bei erwachsenen, die grössere Sebeere verhältnissmässig kleiner und gestreckter,
also der kleineren ähnlicher, die Füsse schwächer granulirt, die Schenkelglieder
weniger verbreitert, noch nicht parallelrandig, die Tarsen noch nicht abgeplattet.
Alle diese Charaktere dürfen daher für die Artunterscheidung nur dann geltend
gemacht werden, wenn gleich grosse Individuen sich dadurch voneinander unterscheiden.
13. Ocypode ceratophthalma, (Pall.) F a b r .
Cancer c., P a l l a s , 'Spicil. zool. fase. IX. Taf. f>. Fig. 7. (Aus Holländisch-Indien.) — Cancer cursor,
H e r b s t , Band I. Taf. 1. Fig. 8. 9. — O. ceratophthalma, M. E., Crust. II. p. 48. und Annal,
scienc. uat. trois, série. XVIH. 1852. p. 141. — K r a u s s , 1. c. S. 41. (Natal.)
Ein junges Exemplar von S a n s i b a r (3116).
14. Ocypode Fabricii, M. E.? Taf. 3. Fig. 1.
Mi ln e E dwa r d s , H. p. 47. (Océanie) und Ami. sc. nat. 1. c. 1852. p. 142.
Drei Exemplare (3119), zwei grosse Weibchen und ein kleineres Männchen, von
S a n s ib a r .
15. Ocypode cordimana, L ä tr .?
Mil n e E dwa r d s , Crust. II. p. 45. (von Ile de France) und Ann. sc. nat. 1. c. 1852. p. 14B. — De
H a a n , Fauna Japónica Crust. S. 57. Taf. 15. Fig. 4. — He l l e r , 1. c. H- 361. (Vom Rothen
Meer.) H Kr a u s s , 1. c. S. 41. (Natal.)
Die ;vorliegenden neun Exemplare von S a n s i b a r (3120, 3121, 3154), sowie
eines aus M o s am b ik , von Prof. P e te r s gesammelt,, stimmen darin nicht mit der
Beschreibung bei M iln e E d w a r d s überein, dass der äussere Orbitalzahn ebenso
weit nach vorn reicht, als der mittlere Vorsprung des oberen Orbitalrandes, also
den Grund (fond) seiner äusseren Partie überragt, was M iln e E d w a r d s ihm abspricht;
auch in De H a a n ’s Abbildung springt er nicht so weit vor als bei unseren
Exemplaren. Debrigens scheint dieser Unterschied nicht hinreichend zur Begründung
einer besonderen Art. F.erner ist an unseren Exemplaren zu bemerken, dass
der Stirnlappen vom einen Einschnitt besitzt. Auch H e l l e r scheint sich bei der
Bestimmung seines Exemplars nicht ganz sicher gefühlt zu haben, denn er sagt, es
stimme „am meisten“ mit D e H a a n ’s Beschreibung überein.
Eines unserer Weibchen (3121) hat einen auffallend schmalen Hinterleib und
dürfte demzufolge ein Beispiel eines sterilen Weibchens in dieser Gattung sein,
analog denen, welche in der Gattung Lupa öfters Vorkommen.
Gattung Gelasimus,
Die Arten dieser Gattung sind nicht minder schwierig bestimmt von einander
zu unterscheiden, als die der vorhergehenden. Während aus dem Rothen Meere
nur eine Art, G. tefragonon, H e r b s t sp., angegeben wird, unterscheiden wir in der
Sammlung v. d. D e c k e n ’s bereits fünf Arten:
S t i r n . Innenseite der grossen
Scheere.
A r m g l i e d .
Voccms.
schmal, kaum erweitert,
mit kurzem dreieckigen
Eindruck.
mit zwei gekörnten
Leisten.
mit 1 grossen Zahn.
Dussumieri. schmal, nicht erweitert,
mit enger kurz. Furche.
einfach gekörnt, gezähnelt.
Tetragonon.
schmal, nicht erweitert,
gleichmässig breit, mit
breiterer Furche.
fast glatt. mit 1 grossen Zahn.
Annuli/pes. nach vorn erweitert. mit einer Leiste. unbewaffnet.
Chlorophthalmus. nach vorn erweitert. glatt.
ein stumpfer Vorsprung
beim Männchen.
Die relative Länge der Finger zur ganzen Scheere wechselt innerhalb derselben
Art und zwar vermuthlich aueh so, dass sie mit dem Alter zunimmt.
16. Gelasimus vocans, (L.) M. E. 1852.
Cancer vocans, Rump h , Amboinsche raritéitkamer. p. 14. tab. 10- Fig. E. (Von Amboina.) — '
Gel. voc., Mi ln e E dwa r d s in Annales des sciences naturelles, trois sér. XVIII. 1852. p. 145.
pl. 3. Fig. 4. (Java und Malabar.) — He l l e r , Crastaceen der Novara-Expedition. S. 37. (Niko-
baren.),.— Gel. cultrimanue, Adams and Wh i t e , Zoology of the Samarang. CruBt. p. 49.
(Philippinen.) — fGe l, nitidus, Da n a , Crust. I. p.316. pl. 19. Fig. 5. (Fidschi-Inseln.)
Zwei Exemplare (3140), Männchen, von S a n s ib a r .
Der Dorn am Carpus ist bei diesen sehr deutlich, dagegen bei Exemplaren
aus dem Indischen Archipel oft doppelt und undeutlich. Die Scheere zeichnet sich
durch eine vertiefte dreieckige, nicht gekörnte Stelle aus; von dieser ist weder in
der Beschreibung noch Abbildung von D a n a ’s nitidus etwas zu bemerken, daher
es noch zweifelhaft erscheint, ob derselbe wirklich hierher gehört; doch citirt ihn
S t im p s o n , welcher ohne Zweifel D a n a ’s Exemplare verglichen h a t, ohne Bedenken
zu vocans, Prodr. descript. an. evertebr. pars V. p. 45. Die Stellung des
Zahnes am Innenrande des beweglichen Fingers ist nicht konstant oder vielmehr
es sind zwei Stellen, an denen ein solcher vorkommt, aber selten kommen beide
zusammen an demselben Individuum vor. Bei jungen Exemplaren von Singapore
aus der Sammlung des Dr. E. v. M a r te n s (3138 des Berliner Museums) sind die
Finger verhältnissmässig kürzer.
Bezüglich des Namens ist zu bemerken, dass die Benennung Cancer vocans
allerdings ursprünglich von R um p h herrührt, aber dieser Beobachter, so werthvoll
auch seine Angaben sind, doch noch keine L i n n é ’sche Nomenklatur hat und
daher keine Autorität für den Namen beanspruchen kann; L in n é hat zwar diese
Benennung von ihm entnommen, aber er sowohl wie H e r b s t haben mit dieser
indischen Art eine brasilianische, von M a r e g r a v e beschriebene vereinigt und sogar
die brasilianischen Oitate vorangestellt. M iln e E d w a r d s hat nun in seiner ersten
Arbeit 1837 den Artnamen vocans der brasilianischen gelassen, aber in der zweiten
1852 auf die indische zurück übertragen.