
6. Pteraster cribrosus? n. Taf. I. Fig. 2.
M a r te n s in T r o s c h e l ’s Archiv f. Naturgeschichte. XXXIII. 1867. p. 109. Taf. 3. Fig. 2 nach den
Exemplaren der v. d. D e c k e n ’sehen Expedition.
Grösser Radius etwas mehr als das Doppelte des kleinen. Rückenseite flach,
mit nackter Haut überzogen, aus welcher an den Knotenpunkten des Balkennetzes
kurze cylindrische nackte Stacheln hervorstehen; die vertieften Zwischenräume des
Balkennetzes zeigen zahlreiche Tentakelporen, über 40 in Einer Masche (Fig. 2*>).
In der Mitte des Rückens eine weite Oeffnung (beim grössten Exemplar 3*/2 Millimeter
weit), von einem Zaune von Stacheln umkränzt, die durch eine Haut untereinander
verbunden sind; diese Oeffnung führt in die geräumige Bruthöhle, welche
bei dieser Art, soweit sich ohne weitere Verletzung erkennen lässt, ebenso beschaffen
ist, wie sie Prof. S a r s von Pt^militaris beschrieben hat. Der Rand und die Unterseite
in den Winkeln zwischen den Armen ebenso beschaffen wie die Rückseite;
längs der Armfurchen dagegen zunächst eine Reihe Von Querkämmen aus fünf bis
drei Stacheln, die durch eine Haut querüber (rechtwinkelig auf den Radius) verbunden
sind, die Stacheln jedes Kammes von innen nach aussen an Grösse zunehmend.
Die äussersten Stacheln sämmtlicher Kämme sind durch eine zweite Haut,
der Armfurche parallel, unter sich verbunden; diese Flossenhaut geht an dem Ursprung
der Armfurche (nicht in den Armwinkeln) unmittelbar von einem Radius
auf den nächsten über.
Armradius des grössten Exemplares 54, Scheibenradius 26, Höhe 14 Millim.
S a n s i b a r (1640).
Es sind bis jetzt drei andere Arten dieser Gattung bekannt, zwei norwegische,
Pt. militaris, (Müll.) und pulmllus, S a r s ,* ) und eine südafrikanische, Pt. capensis,
G ra y .* * ) Die norwegischen unterscheiden sich schon durch die weit geringere
Anzahl von Poren in den Maschen von unserer Art; die kap ’sche, deren Originalexemplar
in London Dr. G ü n t h e r und Dr. H i l g e n d o r f mit der Abbildung
unserer neuen Art genau zu vergleichen die Güte hatten; ist weit weniger eingeschnitten,
ihr kleiner Halbmesser verhält sich zum grossen wie 11:15 und daher
sind auch die Maschen zahlreicher, durchschnittlich 12, bei unserer Art 6 in diesem
kleinen Halbmesser; die Anzahl der Poren in den einzelnen Maschen lässt sich
nicht mehr erkennen, da das Exemplar mit Lack überzogen ist. Ein weiterer Artunterschied
findet sich aber an der Flossenhaut der Unterseite zunächst dem Munde:
bei Pt. enbroms sind die innersten Querkämme nicht mit den entsprechenden der
benachbarten Armfurche verbunden, wohl aber jeder mit einem grösseren Stachel,
der ausvrarts von ihm liegt (Fig. 2c); ebenso verhält es sich nach S a r s bei Pt.
müitaris. Bei Pt. capensis dagegen, nach einer brieflichen Mittheilung von
Dr. H i l g e n d o r f , und bei Pt. puivillus, nach der Beschreibung von S a r s , sind
diese innersten Kämme wohl mit ihren Nachbarn zur Seite, aber nicht mit jenen
grösseren einzeln stehenden Stacheln durch eine Haut verbunden. Es ist bemer-
kenswerth, dass von den vier Kombinationen, welche das Verbunden- oder Getrenntsein
eines Theiles mit zwei anderen zulässt, nur diese zwei Vorkommen und zwar
beide sowol an einer der norwegischen als an einer der afrikanischen Arten, ja
*) Ausführlich beschrieben und abgebildet in S a r s , Rorge’s echinodenner.. 1861. S. 48*“ 75.
