr von der For.u der Schuppen geben, hn Ganeon rmht.g.
Die Verbindung der beiden H ä lta . einer S d.nnr in de,- B and, m.e S - c '" *
dnrd, I„einande,f.ig,.„g vm. st.ebeirb.lnigc.. S d.uppen. es stellt s.eb v.elmehr^du. l.nde