Pdludina unieolor, O liv . Tsanasee. H. und St.
Äbyssinica, M a rt., Mal. Blatt. 1866. 3, 7. Tsanasee. H. und St.
Melania tuberculata, MH 11., R tip p e ll in der Senkenbergischen Samml. zu Frankfurt.
Bembeana, K ü p p ., R e e v e , conch. ic. f. 161. Tsanasee.
Unio Äbyssinicus, M a rt., Mal. Blätt. 1866. S. 102, 1867. S. 17. Tsanasee. H. u. St.
tricolor, K ü s t.? Mart., Mal. Blätt. 1867. S. 19. Tsanasee. St.
Die obige Zusammenstellung alles dem Verfasser zur Zeit aus diesem Gebiet
bekannt Gewordenen zeigt einerseits, wie sparsam und zerstreut noch unsere
Kenntniss darüber ist, andererseits doch eine gewisse Gleichförmigkeit durch all
die genannten Gegenden. Der Mangel grösserer Helix-Arten, namentlich solcher
mit umgeschlagenem oder verdicktem Mundrand, von Clausilien, von Hdieina und,
mit einer etwas zweifelhaften Ausnahme, von Cyclostomaceen mit vielgewundenem
Deckel, so wie die reiche Entwicklung der grossen Achatinen, der Buliminus-
Gruppen Pachnodus und Rhachis, ferner der Gattungen Ennea und Lanistes und
das Vorhandensein kleiner, meist kantiger Naninm, endlich die Gattungen Iridina
und Spatha sind charakteristisch für das tropische Afrika überhaupt und treten in
all den einzeln aufgeführten Gebieten mehr oder weniger hervor. Ein Gegensatz
zwischen Binnenland und Küstenland ist noch nicht sehr merklich, am meisten noch
in den Limicolarien und einigen Süss wasserschnecken des Seengebiets (Melania nassa,
Lithoclypus eonatus). Am besten ist das N a t a l l a n d bekannt, in ihm tritt die Gattung
Ennea am reichsten auf, dagegen fehlt die Gruppe Rhachis fast vollständig;
ziemlich viele Arten sind mit dem Sambesigebiet gemeinsam, weniger mit
dem Kapland selbst (Cyclostoma ligatum, Vitrina cornea?, Achatina granulata, Cyrena
radiata), und wenigstens mit dem südlicheren Theil des Kaffernlandes bis zur
Algoabai die grosse Helix Gajfra. Die mehrerlei kleinen Helix, welche das Natalland
und das Oranjegebiet bis jetzt geliefert, schliessen sich allerdings auch zunächst
an solche des Kaplands an, mögen aber weiter nördlich nur noch nicht
gefunden sein, da auch ähnliche in Abyssinien Vorkommen (H. Barnaudi, rimlaris).
Dagegen scheinen zwei für die trockneren Gegenden des K a p la n d e s charakteristische
weissgelärbte Landschneckengruppen, die der Helix globulus und der Pupa
Gapensis, schon im Natalland vollständig zu fehlen. M a d a g a s k a r unterscheidet
sich betreffs seiner Landschneckenfauna von Ostküste Afrikas durch den Reichthum
an grösseren llelix-Artm, so die Gruppe von magnifka, sepulcralis und die
alleinstehende H. viridis Besh.; auch unter den Cyclostomen, Buliminus, Stenogyra
und Ennea finden wir auf Madagaskar grössere Arten, so C. Cuvierianum, B. Fa-
vmnii und crassüabris, St. oibtusata, CoUmna eximia und Enn. intermed&a, an
welche sich auf Mauritius und Reunion die grossen jE«»c«-artigen Popen (Gibbus,
Gibbulina) anschliessen. Unter den Süsswasserschnecken finden wir auf den
M a s k a r e n e n in Melania• ama/rula, Pirena spinosa, Neritina longispina und meh-1
reren NaviceUen ausgezeichnete an den indischen Archipel anknüpfende Formen,
welche bis jetzt dem Festlande Afrikas fehlen, und müssen daher wohl eine eigene
madagassisch-maskarenische Fauna annehmen. Die Cyclostomen des afrikanischen
Festlandes sind nicht nur kleiner und spärlicher, sondern finden sich auch nur
an der Ostseite desselben (vom Mittelmeergebiet, wo andere Formen auftreten, abgesehen)
, und könnten daher als Ausläufer der madagassischen gelten, während
umgekehrt die grossen Achatinen, durch das ganze tropische und südliche Afrika
herrschend, der Fauna von Madagaskar*) einen ächt afrikanischen Zug leihen.
