Farn. Tetraonidae.
85. Ptcmistcs infuscatus, Cab. n. sp. Taf. XIV.
Inner-Ostafrika: See J ip e .
Zwei Exemplare, Männchen. Die Etiquetten besagen:
„Rebhuhn. Mas. Länge 15"; Augen weiss. See Jipe, 9. December 1862.“
Wir betrachten diese Art gleichsam als ostafrikanische Abart des R . rubricollis
R ü p p ., von welchem sie sich bestimmt durch, viel dunklere Färbung, sowie durch
etwas abweichende Zeichnung und verschiedene Farbe der oberen und namentlich
der unteren Schwanzdecken unterscheidet.
Die Exemplare des Berliner Museums von rubricollis R ü p p . aus Abessinien
(jedoch nicht R ü p p e l l’s Abbildung, welche sehr dunkel gehalten ist) sehen, gegen
infuscatus gehalten, gleichsam v e r b l ic h e n aus. Die Grundfarbe ist hei infuscatus
nicht nur durchweg dunkler, sondern die helle Schaftstrichelung an der Oberseite
ist viel schmäler, dagegen das ganze Gefieder, bei genauerer Betrachtung, fein
marmorirt. Die helle Schaftzeichnung der Unterseite ist mehr tropfenartig auf die
Spitze der Federn beschränkt, während in der Mitte derselben eine schwärzlich
kastanienbraune Färbung vorherrscht. Die Federn der Weichen sind längs des
Schaftes kastanienbraun, allmählich nach aussen schwärzlich werdend und mit
breiten weisslichen Rändern und einem isolirten keilförmigen weisslichen Spitzenflecke.
Die unteren Schwanzdecken sind schwarzbraun, an der .Spitzenhälfte breit
weisslich gerandet.
Ganze Länge c. 1674“ ; Schnabel vom Mundwinkel 1“ 172" ', von der Stirn
1“ 1"'; Flügel 8"; Schwanz 373" ; Lauf 2" 4"'.
Fam. Meleagridae.
86. Numida coronata, G ra y .
List of Birds British Museum. III. 1844. p. 29. sine descriptione.
Inner-Ostafrika: A ru s c h a .
Ein schönes Männchen dieser noch unbeschriebenen Art, enthält au f dem
Etiquett die Notizen: „Perlhuhn. Mas. Länge 247/2"; Augen blau. Inner-Ostafrika,
Aruscha, 16. November 1862.“
Von den Bremer Ornithologen, von denen der Vogel zur Ansicht gewünscht
war, erfahren wir, dass derselbe mit N. cristata G r a y im British Museum identisch
sei, wir stehen daher lieber von eigener Namengebung und Abbildung der Art ab
und adoptiren den uns bekannt gewordenen Namen, in der Hoffnung, dass Mr.
G r a y baldigst selbst eine Beschreibung seiner Nominal-Species geben werde.
Die Art kommt der N. mitrata P a ll , sehr nahe, unterscheidet sich jedoch auf
den ersten Blick durch die kurzen, breiten Lappen am Mundwinkel und durch die
feine schwarz und weisse Querzeichnung (nicht Punktirung) der Befiederung des
Unterhalses.
N o ta . Von der Insel K om o ro wurden einige ganz junge, wenige Tage alte
Perlhühner in Weingeist mitgebracht. Noch ist die Kenntniss der Nest- und
Dunenkleider so wenig cultivirt, dass in unserem Falle kein positiver Schluss auf
die Speeies gezogen werden kann. Das Perlhuhn auf den Komoren soll bekanntlich
einer eigenen Art angehören.
87. Acryllium. vulturinnm (Hardw.)
Numida vulturina H a rdw .
Ostafrika: S om a lila n d .
Von diesem prächtigen Vogel liegt kein Exemplar vor. Unser Freund Dr.
A lf r e d B re hm theilte uns jedoch mit, dass- der Baron v o n d e r D e c k e n ein
lebendes Exemplar nach Hamburg mitgebracht habe. Dort erhielt es B re hm zum
Geschenk und hinterliess es dem dortigen zoologischen Garten.
Ord. Grallatores.
Fam. Otidae.
88. Eupodotis cristata, (Scop.) G ra y .
Otis Kori, B u rc h .
O s ta f r ik a .
Ein Exemplar, leider ohne Angabe des Fundortes und Geschlechts.
Merklich kleiner, mit grauem, nur schwarz eingefassten, also nicht mit
schwarzem Scheitel, und sonst in der Zeichnung etwas von einem südafrikanischen
Exemplare abweichend.
Ob es sich hier etwa um eine kleinere östliche Abart handelt, vermögen wir
aus Mangel an genügendem Material zur Vergleichung nicht zu entscheiden, da die
Trappen nach Alter und Geschlecht in den Grössenverhältnissen sehr differiren.
89. Lissotis maculipennis, Gab. n. sp. Taf. XV.
O s ta f r ik a . ,
Ein Exemplar, gleichfalls ohne. Angabe des Fundortes. Jedenfalls ein junges,
noch unausgefärbtes, dem Weibchen annähernd ähnliches Männchen, wie aus der
Analogie mit mclanogastra R ü p p . zu schliessen ist, welcher unsere neue Art in
Gestalt, Grösse und Färbung sich sehr annähert.
Verglichen mit dem einzigen, anscheinend auf gleicher Altersstufe stehenden
Exemplare des Berliner Museums von mclanogastra sind die Unterschiede folgende:
Bei mclanogastra ist der Hals fein quergewellt, hei unserem Vogel dagegen überall
längsgestreift, die Mitte der Feder mit hellem Längsstreif oder Fleck, seitlich
schwarzbraun eingefasst. Der Rücken ist bunter, die Flügeldecken mit weissen
Flecken. Die Schwingen sind mit Ausnahme der ersten Schwinge schwarz und
weiss'quergefleckt, von der dritten Schwinge an auf beiden Fahnen, die zweite
Schwinge nur auf der Innenfahne.
Ganze Länge c. 28“ ; Schnabel vom Mundwinkel 2“ 4“', von der Stirn l 3/4“ ;
Flügel 1274“ ; Schwanz 672“ ; Lauf 43/4“.