Kopf, Hals und die Unterseite bis zur Mitte des Bauches, ebenso der Bürzel
und die oberen Schwanzdecken sind schön lebhaft roth; Zügel und ein Fleck hinter
dem Auge schwarz; Oberseite dunkelbraun, überall grün gerandet; die mittleren
und die grossen Flügeldecken weiss gerandet. Bauch, Weichen und untere Schwanzdecken
graugrün.
Der Umstand, dass die unteren Schwanzdecken einzelne rothe Federn zeigen,
lässt vermuthen, dass unser Vogel noch nicht ganz ausgefärbt ist und im vollendeten
Kleide das Roth noch eine weitere Verbreitung über die Unterseite erreichen
dürfte.
Ganze Länge ö1/*"; Schnabel von Mundwinkel T'l'i“', von der Stirn 7'"; Flügel
fast 3"; Schwanz 2"; Lauf
Herr v. H e u g lin schreibt uns über diesen Vogel: „Verschieden von PL
Algondae, S c h le g . et P o ll. Dieser hat nur die Augenwimper schwarz, nicht die
Zügel; das Roth geht nur bis zur Brust herab und nicht bis zur' Bauchmitte;
Uropygium von der Rückenfarbe, und nicht roth wie die oberen Schwanzdecken;
kleine Flügeldeckfedern nicht breit weiss gerandet; kein rothes Band über das
Crissum; Rücken- und Unterleibfärbung etwas verschieden. Flügel 2" 8'"; Schwanz
22"'; Schnabel 7'"; Tars. 10'"; Mittelzehe 7'".“
38. Hyphantornis aurea, N a tt.
H a r t l a u b , Journ. f. Orn. 1860. S. 180. partim.
S a n s ib a r .
Drei Exemplare in Weingeist, Männchen und Weibchen, am 12. und 13. Dec.
1862 in Sansibar erlegt.
Das am 12. December erlegte Männchen hatte sehr stark entwickelte Hoden,
welche auf die Begattungszeit schliessen lassen.
Wir hatten diese Art für neu und die folgende für aurea, N a tt, genommen.
Inzwischen theilte uns Dr. H a r t l a u b mit, dass die oben citirte Beschreibung beide
Arten involvire und dass er die folgende Art abgesondert und als neu in Betracht
genommen habe. Der wünschenswerthen Uebereinstimmung der beiderseitigen
Bearbeitungen wegen schliessen wir uns dieser Annahme an und verweisen auf die
von unseren Freunden zu gebende ausführliche Sichtung beider Arten.
Der nunmehr als aurea, N a tt, verbleibende Vogel wurde bereits von Prof.
P e t e r s in Mocambique aufgefunden und in Weingeist bewahrt.
39. Hyphantornis ßojeri, H a r t l , et F in s c h Mss.
Mombas.
Zwei alte Männchen, ausgestopft, und ein Weibchen in Weingeist. Die
Etiquetten der Männchen besagen: „Citronvogel; Länge 6 ’/e", Augen rothbraun,
Ständer fleischfarbig; Mombas, 7. und 23. September 1862.“ Das Exemplar vom
7. September trägt noch die Bemerkung: „Schnabel schwarz. Die grossen Hoden
in Spiritus.“ Also Begattungszeit. .
40. Textor intermedius, C ab . n. sp. Taf. XI.
Inner-Ostafrika: K i s u a n i und D a l a o n i f lu s s .
Drei Exemplare, zwei alte Vögel und ein junger, sämmtlich ausgestopft. Die
Etiquetten derselben besagen;
1) „Mas. Länge 10", Augen blau, Schnabel roth, Ständer grau. Inner-Ostafrika,
Kisuani 20. Oktober 1862.“
2) Junger Vogel: „Länge 8", Augen gelb. Kisuani 20. Oktober 1862.“
3) Alter Vogel ohne Geschlechtsangabe: „Länge 10", Augen blau, Schnabel
roth. Dalaonifluss -20. Oktober 1862.“
Es ist eine interessante Thatsache, dass zwischen den beiden sehr ähnlichen
Textor-Arten, dem nordostafrikanischen Alecto Temm. und dem südafrikanischen
erythrorhynohus Sm ith , noch ein ostafrikanischer Repräsentant auftritt. Dieser ist
eine vollständige Mittelform. Der Schnabel noch roth wie bei erythrorhynohus,
jedoch etwas stärker, aber ohne die Anschwellungen des Alecto-, die weissen
Ränder am Flügel weniger ausgebreitet, aber mehr als bei Alecto. An der Innenseite
des Flügels hat erythrorhynohus den grösseren Theil weiss, bei intermedius ist
jedoch nur ein weissgrauer, mehr auf das Basaldrittel der Schwingen beschränkter
Fleck, da die Schwingen nur an der Basis weissgrau gefärbt sind; bei Alecto ist
die ganze Unterseite des Flügels einfarbig schwarzbraun.
Ganze Länge etwa 9 1/-i"; Schnabel vom Mundwinkel 1/s“,. von der Stirn 9 1/j'" ;
Flügel 5"; Schwanz 4 ’/4"; Lauf 1" 2'".
Fam. Sturnidae.
41. Notauges superbus, (Riipp.)
I n n e r -O s t a f r ik a : K i s s u a n i und O s a n g e .
Zwei alte Männchen, Balg und fertig ausgestopft. Auf den Etiquetten folgende
Notiz:
„Länge 6 72"; Augen blau, Schnabel gelbbraun, Ständer grau. Inner-Ostafrika,
Kisuani 20. Oktober 1862 und Usanga 25. Oktober 1862.“
Fam. Paradiseidae.
SuMam. Oriolinae.
42. Oriolus notatus, P e t e r s .
Journ. f. Orn. 1868. S. 132.
Mombas.
Ein Männchen, ausgestopft. Auf dem Etiquett notirt: „Pirol. Mas. Länge 9 ’/h",
Augen roth, Schnabel hellbraunroth. Mombas, 30. August 1862.“
Stimmt vollkommen mit dem von Prof. P e t e r s in Mocambique (Tette) entdeckten
Exemplare u n d - bestätigt so die Unterschiede des östlichen Vogels vom
westafrikanischen auratus V ie ill.
Fam. Corvidae.
43. Corvus scapulatus, D a u d.
S a n s ib a r .
Zwei Exemplare. Das eine mit dem Etiquett: „Wüstenrabe. Mas. Länge I 872".
Sansibar 2. Januar 1863.“
44. Arcliicorax albicollis, (Daud.)
O s ta f r ik a .
1 Exemplar, ohne Angabe des Fundortes.
V» d. Dock e n, Rcison III. 3