dagegen intensiver rostroth gefärbt. Der im Tode hellgelbe Schnabel dürfte im
Leben lebhafter gefärbt sein.
Ganze Länge etwa 9"; Schnabel v. Mundwinkel 1"; Flügel ö'/V'; Schwanz
35/s"; Lauf 1" 4"'.
Subfam. Saxicolinae.
2. llessornis interrnedia, Cab. n. sp. Taf. XII.
O s ta f r ik a .
Ein Exemplar, fertig ausgestopft, ohne Angabe des Fundortes.
Alter ausgefärbter Vogel. Derselbe hat viel Aehnlichkeit mit B. semirufa,
Rü p p ., auch ganz die Kopfzeichnung derselben, ist aber viel grösser und unterscheidet
sich sofort durch die abweichende Färbung der Flügel und des Kückens.
Bei interrnedia sind die Flügeldecken blaugrau gefärbt und die Schwingen ebenso
gerandet; der Rücken ist au f olivenbrauner Grundlage blaugrau angeflogen. Die
beiden mittelsten Steuerfedem olivenbraun, ebenso die Aussenfahne der äussersten
fast bis zur Basis. Die zweite Steuerfeder von aussen ist am Spitzendrittel gleichfalls
olivenbraun gerandet, die nächstfolgende nur noch mit einer geringen
Andeutung.
Da wir die sehr ähnliche Bessomis Heuglini, (H a rtl.) nicht aus Autopsie kennen,
so war' Herr v o n H e u g lin so freundlich, uns die folgenden Unterschiede
mitzutheilen: „Die ächte Heuglini ist beträchtlich grösser, die Färbung im Allgemeinen
sehr ähnlich, unten aber viel heller, namentlich auf der Bauchmitte; der
weisse Superciliarstreif breiter aber kürzer; das Schwarz des Scheitels nur zur
Mitte der Nucha herabreichend, während bei interrnedia es bis zum Auehenium geht.
Die 5. Schwinge die längste, die 4. und 6. ihr fast gleich. Schnabel zierlicher,
Fiisse länger und schwarz. Mein Original-Exemplar misst: Schnabel 772'"; Flügel
fast 4"; Schwanz 3" 6'"; Lauf 1“ 3"'; Daumen mit Nagel fast 8'". Bei interrnedia
ist die 4, Schwinge die längste, die 6. schon beträchtlich kürzer. Flügel 3“ 774'";
Schwanz 3" 1"'; Lauf fast 2"; Daumen mit Nagel höchstens 6'".“
Fam. Motacillidae.
3. Anthus Raalteni, Temm. L ic h t.
L a y a r d , Birds of South Airica. 1867. p. 123.
H a r t l a u b , Birds of Zanzibar, in Proc. Zool. Soc. of London. 1867. p. 825. No. 13.
S a n s ib a r .
Ein Männchen in Weingeist, zur Begattungszeit erlegt.
Ein Exemplar dieser Art wurde auch von Prof. W. P e t e r s in Inhambane erlegt.
4. jyiacronyx croceus, H a r t l .
Alauda crocea, V ie ill.
Macronyx flavigaster, S w S.
Mombas.
Ein Männchen in Weingeist, zur Begattungszeit erlegt.
Fam. Sylviadae.
Subfam. Malurinae.
5. Camaroptera olivacea, S u n de v.
S a n s i b a r . ' »
Ein Weibchen in Weingeist, am 23. December 1862 erlegt. ,
6. Cisticola schoenicola, Bp.
Sylvia cisticola, Temm.
S a n s i b a r , 23. December 1862.
Ein Exemplar in Weingeist, Geschlecht nicht zu ermitteln.
7. Cisticola haematocephala, Cab. n. sp. Taf. II. Fig. 2.
M om b a s, 7. September 1862 erlegt.
Ein Männchen in Weingeist. Das Etiquett enthielt die Bemerkung: „Augen
hellblau.“ *)
Nach sorgfältiger Vergleichung mit den vielen ähnlich gefärbten, mit mehr
oder weniger rothbraunem Scheitel versehenen Arten, müssen wir unsern Vogel als
neu betrachten und haben denselben haematocephala genannt. Die Färbung des
Oberkopfes ist nicht lebhaft und intensiv rothbraun, sondern wird durch einen
olivengrauen Anflug gedämpft (ähnlich wie das geronnene Blut durch Ausscheidung
der Lymphe ins Olivenfarbene übergeht). Die Art steht der C. lugubris R ü p p . in
Grösse und Färbung sehr nahe, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick von
derselben durch folgende Abweichungen: Der Schnabel ist zierlicher; an der
Oberseite und am Schwänze sind die Ränder der Federn ins Graue ziehend; die
Aussenfahne der Schwingen nur unbedeutend rostbraun gerandet; die Brustseiten
und Oberschwanzdecken sind nicht schwarz gefleckt oder gestrichelt. Der Schwanz
ist anders gefärbt und verschieden gezeichnet: die Grundfarbe der Steuerfedern
ist nicht rothbraun, sondern vorherrschend graubraun und ohne die breite,
hellröthliche Binde über dem schwarzen Flecke, welcher auf die weisslichen, grau
untermischten Schwanzspitzen folgt, so dass lugubris gewissermaassen als mit drei
verschieden gefärbten Binden an den Steuerfedern gezeichnet erscheint.
Da wir lugubris, R ü p p . aus Autopsie nicht kennen, so hat Herr v o n H e u g lin
die Unterschiede bestätigt und die hier folgenden vergleichenden Maasse gegeben:
Schnabel. Flügel. Schwanz. Lauf.
haematocephala . 5 '/V" 2“ 1'" 2“ 11'"
lugubris R ü p p . . 6,1'" 2" 4Vs'" 2" 7?'" 10'"
8. Dnjmoeca tenella, Cab. n. sp. Taf. II. Fig. 1.
M om b a s , 16. September 1862 erlegt.
Ein Exemplar in Weingeist, Geschlecht nicht zu ermitteln.
Unser Vogel ist der D. mystacea, R ü p p . von NO;-Afrika und anscheinend der
D. superciliaris, Sws. von West-Afrika (Senegal) in Grösse und Färbungscharakter
*) Es ist auffallend, dass in vielen Fällen und bei Vögeln ganz verschiedener Gattungen auf
den überkommenen Etiquetten die Färbung der Iris als „ b la u “ angegeben ist und können wir daher
der Vermuthüng Baum geben, dass die Notiz über die Färbung in manchen Fällen wohl zu spät
nach dem Tode und erst nach eingetretener Veränderung der Farbe durch Verwesung genommen ist