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Frankreich^ Italien und Deutschland, und-^larb ôIs
Professor zu Basel im J. 1624. Mit allen grofsen Botanikern
seiner Zeit, vom Kattegat bis zur Charybdis
im freundschaftlichen Verkehre, umgeben von Schül
e r n , wie Ours er und Ha g enb a c h , stand ihm der
damahlige Pflanzenvorrath von beynahe ganz Europa
zu Gebothe. Er war der erste, der die zu seiner Zeit
ungeheuere Idee auszuführen wagte, eine Art von Synopsis
über alle bisher bekannte Pflanzen in seinem
P i n a x a) zusammenzustellen ; alle vor ihm bekannt
gewordene Pflanzen unter allen ihren verschiedenen
Nahmen neben einander zu reihen, und auf diese
Weise ein unsterbliches Werk zu schaiFen, das der
Schlüssei zu allen botanischen Werken, die durch
2000 Jahre her vor ihm erschienen sind, geworden
ist. Welche babylonische Verwirrung würde die Botanik
ergriffen und verschlungen haben, wenn nicht
G a s p . Bau h i n durch das Aufdämmen der bereits vorhandenen
Nahmen derselben einen glücklichen Wall
entgegen gestellt hätte! Durch mehr als ein Jahrhun-^
dert behielten nun die Pflanze^ den Nahmen, die
B a u h i n ihnen gegeben hat, und mehrere dieser Nahmen
verewigte Linné dadurch, dafs er sie beybehielt.
G a s p . Bau h i n kannte drey Mahl so viele Pflanzen,
als*de L o b e l , und zehn Mahl soviel als Dioskorides»
Indessen w^aren darunter nur wenige ost- und westindische
Pflanzen» Dafs hier und da. eine Pflanze zwey
Mahl vorkommt, dafs er hier und da irrte, das kann
an ihm, ,wie an L inné , nur derjenige tadeln, der
vergessen kann, dafs bey menschlichen Werken nihil
e s t ab omni parte beatum. Sein Katalog der
Pflanzen um Basel ist der erste Versuch einer Flora
von einer Gegend in Europa. — Uebrigens wird man.
bey ®iiem demjenigen, was die Verehrung für dies©
beyden groTsen Männer wegwünschen konnte aus
ihren Werken, doch immer gestehen müssen, dafs vor
T o u r n e f o r t und L i n n e , die Brüder Bau/iins\à\Q
gröfsten Botaniker gewesen sind.
a) Phytopinax, feu enumeratio plantarum noftro faeculo
defcriptarum. 4, Bafil, 1596. Will den ow verwechfelt
diefes Werk, von dem er fngt: ,,Cafp. Bauhin habe
40 Jahre daran gearbeitet, ^^ offenbar mit deffen P inax;
denn C. Bauhi n war 15Ó0, geboren, alfe im J, 1596^
erft 3Ó Jahre alt. Willdenow gibt das Jahr 1598. als
Druckjahr an; allein von diefem Jahre exiftirt keine'
Ausgabe des Phyt o - P i n a x , fondern Bau hin beforgte
in diefem Jahre eine neue Auflage von Matthioli's
Werken, die er fahr bereicherte. — Animadverfiones
in hiftoriam generalem plantarum Lugduni editam^
Catalogus plantarum 400 eo in opere bis terve pofitarum.
4. Francof. i6oi. — Prodromus Tiieatri botanici, in.
quo plantae circiter 600 ab ipfo C. B a uh ino primunt
deferiptae cum fuis figuris proponuntur. 4, Francofurt^
1620.^^ Bafil, 1671. mit 136 guten Abbildungen. — Fin
a x t h e a t r i botanici, f. index in Theophrafti, Diofcoridis,
Plinii, et Botanicorum, qui a faeculo fcripferunt,
opera, pìantarum fere fex mülium nomina cum
fynonymiis et differenti)s. Opus XL, annorum, 4. BafiK
1623. 1671.^^ l683^? I735^ — Catalogus plantarum circa
Bafileam fponle nafcentium, g, Baßl, 1622., l67l., lópó»
— Theatri botanici pars Fol, BafiL 165S. * IÓ63*
Sein Sohn beforgte die Ausgabe,
37- Der Böhme Zaluzianshy von Zalu^^
tiau zu Prag^ ahndete die Sexual-Verhältnisse der
Pflanzen, spricht von Hermaphroditen und Androgynen
und getrennten Geschlechternj, und unterscheidet
den Staubfaden (ligula), den Staubbeutel (Apex) und
den Staubweg (Stamen). Er hat, nach L o b e l , einige
natürliche Familien gut zusammengestelit, und di"e
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