
V o r w o r t .
Als Baron C a r l C la u s v o n d e r D e c k e n im Jahre 1860 seine
Reisen begann, hatte er nicht sogleich die Absicht, eine Sammlung
naturgeschichtlicher Gegenstände anzulegen; er hatte Dies wol dem
trefflich ausgerüsteten Dr. A lb r e c h t R o s c h e r , welchen er auf seiner
Reise nach dem Niassa-See begleiten wollte, zu überlassen gedacht.
R o s c h e r aber war bei D e c k e n ’s Ankunft in Sansibar bereits seit
vier Monaten ermordet (zu Kisunguni, drei Tagemärsche ostwärts vom
grossen See), und der so allein auf sich und seinen treuen Diener
K o r a l li angewiesene Reisende konnte nun bei seinem Aufenthalte in
Sansibar und Kiloa, sowie bei der verunglückten Reise nach M e s u 1 e um
so weniger an Sammeln denken, als er, noch unvertraut mit den Verhältnissen
des Landes, alle seine Kraft und Aufmerksamkeit auf sein
Vorwärtskommen und auf die Sicherheit und Ernährung seiner kleinen
Karawane verwenden musste.
Bei seiner nächsten Reise auf neuem Gebiete, nach dem S c h n e e b
e r g e K ilim a n d s c h a r o , auf welcher er von dem englischen Geologen
R ic h a r d T h o r n to n begleitet winde, fand der Baron reichlich Gelegenheit,
seine alte Jagdlust zu befriedigen. Grosse Schätze aus dem Reiche der
Natur brachte er zwar, auch diessmal nicht mit heim, weil seine Ausrüstung
für solche Zwecke ungenügend und er selbst sammt seinen Gefährten
hn Präpariren der erbeuteten Gegenstände zu wenig erführen
war; doch er hatte die hohe Wichtigkeit derartiger Forschungen erkannt
und schrieb deshalb, in Sansibar wieder angelangt, sofort nach Europa,
um für die folgenden Reisen einen wissenschaftlichen Begleiter, einen
im Präpariren geübten Jäger, dressirte Hunde und alle zum Sammeln
nöthigen Dinge zu erlangen. Bis die gewünschte Verstärkung ankam,
übte er mit seinem Diener sich eifrig im Abstreifen und Zurichten von