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TAFEL XLV.
Die Seitenventrikel mit den Unterhömem des erwachsenen Gehirns. Die Marsupien der
Seitenrecesse.
Kig. 1. Das Gpliirii eines 25-jiilirigen Hannes. Die oberen uud die seitlichen Tlieile der Hemisplifiren sind abgetragen,
und der Boden der SeitcnvenMM mi t den Hörnern ist l)Iossgelegt. Die beiden Fornixkürper, von denen der reclite breiter,
der linke schmiUer ist, sind vom Balken befreit luid zeigen ihre Umbiegung in die Schenkel. Nach aiissen von ilnieii
sieht man rechts den iiiibeschndigten Plexus ohovioidens und die Stria terminalis; links ist ein Tbeil des Plerus abgetragen.
um die Lamina affixa des Thalamus opticus zu zeigen; nach aussen von ilir sieht nisn die Stria termiualis.
Hinter der Crura fornicis bemerkt man beiderseits den Hippocampus und das Trigonum collaterale, das sich in den
Boden des Hiuterhorns fortsetzt, an dessen Innenseite der Calcar avis sichtbar ist; rechts kann man das Hinterhorn als
einen scbmalen Kanal weit in den (¡ccipitaUappen hinaus (bis in eine Entfernung von 3 Cm- vom Pole) verfolgen. Hinter
dem Splenium sieht mau in beiden Hemisphären die der Fissnra calcarina zugekehrte Fläche des Temporallapiiens
(lies Gyrus lingualis").
Fii,'. 2. Das Gehirn eines 50-jlihrigen Weibes, an dessen rechtem SehlSfenläppen die lateral e Eirnwand abgetragen
und das Unterhorn iind das Hinterhorn in ihrer ganzen Ausdehnung geöffnet sind, Man sieht die mediale Wand des
Hinterhoros mit dem bintei-eu abgerundeten Abschlnss, den unten an der Wand entlang verlautenden Calcar a-^-is und
die als Bulbus cornu posteriores aufgeführten Firsten, deren in diesem Präparat mindestens drei vorbanden smd. In
dem Unterhorn sieht man den Hippocampus von dem in situ befindlichen Plexus chonoideizs theilweise bedeckt. In diesem
Priiparat erkennt man auch die Ausdehnung der Ventrikelhörn er in dem Occipital- und Temporallappen, und zwar auch
in ihrem Verbaltniss zur Oberfläche der Lappen. — Uebrigens sieht man n. A. an dem Frontallappen einen Zusammenhang
der unteren Präcentralfnrche mit der Centralfurche.
Fig. 3. Das Präparat eines envachseaen Gehirns, von welchem die oijercii und die hinteren Partien der Hemisphären
abgetragen und die Seiten Ventrikel nnd Unterbörner von hinten her blossgelegt sind. Die Plexus chorioidei sind
meistentheils wegpi-äparirt, so dass man die Ausdehnnng der Crura fornicis überblicken kann. Anch sieht man hier
beiderseits den "Wulst dei- Cauda corporis striati an der Aussenseite des Ventrikels in das Unterhorn umbiegen; nach
innen von diesem \Viilst bemerkt man die Stria terminalis.
Fig. i. Das in Fig. 1 abgebüdete Präparat, von der linken Seite gesehen. Das Unterhorn mit dem Hippocampus
und der Eminentia collateralis (Trigonum coll.); von dem Plexus ehorioideus ist der hintere Theil abgetragen, der vordere
in situ gelassen. Die Insula Keili h t schön abgebildet; der Gyrus centralis posterior seoundus ist indessen vom Schlafenläppen
bedeckt; der Sulcus centraHs, der Sulcus prscentralis, der Gyrus centralis posterior primus und der Gyrus centi
alis anterior sind typisch; der zweite Gyms brevis ist nicht ausgebildet.
Fi^. 5. Die mittlere Partie der Unterfläche der Medulla oblongata, der Brücke und des Kleinhirns von einem
Erwachsenen (einem 33-jährigen Weibe), in doppelter Vergi'üsserung. Man sieht beiderseits nach aussen von den quer
abgeschnittenen Wiirzeln des Kervus vagus und des Nervus glossopharyngeus die abgeplatteten, eigentbUralichen Taschen
(Marsnpia) der ScUenrecesse mit dem aus ihnen frei her vorhängenden Zottenbüschel der Plexus chorioidei.
Von den auf dieser Tafel abgebildeten Gehirnen sind die der Fig. 1, i und 5 in einer Mischung von Kalibichromatund
FormoUüsung, das in Fig. 2 wiedergegebene in reiner FormollSsnng gehftrtet imd alle in cUrecter Photographie im
Liuhdruck wiedergegeben.
GL-STAI.- KRTZIUS: DAS MENSCHENIIIHK, 189(5.
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