1 0 1 . Anastomus lamelligerus, T e m m .
Ostafrika: D ja la f lu s s .
Junger Vogel mit dem Etiquett: „Körperlänge S'/i", Brustumfang 10", Halslänge
8". Augen dunkelbraun mit schwarzer Pupille. Fluss Djala 15. Febr. 1865.“
. 102. Dissoura leucocephala, (Gm.) Cab.
Preuss. Staats-Anzeiger, Beilage vom 1. September 1850,. S. 1484.
Ciconia leucocephala, Gm.
Melanopelargus leucocephalus, Bp., Consp. II. p. 105.
O s ta f r ik a .
Defektes Exemplar, ausgestopft, ohne Fundort.
103. Mycteria senegalensis, Shaw.
Ephippiorhynchus senegalensis, Bp.
O s ta f r ik a .
Ein Schädel eines alten Vogels und Eier der Art wurden eingesandt vom
Flusse R u v um a .
Farn. Ardeidae.
104. Scopus umbretta, Gm.
Cepphus Scopus, W a g l.
O s ta f r ik a .
Ein alter und ein jüngerer Vogel.
105. Ardea alricollis, Wägl.
Inner-Ostafrika: See J ip e .
Zwei Exemplare. Das eine mit Etiquett: „Reiher. Mas. Länge 35"; Augen
gelb. See Jipe, 6. December 1862.“
106. Ardea purpurea, L in .
O s ta f r ik a .
Ein defekter Balg.
107. Herodias procerula, Cab . n. sp.
O s ta f r ik a .
Ein Exemplar, Balg mit sehr langgerecktem Halse und ohne Angabe über
Fundort oder Geschlecht.
Ein weisser Reiher, der garzetta sehr nahe stehend, mit schwarzem Schnabel,
schwarzen Läufen und helleren, im Tode röthlich olivengrün erscheinenden Zehen,
mit langen gespitzten Halsfedern und langen zerschlissenen Rückenfedern, aber
(unser Individuum) ohne die langen Schopffedern der garzetta.
Die Grösse des Vogels passt ziemlich gut zu schistacea; gegen die Annahme,
dass unser Vogel etwa die letztere Art im weissen Kleide sei, spricht jedoch genügend
der s c h w a r z e , ganz wie bei garzetta geformte Sehnabel.
Die weissen Reiher bieten in Bezug auf die Abgrenzung der Arten besondere
Schwierigkeiten dar. Da unser Vogel jedoch (bei sonstiger grösser Aehnlichkeit
mit garzetta) in der Schnabellänge, den Tarsen und sonst in der Grösse unsere
europäischen sowohl als a f r ik a n i s c h e n Exemplare von garzetta bei weitem überrag
t, so dürfen wir denselben nicht ohne Weiteres „laufen lassen“ und müssen
daher auf ihn, als auf eine in naher Beziehung zu garzetta stehende, grössere ostafrikanische
Art, aufmerksam machen.
Ganze Länge (des. ausgereckten Halses wegen nur annäherungsweise) 281/2',/;
Schnabel vom Mundwinkel V'/i“, von der Stirn 4"; Flügel l l 1/»"; Schwanz 4" 8"';
Lauf 4" 5"'; Mittelzehe ohne Kralle 2" 7"'.
108. .Herodias cineracea, Cab. n. sp. Taf. XVII.
O s ta f r ik a .
Ein Exemplar, ohne speciellen Fundort.
Obgleich ein noch junger, vielleicht kaum ausgewachsener Vogel, dessen einfarbig
graues Kleid, sowie die weisse Kehle und einige weisse Deckfedem der
Handschwingen ihn als vollständig analog mit scliistacea und gularis gefärbt charak-
terisiren, müssen wir denselben doch als eigene, gesonderte Art betrachten.
Zu schistacea kann unser Vogel durchaus nicht gehören, da die hellere
schmutziggraue Färbung, welche auf dem Rücken ins Graubraune zieht, sowie der
z i e r l i c h e r e , fast s c h w a r z e Schnabel einer solchen Annahme entschieden widersprechen.
Selbst wenn man den Vogel für unausgewachsen nehmen wollte, würde
er dennoch nicht zu dem gleich jungen schistacea passen.
Herr v. H e u g lin , welcher mit unserer Ansicht übereinstimmt, bemerkt über
den Vogel: „Unterscheidet sich von flüggen Jungen der schistacea durch helleres
Grau des Gefieders, durch den offenbar schwarzen, verhältnissmässig längeren
Schnabel, Mangel der gelben Farbe der Zehen und des unteren Theiles des Tarsus.
Meine jungen schistacea haben einen weissen Streif längs des ganzen Vorderhalses
und weisse Bauchmitte.“
Ardea gularis, B o se , anbelangend, so besitzt das Berliner Museum zwei alte
dunkelschiefergraue Vögel mit weisser Kehle von Hha do Principe durch Dr.
D o h rn , und können wir, nach Vergleichung derselben mit gleich alten schistacea \o n
Arabien, die gularis nur als k l e i n e r e w e s t l i c h e A b a r t betrachten. Beide stimmen
in vielen Punkten fast' vollständig überein, nur der Schnabel ist bei gularis dunkler,
mehr bräunlich, das Spitzendrittel nicht gelb, sondern homgrau., Es bleiben ausserdem
nur noch die beträchtlich geringeren MaasSe hervorzüheben, welche am Schnabel
und den Tarsen sofort ins Auge springen.
Gegen die Annahme, dass unsere neue Art zu diesem kleineren westlichen
gularis gehöre, dessen Jugendzustände wir nicht kennen, streitet sofort der gleiche 1
Umstand des z i e r l i c h e r e n s c h w a r z e n S c h n a b e l s und die bereits l ä n g e r e n
Tarsen unseres (sicher noch jugendlichen) Vogels.
Dass cineracea ebenfalls im mehr oder weniger w e is s e n Kleide auftreten
kann, lassen die weissen oder nnregelmässig weiss untermischten Deckfedern der
Handschwingen schliessen. Wir können unseren Vogel daher nicht anders als für
den östlichen Repräsentanten der genannten ähnlichen Arten nehmen.
Vergleichende Maasse von schistacea, gularis und cineracea:
Ganze I.iingc. Schn. t. Md w. v.d. Stirn'.' Füge’., v Sciiwz." Lauf. Mittelzehe o. N,
schistacea: 25—26 Vs" 4" 7 ui 3" 9"' 12" 4>/4" 4" V“ 211 4«/
gularis: 22 y 2- 24" 4'" 2?" 3" 6'" 10S/4" 4" 3" 5"' 2" 3"'
cineracea:. 20" 3" 7 ur . 2" 11"' 93/4" ' 3*/i" 3" 6'" 2"
V. d . D e c k e i l , Ü ä is e n t t l . 4