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Auch hier stellt es sich als einer der grössten Sehädelknocheu dar. Der glatte t
Rand der Ohröffniing lässt sich deutlich erkennen.
Von der Unterseite des Schädels erkennt man Ueberreste vom Fortsatz des Keilbeins.
Neben dem hinteren Ende des rechten Nasenbeins tritt der vordere Winkel der linken grossen
Gauraenöffnmig deutlich heri'oi-. Hinter dem linken Vorderstirnbein liegt ein Stück Gaumenbein
in Fonn einer Leiste von imgefäbr 0,018 Länge und 0,003 Breite. Auf ihr sitzt ein
starker Zahn, der durch Druck breiter geworden zu seyn scheint, man erhält jetzt an ihm
0,003 Breite. Das obere Ende ist daran weggebrochen. Die negative Streifung ist niclit eng,
nimmt auch nach der Basis hin nibht zu, und wird hier eher schwächer, wie aus der vergrösserten
Abbildung ei'sichtlieh wird. Links liegt der obere Theil eines anderen Zahnes,
und noch etwas weiter links ein Stück von einem dritten Z ahn, aus dessen vergrösserter
Abbildung zu ersehen ist, dass der obere Theil glatt war und die nach unten verlaufenden
negativen Streifen nicht dicht sassen.
Die an der rechten Randseite des Schädels auftretenden Zähne gehören dem Oberkiefer
an. Ich habe sie von oben dargestellt. Sie sind nicht auffallend klein und folgen
auch niclit dicht aufeinander. Die negativen Streifen, welche nur das untere Drittel des
Zahns bedecken, sitzen nieht dicht und verdoppeln sich auch nicht nach der Basis hin. Der
grösste von diesen Backenzähnen ergiebt 0,005 Länge bei kaum 0,0015 Stärke.
Am vordem Ende des Schädels erkennt man unten, etwas nach innen geschoben,
ein Kieferstück, das ich besonders abgebildet habe. Es ist daran ein Zahn von 0,0055 Länge
und fast 0,002 Stärke überliefert, dessen Streifung nicht höher hinauf sich erstreckt, als an
den zuvor envähnten Zälmen. Daneben glaubt man noch drei mit Gestein angefüllte Grübchen
filr ähnliche Zälme wabrzunehmen. Dieses Stück scheint der abgebrochene und nach
innnen geschobene Rand des Zwischenkiefers zu seyn.
Die Knochen sind bei dieser Tfersteinerung nur etwas schwärzer und glänzender als
der schwarzgi-aue, im Strich hellgraue schieferige Thon; die Zähne sind dunkelschwarz und
glanzend.
Die Deutung, welche Goldfuss den Theilen dieses Schädels giebt, ist theilweise un
richtig. Er glaubt die beiden Nasenbeine überliefert, während nur das rechte vorhanden ist.
Fiir das linke Hauptstimbein hält er das zwischen dem Oberkiefer und Vorderstirnbein liegende
Thränenbein, und das wirkliche linke Hauptstimbein deutet er als Hinterstirnbein, das
es gai- nicht seyn könnte. Die vorderen Stücke vom Scheitelbem sind ihm das obere und
äussere Hinterhauptsbein, der-eine der beiden Knoehen ist aber fiir ein oberes Hinterhauptsbein
zu lang und schmal, und die Gegenwai’t eines äusseren Hinterhauptsbeins im Sinne
Goldfuss’ ist bei dem Thier wohl eben so wenig zu erwarten, als bei Archegosaurus. Unrichtig
ist es ferner, das rechte Paukenbein und das linke Hinteraugenhöhlenbein für die beiden
Zitzenbeine zu halten. Die Reste vom Schläfenbein wurden übersehen und das Jochbein und
Thränenbein als ünteraugenhöhlenbogen aufgeführt Endlich wird das hinter dem rechten
hinteren Schädebande liegende Knochenstückchen dem Scliultergürtel zugewiesen und sich
dabei auf die Fische berufen.
