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T A F E L IX.
Foetale GeMrne aus dem 5., 6. und 8. Monate.
Fiir. I-"). Das ü-eliivn eines 36 Cm. lam/en, mannllcheu Foetus (aus der spateren Hillfte oder vom Ende des 5.
Jlonatps). Die Oberttäcbe des Pallinins erscheint noch ab beinahe glatt und eben, doeli ist, besonders Í3i der linken
Heinisphttre, schon die erste ^bilage des Sukus centralis vorbanden, (Fig. 4); an der recbten Hemisphäre {Fig. 3) findet
man die erste Anlage des Sulcus praceniralis infeñor; in der Ansieht von unten {Fig. 2) erkennt man am Temporallappen
die rtrllbchen der Fissurro oollaterales; vorne in derselben Figur {2) sieht man die Bulbi und Trachi s clfactorii mi t ihren
Gyi'i olf. niecUales und laterales. In Fig. 5 erkennt man das Verhalten der letzt genannten Gyri zn der Insel itnd dem
Gyrus hippocampi, in welchem sie, nach der stark winkligen TJmbiegung im Angulas olfactorins, mit den Gyri semilunares
und Gyri ambientes endigen.
Fig. ü - 8 . Das Gehirn eines 28 Cm. tangen, männlichen Foetus (aus der späteren Hslfte oder vom Ende des 5.
Monates). Zwilling mit dem Foetns, dessen Gehirn in Fig. 1—5 abgebildet ist. In Fig. G sieht man am Medials
c h n i t t den Stamm der Fissura calcarina mit dem Anfang dieser Fissur imd der Fissnra parieto-occipitalis, sowie die Ausdehnung
der Hinihühlen und die durch die F ä rbung der Hirnsubstanz hervortretende Vertheikng der Arterien. In Fig. 7,
wo vom Gehirn eine Partie des Gyrus liippocampi abgetragen worden ist, sielit man den Randbogen mit dem Fornix
und der Fascia dentata, welche sich tlber den .Uncus« mUtüenförmig ausbreitet; die Gyi-i digitati externi sind schon vorlianden;
in dieser Fignr sieht man ferner, uud zwai- noch besser als in Fig. 6, das Verhalten des Gyrus olf, medial is, der
sieh nach oben hin in den Gyrus cinguli fortsetzt. In Fig. 8. wo die linke Hemisphäre von vorn-unten abgebildet ist,
erkennt man den Verlauf des Gyrus olf. lateralis am unteren Rande der Insel; man siebt diesen Gyrus nach starkwinkliger
Umbiegung in den Gyrus semilunaris und den Gyrus ambiens Ubergehen; an der Umbiegungsstelle (Angulus olf.)
sieht man die starke Furche (Incisura gyr. olf. 5at.), in welcher die Arteria cerebri media nach der Insel emporsteigt.
Fig. ÍI inid 10. Das Gehirn eines .50 Cm. langen, weiblichen Foetus (von der Mitte des 6. Monates). In Fig. 9
erkennt man den Sulcus centralis, die vereinigt entstehenden Suld iiuecentralis inferior und frontalis inferior sowie
den Sulcus temporalis superior. In Fig. 10 sieht mau von oben her den Sulcus centralis als einheitliche Furche, ohne ein
besonderes mediales Grübchen; nach hinten davon bemerkt mau nur schwache Spuren des in der Anlage begrifi'enen Sulcus
i n t e r p a r i e t a l i s ; von der recbten Hemisphäre ist die obere uud die hintere Partie abgetragen, so dass das Corpus callosum,
der Fornix und das Corpus striatum zum Theil blossgelegt sind.
Fig. 11 und 13. Das Gehirn eines 42 Cm. langen, mäJinlicheu Foetus (aus dem 8. Monate). Man sieht hier in den
beiden Hemisphären die Snlá centrales. S. pracentrales inferim-es und superiores, S. jiostcentrales uud S. interparietalcs, S.
frontales inferiores (in Verbindung mi t den S. prsEcentrales ijiferiores), S. diagonales, S. subcentrales anteriores und posteriores
und die S. temporale.^ superiores mid meilii in ihrer mehr oder weniger weit vorgeschrittenen Entwicklung.
I n den auf dieser Tafel abgebildeten vier Gehirnen sieht man sehr schön verschiedene Stadien der Entwicklung
der Insel und der Opercula. Die hier abgebildeten Gehirne wurden alle in ihrer Lage im ungeöffneten Schädel durch
die Injection von Chrom-Osmium-Essigsäiire durch die Nabelgeftlsse gehärtet. Sie sind alle in natürlicher Grösse in
dii-ecter Photographie im Lichtdmck wiedergegeben. Das in Fig. 11 und 12 abgebildete Gehirn ist indessen in Folge
der Behandlung mit Weingeist (zum Aufbewahren) etwas geschrumpft und kleiner geworden.
^ GÜSTAF RETZIUS: DAS MENSCHEKiriRN, 1896. ' I ' AR IX.
PHOT, TOB LICHTDBUCK VOS C. WserpaAi, STOCKHOIJÍ.