sehen kann; dieses Fenster nimmt drei Sternalglieder ein nnd findet sich in gleicher
Weise auch bei vier Exemplaren, zwei Männchen nnd zwei Weibchen, welche Prob
P e t e r s von Ibo in Mosambik mitgebracht hat (1084 des Berliner zoologischen
Museums). Aehnliche glatte Stellen, von dichter Granulation umgeben, Spiegel,
miroirs, von M iln e E d w a r d s genannt, finden sich an den Femoralgliedera der
Füsse sowohl bei unserer neuen, als bei der typischen Art der Gattung, D. sulcata,
F o r s k . sp., aus dem Kothen Meere; doch ist zu bemerken, dass bei den Exemplaren
der letzteren Art, welche das Berliner Museum aus dem Kothen Meere durch
Dr. S t e u d n e r erhielt (3097), zwei Männchen und zwei Weibchen, diese „Spiegel“
aut dem letzten Fusspaare fehlen. Die Scheerenfinger sind länger als der Kest
der Hand und bei den Männchen an ihrer Schneide mit einem leistenförmigen
Zahn bewaffnet; dasselbe giebt K r a u s s für seine sulcata von Natal an. Beim
Weibchen dagegen' ist dieser Zahn ganz rudimentär. An den Exemplaren der
sulcata vom Kothen Meere sind die Finger nur gleich lang oder kürzer als der
Rest der Hand und es fehlt Schneide und Zahn bei Männchen und Weibchen
obwol sie grösser sind als unsere fenestrala; auch in S a v i g n y ’s Abbildung von
sulcata ist kein solcher Zahn zu sehen und dessen Anwesenheit daher ohne Zweifiel
ein weiterer Unterschied zwischen femstrata und sulcata; hiernach is t es nicht
unwahrscheinlich, dass die von K r a u s s beschriebene Art aus Natal eher zu unserer
fenestrala gehört.
Im Uebrigen stimmt unsere Art mit D. sulcata überein. Die Fui'chen auf der
Oberfläche vereinigen sich nach der Kiemenhöhle zu und begünstigen dadurch ohne
Zweifel das Zufliessen des Wassers.
Die Gattung wurde von De H a a n 1833 Bbto genannt und dieser Name von
M iln e E d w a r d s sowie den meisten späteren Carcinologen angenommen, aber mit
Unrecht als Masculinum behandelt, d a er einer Nereide der griechischen Mythologie
(Ilias 17, 43; Aeneis 9, 1‘02) entlehnt ist. Derselbe wurde aber schon früher, 1815, von
O k e n für eine nackte mit Aeölis verwandte Meerschnecke verwandt und daher von
S tim p s o n 1858 die Krebsgattung in DotiUa, ein kühnes Diminutiv von Dato, umgetauft.
22. Macrophthalmus brevis, (H e r b s t . ) Taf. 3. F ig . 4,
Cancer brems, H e r b s t , Band III. 4. S. 9. Taf. 60. Fig. 4. (Ostindien.) — M. carimmdmus, L a t r .,
M i l n e E d w a r d s , Crust. II. p. 65. und Ann. sc. nat. 1. c. 1852. p. 156. (Von Pondichery und
Ile de France.)
Ein Männchen von S a n s i b a r (3101), 32 Millimeter breit, 15 lang, die Scheere
23 Mill. lang. Es stimmt mit der von M iln e E d w a r d s gegebenen Beschreibung
überein, mit Ausnahme, dass von den zwei warzigen Höckern, tubercules verruqimx,
jederseits au f dem Cephalothorax nichts zu sehen ist. Die Augenstiele sind doppelt
so lang als die Stirnbreite zwischen denselben. Der zweite Seitenzahn ragt
weiter nach aussen vor als der erste, welcher die Vorderseite jenes fast berührt.
Das Armglied ist ohne Stacheln oder Höcker, aber dicht behaart. Ebenso ist die
Schneide des beweglichen Fingers dicht mit Haaren besetzt, die des unbeweglichen
ist ohne Haare, trägt aber einen grossen mehrfach gekerbten Zahn. Die erhabene
Linie an dem unteren Theile der äusseren Seite des Palmartheils der Hand ist fein
gekörnt, und unterhalb derselben ist die Scheere abgerundet, ohne Kante, aber da,
wo diese Linie nach vorn endigt, beginnt etwas unterhalb derselben der Umterrand
der Scheere kantig zu werden und setzt sieh als solcher auf den unbeweglichen
Finger fort.
