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Nebenflüsse des Sambesi, Stisswasserteiche bei Tette und Boror. Auch in
Ostindien in süssem Wasser'.
Chanos Mossa/mbicus, P e te r s . Kisanga an der Kerimbakfiste in einem Stisswasser-
teich. Die sonstigen Arten dieser Gattung leben im Meer.
Pellona ditchoa, R u ss. Kinganifluss; sonst im Meer.
Muraenidae.
Anguüla labiata, P e te r s . Pangani, Sambesi und Licuare.
Johannae, G ü n th . Johanna.
Mossambica, P e te r s . Bach Molumbo, 15° Südbreite.
macrophthalma, P e te r s . Sambesi bei Tette.
virescem, P e te r s . Licuare.
macrocephala, R ap p . NataL
marmorata, Q u o y und G a im a rd . Réunion.
amblodon, G ü n th . Seschellen.
LOPHOBBANCHII.
Sygnathi.
Coelonotus argulus, P e te r s . Johanna in einem Bach.
Beloniehthys Zambeeensis, P e te r s . Sambesi bei Tette, und Bach Molumbo.
PLAGIOSTOMI.
Squali.
Carcharias (Prionodon) Zambeeensis, P e te r s . Sambesi bei Tette Und Sena.
Kaj ae.
Pristis Perrotetti, Val. Ebenda. Auch von Sansibar erhalten.
Unter Anderm ergibt sieh aus dieser Uebersicht ein merkwürdiger Unterschied
der Siisswasserfische des Festlandes und der Inseln. Auf dem Festlande spielen
die ganz oder beinahe dem Süsswasser eigenen Familien der Cypriniden und
Siluriden, wie auch Cliaracinen und Chromiden Aie Hauptrolle, auf den Inseln fehlen
sie fast ganz, bis auf die vermuthlich eingeführten Karpfen, und die Hauptrolle
spielen die Gobien, also eine mehr dem Meer als dem Süsswasser angehörigen
Familie, sowie andere vorherrschend marine Familien.
Neue Süsswasserfische der v. d. Deckenhohen Sammlung.
Bearbeitet von ’W . C . H . P e t e r s .
Auszug aus den S itzu n g sb e rich ten d e r Kgl. Akademie d e r W issen sch aften zu B e r lin , 19. Novbr. 1868.
Unter den auf der ersten Dschaggareise gesammelten Süsswasserfischen befindet
sieh eine höchst merkwürdige neue Welsgattung.
Chiloglanis n o v . g e n .* )
Caput corpusque nuda; aperbwra branchicdis cmgusta; nares anteriores a posterioribus
sejunctae; os inferum; labia reflexa düatata, labio superiore dentato; mandíbula duplici
dentiwm serie armata, dentes superiores elopgati mobiles; tentáculo mancillaría, et
*) /illo q , yXccviq.
labialia inferiora; pinna dorscdis radiata i/n anteriore corporis pairtc ante ventrales
septemradiatas posita; pinna adiposa mediocris a/nali opposita.
Diese Ga ttu n g , gehört den angeführten Merkmalen nach in die Gruppe der
Doradina der Subfamilie der Süuridae stenobranchiatae nach dem G ü n th e r ’sehen
System, schliesst sich in den meisten Beziehungen zunächst der Gattung Synodontis
a n , und weicht nur von ihr durch die Bildung der bezahnten Lippensaugscheibe
ab, wodurch sie auch Verwandtschaft mit der (mir übrigens aus eigner Anschauung
nicht bekannten) ostindischen Gattung Exostoma zeigt.
C h ilo g la n is D eck enii n. sp.
B. 6. D. 1, 5; P. 1, 8; V. 1, 6; A. 3, 6 ; C. 18/.
Ch. oldvaceus, irregulariter fuscofasciatus; dentibus mandibularibus superioribus octo.
Habitatio: A f r ic a o r i e n ta l i s .
Körperhöhe zur Totallänge fohne die Schwanzflosse) wie I : 6* 3, Kopflänge
zu derselben ungefähr wie 1 : 3 '/2. Der Kopf ist nur wenig länger als breit, unten
ganz flach. Die Nasenlöcher sind ganz wie bei Synodontis gebildet, ohne Bartfäden,
das hintere, welches dem Sehnauzenrande etwas näher liegt als den Augen, mit
einer kurzen vorderen Klappe versehen. Die Oberkieferbartfäden reichen bis über
die Mitte der Augen. Die zurückgeschlagene in der Mitte tief eingebuchtete warzige
Unterlippe hat an ihrem Rande jederseits zwei längere und drei kurze Fäden. Die
Oberlippe ist in der Mitte glatt, an der Seite mit drei bis vier Reihen spitzer nach
hinten gerichteter Zähne versehen. In dem 'Zwischenkiefer stehen zahlreiche kurze
gerade Zähne. Der Unterkiefer trägt an seiner vorspringenden Spitze ganz wie bei
Synodontis lange, an der gefärbten Spitze gekrümmte Zähne, und an der Basis
derselben eine zweite Reihe kürzerer Zähne. Die Zahl der beweglichen Zähne in
der obersten Reihe ist 8 , die der unteren Reihe 9.
Obschon der Kopf und Körper von einer weichen Haut überzogen sind, kann
man doch längs der Mitte des Bauches zwei nebeneinanderliegende Reihen von
dünnen Knochenplatten durchscheinen sehen, von denen in jed e r Reihe fünf liegen.
Vor der Analöffnung ragt eine ziemlich" lange spitze Genitalpapille hervor.
Die strahlige Rückenflosse beginnt etwas hinter der Basis der Brustflossen und
steht um die Länge ihrer Basis vor den Bauchflossen; sie hat einen starken Stachel,
welcher aber kürzer als der Brustflossenstachel ist, und fünf verzweigte Strahlen.
Die Fettflosse ist mässig gross, nicht ganz so lang wie die ihr gegenüber stehende
Analflosse. Die Brustflossen haben ausser ihrem Stachel acht verzweigte Strahlen.
Die Bauchflossen haben einen einfachen gegliederten und sechs verzweigte, die
Analflosse drei einfache gegliederte und sechs verzweigte Strahlen. Die lange
gabelige Schwanzflosse hat, ausser mehreren oberen und unteren sehr kurzen,
18 Strahlen, von denen die des unteren Lappens die längsten sind.
Die Farbe dieses Fisches ist olivenbraun mit unregelmässigen dunklen Querbinden.
Es liegen drei Exemplare vor, von denen zwei nur 26 Mm. lang sind, während
das grösste abgebildete Exemplar eine Totallänge von 7 Centimetern hat.
Ausser dieser Art sind folgende Flussfische zu erwähnen:
1. S yn o d on tis tsansibaricus n. sp.
D. 1, 7; P. 1, 8; V. 1, 6; A. 3, 10.
Etwa zwanzig bewegliche Unterkieferzähne, welche kürzer sind als der Augeü-
durchmesser; hinter und über der Basis derselben auf jeder Unterkieferhälfte eine
schmale Querbinde sammetförmiger Zähne.
v. d. D e c k e n , Reisen III. j q