
Behaarung des dritten Gliedes der äusseren Kieferfüsse einige grössere Haare,
welche jedoch wegen ihrer hellen Farbe leicht zu übersehen sind.
Was cnnipes anbetrifft, so stimmt unser ruUdus mit demselben namentlich in
der gestreckteren Form der Fusspaare und in der Biegung des Epistoms, dagegen
ist bei unserem rubidus der äussere Einschnitt des Augenhöhlenrandes ebenso tief
und die Streifen auf Céphalothorax und Beinen ebenso stark wie bei lividus, was
nach D a n a bei crmipes nicht der Fall ist. Ferner sollen nach D a n a und H e lle r
îe Scheeren unten glatt, ohne Längsleiste sein, während bei unseren kleineren
Exemplaren (und diese sind noch grösser als dasjenige von D a n a ) auf dem unbeweglichen
Finger eine deutliche Leiste vorhanden ist, bei den grösseren allerdings
nicht. Am Armglied giebt D a n a fünf Stacheln an, H e lle r fünf bis sechs, unsere
zeigen sechs. Jedenfalls stehen beide sich sehr nahe.
G Grayi M iln e E d w a r d s , ebenda S. 170, von Australien, stimmt in den
schlankeren Scheeren mit S tim p s am ’s und unserem rÄ t e - ü b e r e i n , aber die
Stirnlappen sollen bei ihm weniger vorspringend als bei Kmdus sein, was auf die
Exemplare von Sansibar nicht passt. (Uebrigens bei Iwidus selbst ,,à peine
saillants“.) ” r
Aus dem Rothen Meere hat das Berliner Museum durch Dr. S c h w e in f u r th
einen Grapsus erhalten, welcher mit denen von Sansibar übereinstimmt. !
S tim p s o n giebt als hauptsächlichste Unterschiede seiner Gattung Geograpsus
von Grapsus an: lobus suborbitalis internus sat grandis, dentiformis, frontem attin-
gens! und antennae artieuli basalis angulo externo non producto, bei Grapsus dort
tronti non junctus, hier parum producto. Bei unseren kleinen Exemplaren kommt
der Suborbital-Lappen auf der einen Seite ziemlich dicht an die Stirne heran, doch
bleibt noch ein deutlicher Spalt zwischen beiden, auf der anderen Seite beträgt
dieser Spalt etwa ein Drittel der Breite des Lappens; noch bedeutender ist die
Lucke bei den grossen Exemplaren, bei welchen übrigens auch dieselbe auf der
linken überhaupt minder ausgebildeten Hälfte der Stirne (s. Taf. 5, Fig. lc) beträcht-
‘C^.er lS} als auf der rechten, dort kaum kleiner als bei Gr. Pharaonis aus dem
Kothen Meere, welcher nach S tim p s o n noch zu den eigentlichen Grapsus gehört
Bezüglich des Basalgliedes der äusseren Fühler ist. zwischen unserem rubidus von
Sansibar und Pharaonis kein Unterschied zu finden, wenn nämlich darunter das
dem inneren Infraorbitallappen anliegende Glied zu verstehen ist. Dagegen, findet
* Unterschied zwischen beiden in demjenigen Gliede, welches die Ohröffnung
enthalt, diese ist nämlich bei unserem rubidus nach der Medianlinie zugekehrt, bei
Pharaonis dagegen bildet sie eine kurze nach aussen gerichtete Böhre.
