D a n a gibt für diese Art 7 Glieder des Abdomens an, aber bei den vorliegenden
Männchen, grossen und kleinen, sowie bei H e r b s t’s Originalexemplar im
Berliner Museum sind nur 5 voneinander getrennte Glieder vorhanden; auch ist
bei D a n a das zweite Glied breiter, das dritte und vierte weniger nach aussen verlängert
gezeichnet, als bei unseren Exemplaren sie sieh zeigen. Endlich sind die
Flecke bei D a n a grösser, weniger rund und weniger zahlreich als bei den ostafrikanischen
Exemplaren. Dagegen besitzt das Berliner Museum andere Exemplare,
bei denen dieselben dichter gedrängt sind, so dass nur schmale linienförmige
Zwischenräume der Grundfarbe zwischen ihnen übrig bleiben.
9. Trapezia Cymodoce, (H e rb s t) A u d o u in , Taf. 2. Fig. 4 und 5.
a) Cancer Cymodoce, He r b s t , Band III. 2. S. 22. Taf. 51. Fig. 5. (Ostindien.) — Trapezia C.,
Rü p p e l l , S. 27. — G e r s t ä c k e r in T r o s c h e l ’s Archiv. 1856. S. 126. — Dana , Crust. I.
p. 257. Taf. 15. Fig. 5. (Tahiti.) — He l l e r , 1. c. S. 352. (Rothes Meer.) Unsere Figur 5.
b) Trapezia ferruginea, La t r . Mi l ne E dwa r d s , Crust. I. p. 429. — Da n a , Crust. I. p. 260.
Taf. 16. Fig. 1. (Tahiti.) — Hel l e r , 1. c. S. 349. Taf. 4. Fig. 40. (Rothes Meer.) Unsere Fig. 4.
Fünf Exemplare von S a n s ib a r , vier Männchen und ein Weibchen, alle in
einzelnen Charakteren unter sich abweichend, doch so, dass sie sich in zwei
Gruppen ordnen; es besitzen nämlich zwei Männchen (2930) einen ausgebildeten
Stachel am Carpus, der freilich bei dem einen grösseren nicht spitz, sondern stumpf
ist; die zwei anderen und das Weibchen (3058) entbehren dieses Stachels. Die
erstgenannten zwei stimmen nun auch unter sich und den beiden anderen Männchen
gegenüber in der stärkeren Ausbildung des Zahnes am Seitenrande, der
geringeren Entwickelung der Stirnzähne und der grösseren Anzahl von Zähnchen
am Armgliede (7 bis 8 gegen 5) überein. Wir dürfen sie also nach H e lle r als
Cymodoce und die drei übrigen Exemplare als ferruginea bestimmen. Auch ist bei
den ersteren der Seitenrand minder entschieden S förmig gebogen und die beiden
letzten Abdominalglieder der Männchen länger, das vorletzte namentlich ungefähr
so lang als breit, bei dem dritten gleich grossen Männchen (ferruginea) aber breiter
als lang. Die Farbe ist bei allen gleich, röthlichgrau (in Weingeist)!
G e r s t ä c k e r ’s Tr. subdentata unterscheidet sich nach dessen Originalexemplar
kaum von dieser ferruginea durch noch geringere Ausbildung des Seitenzahnes.
Dagegen wäre das H e r b s t ’sche Originalexemplar von Cymodoce, sowie sechs
Exemplare aus dem Eothen Meere, von S te u d n e r gesammelt (3057); Männchen
und Weibchen, nach den von H e lle r S. 348 angegebenen Formunterschieden einer
dritten Art, Tr. caerulea, 'zuzurechnen, obwohl ihre Farbe (ebenfalls in Spiritus)
eher röthlichgrau als graublau zu nennen ist. Diese Exemplare aus dem Rothen
Meere zeigen nun erstlich merkliche Geschlechtsunterschiede, indem bei, den Männchen
die Scheeren länger, bei den Weibchen dagegen der Cephalothorax gewölbter
ist, zweitens aber auch individuelle Differenzen, j a sogar an demselben Individuum
eine merkliche Variation, indem an der einen Seite der Carpalstachel stark entwickelt
und sehr spitzig ist, an der anderen aber nur eine stumpfe Ecke darstellt.
