Farn. Alcedinidae.
53. Corythornis vintsioides, (Eyd.)
Alcetio vintsioides, E y d o u x .
N o s s ib e bei Madagaskar.
Ein männliches Exemplar, mit dem Madagaskar- Vogel übereinstimmend.
54. Ceryle nulis, (Lin.) G r a y .
Mombas. S a n s ib a r ?
Einige Exemplare, das eine, auf Mombas 16. September 1862 erlegt, hat auf
dem Etiquett die Bemerkung: „Königschnäpper. Mas. Länge 10'/■>"; Augen
schwarz.“ Ein anderes: „Mas. Frühjahr 1865.“
55. Payurotliera varieyata, (Vie ill.) Cab . H e in .
Alcedo variegata, V ie ill.
Alcedo striolaia, I l lig . L ic h t.
Alcedo chelicutij S ta n le y .
Mombas.
Zwei Exemplare, das eine ausgestopfte ohne Fundort, das andere in Weingeist
von Mombas.
Wir beschränken uns auf die Bemerkung, dass der östliche Vogel kaum grösser
als der abessinische und kaum kleiner als der vom Senegal ist. Der südafrikanische
Vogel ist grösser als die genannten. Zur Begründung der etwaigen geographischen
Abarten fehlt uns das genügende Material.
56. Payurotliera orientalis, (P e te r s .)
Halcyon orientalis, P e t e r s , Journ. f. Orn. 1868. S. 134. No. 12.
M om b a s.
Mehrere Exemplare, Männchen und Weibchen, ausgestopft. Auf den Etiquetten
ist notirt: „Mombas, 30. August, 5., 9. und 15. September. Länge Slj-i—83/4"i
Umfang über den Flügel 5“ ; Halslänge l s/4" ; Augen schwarz; Schnabel röthlich;
Ständer roth.“
Diese östliche Abart des südafrikanischen fuscicapillus L a f r . wurde zuerst von
Prof. P e t e r s in Mocambique entdeckt. Die mehrfachen Exemplare von Mombas
bestätigen die Stichhaltigkeit der Unterschiede.
Interessant für die geographische Verbreitung der Art wäre zu wissen, ob der
von Herrn Dr. F in s c h für Natal aufgeführte Vogel etwa zur östlichen Art gehöre.
57. Halcyon irrorata, ß c b b c h .
Halcyon senegaloides, Sm ith .
S a n s i b a r ?
Zwei Exemplare in Weingeist, ohne Fundort, nur mit dem Vermerk: „Frühjahr
1865.“
Auch in Mocambique (Inhambane) von Prof. P e t e r s aufgefunden.
Fam. Bucerotidae.
58. Buceros (Rhynchaceros) Deckeni, C a b . n. sp. Taf. VI.
Ein Exemplar, ausgestopft; leider auch hier das Etiquett verloren gegangen,
daher ohne Angabe des Fundortes. _ _
Die Entdeckung einer neuen Buceros-Art ist ein ornithologisches Ereigniss und
die Benennung derselben zur bleibenden Erinnerung an ihren Entdecker, der seinem
Forschungsdrange zum Opfer fiel, um so gerechtfertigter. .
Die Art gehört zu den kleinsten der ganzen Buceros-Gruppe, zu der A b te ilung,
deren Schnabel ohne Hornaufsatz gebildet ist, daher der Name Rhynchaceros
(nicht Rhynchoceros). , „
Der schwarze Schnabel lässt auf einen mehr oder weniger jugendlichen Zustand
des einzigen zur Zeit bekannten Individuums schliessen. Die ganze Unterseite, die
Seiten des Kopfes, der Hals und eine Mittellinie am Rücken sind weiss. Stirn,
Scheitelmitte und sonstige Oberseite schwärzlich; die Handschwingen, die grösseren
Armschwingen und die 4 mittelsten Steuerfedern sind dunkler schwarz, grünlich
schillernd. Die Handschwingen, mit Ausnahme der ersten, haben an der Aussenfahne
einen langen weissen Fle ck , auch einige der kleinen Flügeldecken sind an
der Spitzenmitte weiss geschmitzt; die mittelsten Armschwingen mit ihren Deck,
federn sind fast ganz weiss, nur in der Mitte mit einer schwarzen unregelmässigen
Querzeichnung. Hierdurch entsteht auf dem Flügel eine weisse Längszeichnung.
Die drei äussersten Steuerfedern jederseits haben etwa 2“ lange weisse Spitzen,
welche nach oben durch eine schwarze Querzeichnung begrenzt sind; f: an der
Wurzel sind sie schwarz, im mittleren Drittel ihrer Länge gelblich weiss; die
schwarze Färbung nimmt von aussen nach innen zu, so dass die dritte Steuerfeder
jederseits über 2/3 ihrer Gesammtlänge schwarz ist und gegen Ende des zweiten
Drittels an der Aussen- sowohl wie an der Innenfahne nur einen länglichrunden
gelblichen Fleck zeigt. _
Ganze Länge etwa 17"; Schnabel vom Mundwinkel 2." von der Stirn (in
gerader Richtung) zur Schnabelspitze 2" 31/2"'; Flügel 6‘/s"i Schwanz 73/4" ;
Lauf 1" 4 l/2'".
Die Zeichnung der Schwingen und Steuerfedern hat viel Aehnlichkeit mit der
der nächsten Gattungsverwandten (leucomelas, erythrorhynchus), jedoch unterscheidet
sich unsere neue Art auf den ersten Blick durch die dunklere, schwärzliche Oberseite
und die nicht so bunten,, vorherrschend schwärzlichen Flügeldecken.
59. Lophoceros melanoleucus, (L ic h t, sen.) Cab. H e in .
Buceros coronatus, S h aw .
Inner-Ostafrika: U s a n g a , M b a ram u .
Mehrere Exemplare, ausgestopft und im Balg, bekunden dass die Art in den
dortigen Lokalitäten die gemeinere ist. Die Etiquetten, soweit dieselben noch vorhanden,
nennen den Vogel „Pfefferfresser“ und geben als Fundorte: „Mbaramu
16. Oktober 1862“ und „Usanga 26. Oktober 1862“ . Die Länge wird auf
„18i/2_ l 9 Zoll“ notirt. Bei den Augen spielt wieder das ominöse „Blau“ eine Rolle,
denn die Farbe der Augen wird bei zwei Exemplaren als „gelb“, bei zwei anderen
aber als „gelbblau“ angegeben.