Schwieriger ist es, sich über die Species auszusprechen. Es ist nicht zu verkennen,
dass der Sclerocephalus mit dem Archegosaurus latirostris Aehnlichkeit besitzt. Seine Grösse
fällt zwischen die der Schädel Taf. I. Fig. 1 und Fig. 6 . In Sclerocephalus scheint die
Aussenseite des Schädels mehr gerundet als in Archegosaurus latirostris. Die Augenhöhlen
nehmen ungefähr dieselbe Lage ein, nur scheinen sie in Sclerocephalus noch ein wenig in
die vordere Sehädelhälfte hineingeragt zu haben. Sie waren dabei merklich kleinei-, und lagen
auch im Vergleich zu der Grösse, die sie einnehmen, etwas weiter auseinander. Die
Nasenlöcher liegen wie in Archegosaurus latirostris. Auch ist die Grösse des Zwischenkiefers
in beiden Thieren dieselbe. Der Oberkiefer scheint in Sclerocephalus ein wenig breiter, die
Nasenbeine waren breiter, die Hauptstirnbeine ein wenig kürzer und die Thränenbeine scheinen
vom anders zu endigen. Das Bildwerk auf den Schädelknochen ist von Archegosaurus
latirostris nicht überliefert Mit dem in Archegosaurus Decheul will es nicht ganz stimmen,
da in Sclerocephalus die Grübchen mit ihren Verzweigungen mehr durch Wülstchen veranlasst
7AI seyn scheinen. Was ich damit ausdrücken will, wird deutlicher werden, wenn man die
Abbildung des Sclerocephalus mit dem Sehädel Taf. HI. Fig. 1 von Archegosaurus Decheni
vergleicht.
Nach diesen Abweichungen wäre anzunehmen, dass der Sclerocephalus eine von
Archegosam-us latirostris verschiedene Species darsteUe. Für eine Entscheidung über die
Selbstständigkeit des Genus reichen die Anhaltspunkte nicht hin.
1843.
1844.
1848.
A i i a t e o n p e d e s t r i s .
Taf, XI. Fig. 1.
Apateon pedestris iMyr., G ergens, io Jah rb . fü r Mineralogie etc ., 1844. S. 4i
________ __ H V M eyer, daselbst, 1844, S. 336.
_ _ - , P ,l.e o n lo g r.p h i» , I. 1851. S. 153. t 30. f. 1.
Diese im J.ikr 1842 »on Herrn Dr. Gergens in dem durch seine Fische bekannten
Brandsehiefer »on Milnsternppol in der Bayer'schen Pfale anfgefnndene Versteinerung wnrde
mir während der Versa.mnlnng der Deutschen Naturforscher und Aerate in Maina »orgelegt.
Ich erkannte darin ein Reptil. Es war dies der erste Nachweis, dass das Alter derRepühen
bis in die Steinkohlen-Fonnation, dem dieser Schiefer angehört, aurückfülirt. Spater erklmte
Gergens das Thier für einen Salamander, womit es indess keine Aehnlichkeit besitzt. Ich
habe zwar bereits ln den Palneontogcaphicis eine Abbildung und Beschreibung »on dieser
Versteinerung gegeben, glaube aber in einer die Reptilien der Dentschen Steinkohlen-Forma-
tion umfassenden Arbeit aut diese wichtige Versteinerung nochmals aumefckommen an soUen,
um so mehr, als ich jetzt erst im Stande bin, sie mit dem gleiehalter&hen und nur m ge-
rineer Entfernung da»on »orkommendcn Archegosaurus einet Vergleichung au unterziehen.
Diese Versteinermig, welehe gegeuwai-tig in der Sammlung der Rhe.m.chen naturfor-
sehenden Gesellschaft au Maina, authewahrt w ird, habe ich T.tf. XI. F.g. 1 m » t u r t a i
Grösse, einige obere Wirbelbogen und den Oberschenkel »etgrössert dargestellt. Das Tluer
war daher auffallend klein. _
Das Skelet, an dem k.aum etwas au fehlen scheint, misst nur 0,03oa Lange, wovon
ungefähr der vierte Theil äut den Kopf kömmt, der bimförmig, etwas Isnger als breit war,
und vorn spitzer anging. Es wäre möglich, d.ss die jetaigeForm des Schädels theilweise von
dem Druck herrlihrte, dem die Versteinerung unterlag. Die Zusammensetzung des platt
Sedrückten Schädels war nicht mehr zu erkennen. . . , n .-r.,»
Noch ehe es mir gelungen w ar, an dem akrehegosäurus aiifaufinden, das, etEeplilien
mit embryonaler Wirbelsäule gäbe, schien es mir, als wem, in -Vpa.eon von der Wirhelsaule
nur der obere Bogen knöchern vorhanden gewesen wBrc. loh habe „unmelrr keinen Grund,
an der Mögliclikcit dessen, was ieh damals zu sehen glaubte, au zweifeln enn nun auci
der Apateon ein Tliior mit embryonaler Wirbelsäule war, so felgt daraus doch iiielit nothn ei.d,..