Selbst die K om o re n , so nahe am Festlande von Afrika gelegen, nehmen durch
ihre Navicella noch an der madagassisch-maskarenisehen Fauna Theil, während
ihre Landschnecken wol manche bis jetzt ihnen eigene Art, aber nichts besonders
Auffälliges bieten. Die S e s c h e lle n besitzen wiederum ausgezeichnete Helix-Formen
in H. Studeria/na und wnütentata, wogegen die Armuth des Festlandes in dieser
Gattung noch greller erscheint; ebenso ist die eine Buliminus - Gruppe, Paehnodus,
auf ihnen reicher und zu bedeutenderer Grösse entwickelt. Auf den Inseln Soko-
tra und A b d e lk u r i endlich macht sich, obwol sie der Ostspitze Afrikas näher
liegen als Arabien, doch eine entschiedene Annäherung an letzteres in den wenigen
Landschnecken kund, die von dort bekannt geworden, namentlich durch
die UntergattungenLithidion und Petraeus, und wiederum treten uns h ie rin Gydostorm
natieoides und Ermea ovoidea (42 Mill.) ausgezeichnet grosse Formen entgegen,
wie sie auf dem Festlande bis jetzt vermisst werden. Es ist schwer zu entscheiden,
wie viel vpn dieser reicheren Entwicklung der Landschnecken nach einer Seite
hin auf den Inseln den günstigeren Feuchtigkeitsverhältnissen und der etwaigen
Abwesenheit anderer feindlicher oder konkurrirender Thiere zuzuschreiben, wie
weit sie dagegen als für unsern Horizont ursprüngliche Verschiedenheit der Fauna
auszulegen ist.
A b y s s in ie n hat wie Arabien einige Petraeus, daneben einige auffallend grosse
Vitrinen und eigenthümliche kleinere Achatinen, Vertreter der I/imicolarien, welche
in Westafrika und am mittleren Nil kulminiren, dagegen scheinen die grossen
rAchatineri und die Rhachis zu fehlen. Unter den kleineren Landschnecken finden
sich manche mit denen von Natal und dem Sambesigebiet ganz übereinstimmende
oder nur unwesentlich abweichende, so dass sich auch hier bestätigt, dass die
kleineren Arten weiter verbreitet sind als die grösseren, als solche sind namentlich
Nanina Mossambicensis und Pupa fontana hervorzuheben, während N. Jenynsi,
Stenogyra achatinacea und Melania tuberculata Beispiele einer Verbreitung von der
Ostküste Afrikas nach dem indischen Archipel geben, was übrigens vielleicht auch
auf Verschleppung durch den Menschen beruht. Die seit lange aus Unteregypten
bekannten und hier in der Mittelmeerfauna so fremd erscheinenden Süsswasserschnecken
Ampulla/ria carinata und Pdludina bulimoides bewähren sich als
vom Nil aus dem ostafrikanischen Binnenland heruntergebracht namentlich auch
darin, dass sie im Seengebiet Vorkommen, Pal. buli/moides auch in den an der
Sansibarküste mündenden Gewässern, und beide bis jetzt nicht in Abyssinien aufgefunden
worden sind.
*) Auf Mauritius und Bourbon sollen die grossen Achatinm durch die Menschen als Nahrung
eingeführt sein, ob auch auf den Seschellen, dafür habe ich keine Anhaltspunkte; für Madagaskar
erscheint es zweifelhaft, da die Ach. fu lica gerade von da geholt worden sein soü, dagegen Ach.
Lamarckiana, nach P f e if f e r eine zweite Madagaskar eigenthümliche und im Innersten der Insel
lebende Art, nach Anderen nur eine Varietät der ostafrikanischen panthera sein und nach D o h rn
auch von K i r k am Sambesi wiedergefunden sein soü.