25. Grapsus (Pachygrapsus) aethiopicus, n. Taf. 4. Fig. 2.
Drei Exemplare (3292), ein grösseres Männchen und zwei kleinere Weibchen
nach der Etiquette aus „süssem Wasser in Felslöchern“ (Ngurunga genannt, siehe
v. d. D e c k e n , Reisen, Band II, S. 15 u. 63) im December 1863. :
Stirn abwärts gebogen mit fünf Höckern. Unteraugenhöhlenlappen (lobe sous-
orbitaire) weit von demselben entfernt. Céphalothorax bedeutend dicker (höher) als
bei G. marmoratus, 24 lang und 32 Mill. breit, seine grösste Breite vorn; in der
Mitte glatt, zu beiden Seiten mit erhabenen schief nach vorn und aussen laufenden
Linien; diese finden sich längs 'der ganzen Länge des Seitenrandes, welcher geradlinig,
nicht gebogen ist und hinter dem scharfen Zahn, der die äussere Augenecke
bildet, keinen zweiten Zahn darbietet. Drittes Glied der äusseren Kieferftisse
(merus bei S tim p s o n ) herzförmig, etwas breiter als lang. Brachialglied der
Scheerenfüsse am Innenrande mit drei stumpfen, am Vorderrande mit 3—5 spitzen
ungleichen Zähnen; Antibrachialglied an der Aussenseite mit kurzen Runzeln
bedeckt, am Oberrande mit einem stumpfen Zahne; am Handtheile der Scheere
eine höckerige Kante, am beweglichen Finger oben eine Reihe von Höckern, mit
grösseren Zwischenräumen, seitlich Eine schwache Längslinie, Beide Fingerspitzen
löffelförmig, in einer ungleichschenkeligen Bogenlinie sich berührend,
braun. Die Schenkelgliedcr aller vier hinteren Fusspaare am oberen Rande schwach
gezäbnelt, mit einem stärkeren Endzahn, am Unterrande nicht gezähnelt, aber mit
ebenso starkem Endzahn und oberhalb desselben am Endrande des Gliedes noch
mehrere Zähnchen; vorletzte Fussglieder mit einzelnen langen Haaren, letzte mit
starken hellfarbigen Dornen.
Farbe (in Weingeist) dunkelbraun, etwas marmorirt; Scheeren roth. Steht
zunächst dem Gr. plicatus, M. E., K r a u s s , Taf. 3, Fig. 1, entbehrt aber der fein
bewimperten, den ganzen Rückenschild durchziehenden Linien, welche jenem seinen
Namen gegeben haben.
Es ist dieses neben rubidus, S tim p s ., die zweite Art der Gattung Grapsus,
welche in Süsswasser gefunden worden ist, die Gattung in derjenigen Ausdehnung
genommen, wie von M iln e E d w a r d s 1837.
Gattung Sesarma.
Auch in dieser Gattung kommt eine Kammleiste an der Innenseite der Hand
v or, deren Berücksichtigung bei der schwierigen Unterscheidung der Arten von
Nutzen sein dürfte. Unter den durch v. d. D e c k e n erhaltenen Crustaceen finden
sich vier Arten:
Kammleiste auf dem
Bücken des Daumens.
" Taf. 3.
Ein zweiter Seitenzahn
hinter der äusseren
Bandecke.
Stirn. Dorn am Armglied.
Quadrata. vorhanden. Fig. 3c. fehlend. wenig ausgebogen. wechselnd.
Tetragona. nur durch Höcker angedeutet.
Fig. 3d. vorhanden. | tief ausgeschnitten.
fehlend oder
schwach.
Bidens. vorhanden. Fig. 3a. vorhanden.
merklich ausgeschnitten.
vorhanden.
Leptosoma. fehlend. » fehlend. gerade. pla tt und kurz.
Die Kammleiste ist vorhanden und von einer Furche begleitet bei S. faseieularis,
H e r b s t ( = Mederi, M. E., Taf. 3, Fig. 3b), sie fehlt gänzlich bei S. sinensis, im-
pressa und trapezoidea, M. E.
Es ist bemerkenswert^ dass von dieser im Indischen Ocean so reich vertretenen
Gattung bis jetzt an den Küsten des Rothen Meeres noch keine einzige Art
beobachtet worden ist, vielleicht weil sie Flussmündungen <• und Brackwasser liebt;
im Indischen Archipel und Japan finden sich einzelne selbst in ganz süssem
Wasser.