Tafel 3 - 9 .
**) Proceedings of the zoological society in London. Jahrgang 1847. S. 83.
sogar die tiefer eingeschnittenen Arten beider Gebiete die gleiche Anordnung der
Flossenhaut zeigen und wiederum die beiden minder tief eingeschnittenen unter
sich dieselbe.
Echiniden.
7. Diadema calamare, (P a ll.)
EcHnus cal., P a l l a s , Spicil. zool. X. 2. 4 - 8 , - Cvlaritw eaL, Lam., An. s. vert. ed. 2. m . p. 383. —
Astropyga cal., A g a s s i z , Catal. rais. p. 41. — Echinothrix cal., P e t e r s , Abh. Berl.Ak. 1855^—
Diadema cal., M a rt.e n s , T r o s c h e l ’s Archiv. XXXII. p. 150’ (Indischer Archipel.) - Diadema
DesjasriMmii, M ic h e lin , Magasin de Zoöf. 1845. pl. 7. (Isle de France.)
S a n s i b a r (Berl. Mus. 1640).
8. Diadema Savignyi, M i c li e 1 i n .
Description de l’Egypte. p l.6. — M ic h e lin , Mag. Zool. 1845. pl. 11. ■ B ö ls c h e in T ro s c h e l s
Archiv. XXXI. S. 327. — M a r te n s ebenda XXXII. S. 155. (Rothes Meer,' Isle de France und
Indischer Archipel.)
S a n s i b a r (Berl. Mus. 1621).
9. Salmacis bicolor, Ag.?
A g a s s iz , Ann. sc. nat. c. VI. 1846. p. 359. (Rothes Meer und Bombay.)
S a n s i b a r (Berl. Mus. 1815).
Bei der Kürze der von A g a s s i z gegebenen Charakteristik ist es oft nicht
möglich, ohne Vergleichung der Originalexemplare seine Arten mit Bestimmtheit
wieder zu erkennen. Derselbe gibt für seine S. bicolor mindestens zehn grössere
Höcker in einer Reihe im Interambulakralraum, für seine sulcata höchstens sechs
interambulakrale und vier ambulakrale an. Das v. d. D e c k e n ’sehe Exemplar
hat auf den meisten Interambulakralplatten vier grössere Höcker in einer Reihe,
also auf den zwei zusammen, welche einen Interambulakralraum einnehmen, acht;
au f den meisten Ambulakrqlplatten je zwei, also auf zwei zusammen vier. Aber
erstens treten am Ambulakralrande der Interambulakralplatten oft noch Höcker
auf, welche sich jenen grossen in der Grösse nähern, aber nicht in derselben Reihe
liegen, sondern der eine etwas tiefer, der andere etwas höher, beide übereinander;
sie sind meist ungleich entwickelt und wenn man den einen mitzählt, erhält man
zehn grosse Höcker für die Breite des Interambulakralraums. Zweitens ist nur in
der mittleren Partie des Seeigels die Anzahl der Höcker so gross, nach oben sowol
als nach unten nimmt sie ab, auf den Interambulakralplatten durch drei und zwei
bis auf einen, auf den ambulakralen ebenso dadurch, dass' bald der innere, bald
der äussere allein gross bleibt und der andere klein wird. Bei der Bestimmung
der Art nach der Höckerzahl wird man daher besser von dem Maximum auf einer
einzelnen Platte in der grössten Peripherie ausgehen, als von dem Minimum, das
bei allen Arten ganz oben und unten auf 1 oder g a r 0 herabsinken dürfte.
Die Gestalt unseres Seeigels ist wie bei allen dieser Gattung zwischen konisch
Und kugelig, doch letzterem näher und namentlich viel näher als S. pyramidalis
und conicus, vergl. T r o s c h e l ’s Arch. f. Nat. XXXII. S. 159. Die Höhe 45, die
grösste Breite 59 Mill.