Diese Beobachtung, sowie die mehrfachen Abstufungen in den übrigen nur
auf Mehr oder Weniger beruhenden Kennzeichen lassen es sehr zweifelhaft erscheinen,
ob wir bei einer solchen Unterscheidung auf wirklich haltbare Arten kommen
oder ob nicht vielleicht R ü p p e ll Recht ha t, welcher die Form aller von ihm gesammelten
Trapezien für wesentlich übereinstimmend erklärt und die Arten nur
nach der Farbe unterscheidet; in der That bietet in dieser Gattung die Färbung
augenfälligere und bestimmtere Charaktere dar als bei den meisten anderen
Crustaceen.
Portunidae.
10. Lupa pelagica, (L.) Le ach.
Mi l n e E dw a r d s , Crust. I. p. 450. — Da n a , Crust. I. p. 271. (Singapore.)
S a n s ib a r .
Thelphusidae.
11. Thelphusa depressa, K ra u s s . Taf. 1. Fig. 2.
K r a u s s , Südafr. Crust. S. 38. Taf. 2.'Fig. 4. (Natal.)
Zwei Exemplare (3291), beide Weibchen, ohne nähere Fundortsangabe, aber
von derselben Reise ins Innere, wovon die folgende Deckenia.
Die erhöhte Leiste hinter der Stirne (crête postfrontale), abgesehen von der
Längsfurche in der Mittellinie, ununterbrochen und nahezu geradlinig von Seitenrand
zu Seitenrand sich erstreckend, in der Nähe der Ränder geperlt. Seitenrand
selbst stark gebogen, ohne Zahn, dafür aber vom äusseren Augenwinkel an und
soweit die Branchialregion sich erstreckt, fein geperlt. Cephalothorax flach und
breit, daher dem von Boscia dentata im Umriss ähnelnd, 65 Mill. breit und 44 lang.
Scheerenfinger beinahe zusammenschliessend, mit vielen stumpfen Zähnchen auf
beiden Schneiden. Am inneren Rande des Antibrachialgliedes zwei Dornen, der
der Basis nähere kleiner.
K r a u s s beschreibt allerdings die grössere Scheere als stark klaffend, er hat
aber wohl ein Männchen vor sich gehabt, während wir nur Weibchen vor uns
haben, bei denen die Scheeren in der Regel minder differenzirt sind. Die Stirnbreite
beträgt bei den unseligen 1/4 der grössten Breite des Cephalothorax, nach
K r a u s s gerade ‘/ä, in dessen Abbildung aber etwas weniger, bei der ebenfalls
verwandten, doch gewölbteren und minder breiten Th. perlata, M. E., aus Südafrika
etwas weniger als w bei Boscia dentata 2/s.. Der Hinterrand des Cephalothorax
zwischen der Einfügung des letzten Fusspaares geht bei unseren Exemplaren und
bei K r a u s s ’ Abbildung 3 Mal in die grösste Breite des Schildes, bei perlata
'M. Mal, bei Boscia dentata V ji Mal. Die Länge des Palpus an dem äusseren
Kieferfuss und der einfache, nicht doppelt begrenzte vertikale Stirnrand stellt
unsere Art zu Thelphusa im Gegensatz zu Boscia, das dritte Glied des äusseren
Kieferfusses Bietet aber gewissermassen eine Zwischenform zwischen beiden Gattungen,
indem es nicht so viereckig, d. h. sein Rand nach aussen und oben mehr
abgerundet, nicht so vorspringend ist, als bei den anderen Thelphusen, doch immer
noch beträchtlich mehr als bei Boscia.
12. Deckenia imitatrix, nov. gen. et spec. Taf. 1. Fig. 1.
H i l g e n d o r f im Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin, Jan. 1868, S. 2.
Apertwrae efferentes branchiales in margine antico cephalothoracis sitae, tubiformes.
Epistomiwm minimum. Habitus Thelphusae.
Während diese neue Gattung durch die Gestalt des sogenannten Mundvierecks
und die Lage der ausführenden Oeffnungen höchst auffällig an die Oxystomen