P o ly p e n dieses Gebietes aber können wenigstens die P e t er s ’sehen und
E h r e n b e r g ’schen Sammlungen aus Mosambik und dem Rothen Meere
dienen. Eine Uebersicht der L a n d - u n d S ü s sw a s s e rm o l lu s k e n
des mittleren Ostafrika hat Herr Dr. v. M a r te n s gütigst für den Anhang
bearbeitet; Notizen über die geographische Verbreitung der
M e e r c o n c h y lie n unserer Sammlung sind der Aufzahlung der einzelnen
Arten beigefügt. Die Zusammenstellung der E c h in id e n und
C ru s ta c e e n verdanken wir gleichfalls Herrn Dr. v. M a r te n s , die dem
Anhänge beigefügte Uebersicht der A m p h ib i e n und S ä u g e t h i e r e
Herrn Professor P e te r s .
Von den I n s e k t e n und S p in n e n t h i e r en wird Herr Dr. G e r-
s t ä c k e r in seiner Abtheilung sprechen. Ueber die Verbreitung der
F i s c h e belehren uns P l a y f a i r und G ü n th e r in ihren „Fishes of Zanzibar“
und P e t e r s in seiner „Reise nach Mossambique“,_ Zoologie IV.,
nach denen hauptsächlich die im Anhänge befindliche „Uebersicht der
ostafrikanischen S ü s sw a s s e r f i s c h e “ von Herrn v. M a r te n s bearbeitet
worden ist. Ausser dem dort Gesagten sei hier noch erwähnt, dass
die M e e re s fis c h e Ostafrika’s im Allgemeinen sehr mit den indischen
iibereinstimmen, die Süsswasserfische hingegen schon in den Familien
wesentliche Unterschiede hervortreten lassen. Während nämlich in Ostindien
die Cyprinoiden und die Labyrinthici nebst den Siluriden die
meisten Artenv Süsswasserfische liefern, sind auf Sansibar und überhaupt
in Afrika die Cypriniden nur sehr schwach vertreten und die Labyrinthici
nur durch eine in Sansibar eingeführte Art, wogegen sich die
in Indien fehlenden Familien der Mormyriden und Chromiden finden.
Letztere hat Afrika wie die Characinen mit Südamerika gemein. Die
g'rössere Anzahl der Siluriden und Gobiiden' ist bekanntennassen den
Tropen überhaupt eigenthümlich.
Einen besonderen Band des Reisewerkes (den demnächst erscheinenden
vierten, etwa 50 Bogen Text mit 12 Tafeln) bildet die s y s t e m
a t i s c h e U e b e r s i c h t d e r V ö g e l O s t ä f r i k a ’s, bearbeitet von
Dr. G. H a r t la u b und Dr. O tto F in s c h . Mit seltenem Fleisse und
gründlichster Sachkenntniss haben die Herren Verfasser das gesammte
reiche • Material in möglichster Vollständigkeit zusammenzubringen und
wissenschaftlich zu verwerthen gewusst. Gegenüber dem compilato-
rischen Charakter so mancher ähnlicher Publikationen unserer Zeit scheint
uns das Verdienstliche dieser Arbeit noch besonders darin zu bestehen,
dass, abgesehen von den höchst genauen, fast durchweg originalen Beschreibungen
von nahezu 450 Arten sämmtliche darin niedergelegte
Beobachtungen und Ansichten auf selbständiger Forschung und Er-
kenntniss beruhen. So dürfte denn diese „Uebersicht der Vögel Ostafrika’s“
eine wesentliche Lücke in der ornithologischen Literatur ausfüllen,
und Das umsomehr, als gerade dieser Theil der afrikanischen
Avifauna bisher ohne monographische Bearbeitung geblieben war.
. Durch die Munificenz der v o n d e r D e c k e n ’sehen Familie wurde
es möglich, alle neuen und viele ungenügend abgebildeten Arten bildlich
darstellen zu lassen, was die Herren Bearbeiter sowol wie der Herausgeber
mit lebhaften Gefühlen der Dankbarkeit anerkennen. Sehr verdient
hat sich Herr Hofrath Dr. Th. v o n H e u g lin dadurch gemacht,
dass er im Interesse der Sache die Zeichnung der 18 Tafeln der Vögel
freundlichst übernahm und mit vollstem Verständnisse meisterhaft ausführte,
wie er auch Herrn Dr. C a b a n is bei der Bearbeitung mit manchem
freundlichen Rath unterstützte.
Wer sich Uber die erwähnten Oertlichkeiten genauer zu unterrichten
wünscht, wird hinreichenden Aufschluss auf den 12 Karten und im Texte
des erzählenden Theiles (1. und 2. Band des Reisewerkes) finden. Ebenda
sind auch — freilich nicht für Gelehrte berechnet ' :\. gf gg —• den Bes, chreibunOgen
der einzelnen Gebiete Thierschilderungen und fatalistische Bemerkungen
beigefügt, welche sich mit Hilfe des ausführlichen Inhaltsverzeichnisses
leicht herausfinden lassen.
Der n i c h t z o o l o ög i s c h e T h e i l der wissenschaftlichen EruOebnisse
der D e c k e n ’schen Expedition ist in der 3. Abtheilung dieses
Bandes enthalten (Band III., Abtheilung m .: Botanik, Geologie, Meteorologie,
astronomische und magnetische Beobachtungen, Memoire zu den
Karten, Sprachliches und eine tabellarische Uebersicht der Geschichte
Ostafrika’s).
Zum Schlüsse noch die Bemerkung, dass die v o n d e r D e c k e n ’schen
Sammlungen, denen Herr R i c h a r d B r e n n e r , Mitglied der Djuba-
Expedition, das später von ihm aus dem Lande des Galla und Somali
Mitgebrachte bereitwilligst beifügte, irfnachahmenswerther Liberalität dem
Berliner Museum Übermacht worden sind. Wäre Dies schon früher von
dem Reisenden selbst geschehen, wären namentlich alle Sendungen
direkt an das Museum gegangen, um dort in sachgemässer Weise auf-
gestellt, geordnet und aufbewahrt zu werden, so würde Manches, was
jetzt verloren ist oder durch Abhandenkommen von Etiketten von
seinem Werthe eingebüsst h at, der Wissenschaft erhalten geblieben
sein. Es ist daher Allen, welche in fernen Ländern sammeln, auf das
Dringendste zu rathen, dass sie ein Staatsmuseum mit der Fürsorge des
Hehngeschickten betrauen; die oft gehegte Furcht vor einer Benachthei-
ligung des Eigners ist ganz grundlos, weil man in solchen Anstalten