Exemplare aus dem Kothen Meere, von E h r e n b e r g und S c h w e in tu r th
gesammelt, stimmen vollständig überein; dieselben zeigen zugleich, dass auch bei
den Weibchen Kiel, Behaarung und Zahn der Scheeren sich in gleicher Weise verhält,
wenn auch dieselben, wie überhaupt die ganze Scheere minder ausgebildet
sind. Der Winkel, welchen der bewegliche Finger bei geschlossener Scheere mit
dem Handtheil macht, ist bei dem Weibchen merklich stumpfer als bei dem Männchen;
er dürfte daher als Artunterschied weniger ins Gewicht fallen.
H e r b s t ’s Cancer brevis ist nach dem Originalexemplar im Berliner Museum,
No. 2145, zweifellos dieselbe Art, der Kiel an der Scheere vorhanden, die Behaarung
ebenso.
Grapsidae.
2 3 . Grapsus strigosus, (H e r b s t ) L a t r .
‘Cancer strigosus, H e r b s t , Band III. S. 55. Taf. 47. Fig. 7. (Ostindien.) — Grapsus “tr., L a t r . ,
Mi f n e E d w a r d s , Crust. n. p. 87. (Rothes Meer und Indischer Ocean) und Annal. sc. nat.
trois. Serie. XX. 1853. p. 169. (Ceylon) und Gr. gramdosus, M i l n e E d w. ebenda. (Roth. Meer.)
Fünf Exemplare von S a n s i b a r und Mombas (3284), vier Männchen und ein
Weibchen, zwei erwachsen, drei jung.
Die H e r b s t ’schen Originalexemplare stimmen mit denen von Sansibar und
anderen aus dem Rothen Meere, welche das Berliner Museum sowohl durch E h r e n b
e r g als in neuerer Zeit durch Dr. S c h w e in f u r th erhalten ha t, üherein. Die
Unterschiede, welche M iln e E d w a r d s für seinen G. gramulosus angiebt, tubercules
arrondis statt suberistiformes auf den Stirnlappen und stärkere Dornen an den
Schenkeln, sind so relativ, dass eine Scheidung in zwei Arten darnach sich nicht
rechtfertigen lässt. M iln e E d w a r d s erklärt den strigosus von K r a u s s aus Natal
lür seinen granulosus und H e lle r , 1. c. führt nur letzteren in seiner Liste der
Crustaceen des Rothen Meeres an. Aus Chile, wo nach P ö p p ig , Wiegmann’s
Archiv, Band II. 1836, und D a n a , Crust. I. p. 338. dieselbe Art Vorkommen soll,
hat das Berliner Museum nichts Aehnliches erhalten; sollte vielleicht die von M iln e
E d w a r d s als Gr. Eydmxi beschriebene chilenische Art gemeint sein?
24 . Grapsus (Geograpsus) rubidus, S t im p s . T a f. 5.
S t imp s o n , Prodr. descr. anim. Evertebr. V. Proceed. Acad. nat. sc. Philadelphia 1858. p. 47. u. 49.
(Von den Bonin-Inseln im nordwestlichen Theile des Grossen Oceans.)
Verglichen mit Gr. Hindus, Mi l n e E d w a r d s , Crust. II. p. 85. und Ann. sc. nat. 1. c. 1853. p. 170.
(Martinique) und Gr. crinipes, D a n a , Crust. I. S. 341. pl. 21. Fig. 6. (Sandwich-Inseln.) -
H e l l e r , Novara-Expedition. C ru st.'S . 48. (Tahiti.)
Zwei Weibchen von S a n s i b a r (3283).
Durch die breite, fast horizontale Stirn und die am Unterrande nicht gezäh-
nelten Schenkelglieder leicht vom vorigen zu unterscheiden.
Von dem westindischen lividus, den das Berliner Museum durch Herrn W e s s e l
in Hamburg in zwei Exemplaren erhalten hat, unterscheiden sich die vorliegenden
dadurch, dass hei ihnen der zweite Seitenzahn convex und die Länge der einzelnen
Fusspaare ziemlich verschieden ist, bei lividus dagegen jener fast gerade und diese
gleich, die Tarsen auch etwas dicker. Ferner ist bei unserem rubidus der hintere
Kand des Epistoms gebogen, bei lividus gerade. Auch zeigt lividus unter der