TAFEL LXXXVI.
Die Opercula und das Unterhoni von Erwachsenen.
FiR. 1 IIIKI 3. Die lieiden ScA!ftfeiila))peii eiues 22-jilbrigen Mannes, in der Ansicht von oben ilargestpllt. Die
o / x m i h m Flilelin ist vor clei- ¡Mularen aiisserordentlioli gnt getrennt, indem sicli zwischen diesen Fliiclien eine starke,
II in gebogene Firste ausgehihiet hat, In imiden Lappen erlcennt man hinten die Gyri temporales trnmversi }>osteriores, vo»
denen die hintersten Isiirz und niiregelmässig sind, der vorderste liinget und stark nach vorn(-anssen) gerichtet ist- Die
(TJ/W Icmp. lyanar. aiilcriorca sind eigentlich nnr weit vorn vertreten, die übrige Kantenpartie stellt, was recht oft der
Prtll ist, eine mehr zusammonhangeiide, ungctlicilte Windung, einen »Gyrus temp, marginalis superior» dar, Vorii-iimen
sieht man den rtjTiis nncinatus und an seinea' oberen Flflehe in beiden Lappen gut den Gyrus semilunaris {si) und den
fíi/rus nmhkn.i (n), zwischen welchen der Sulcus semiannularis verlauft.
Fig. 3. Das "Unterhorn eines IT-jülirigeii Mannes, durch einen Horizontal s chni t t von oben her geöffnet. Man sieht
hier den Boden des Horns mit dem Hippocampns in seiner ganzen Ausdehnung; am Hippocampus findet man die Fimbria
lind nur sehr wenige Digitationeu. Vor dem Caput hippocampi erkennt man einen kleinen Recess und an seiner Aussen-
Seite din liier Relímale Area collateralis, die sich nach hinten zu dem Trigonnm collatérale erweitert. In diesem sieht
min einige von der oberen-inneren Ecke ausstrahlende Firsten und Furchen und den Anfang des nach hinten-aussen ziehenden
CalcarwulstGs,
Fig. 4 «ud 5. Die heiden Fronto-Parietallappen desselben Gehirns, dessen Schlaf au läppen in Fig. 1 und 2 wiedergegeben
sind, in der Ansicht von unten. Man findet hier den vom ÜJ'hitalfelde nach hinten-aussen hervorragenden, dreiechigen
Wulst des Operculum orbitale, in welchem der laterale Ast des Sulcus orbitalis zu sehen ist. Dieser Sulcus ist in
Fig. -t von H-fürmigem, iii Fig. ñ von mehr nomplicirtem Typus. An der unteren Fläclie des Operculum parieto-froutale
erkennt man hinten die Sulci und die Gyri transversi des Operculum parietale und nach vorn von ihnen die typisch
rentangulllre \ind abgeplattete Superficies inferior (Gyrus inferior) des Operculum frontale siiperius, an welcher man nur
je eine sehr kleine Furche wahrnimmt. In Fig. 5 sieht man den hinteren Lobulna insulin mit dem Sulcus posteen trails.
F i g . 0. Die untei'e Fläche der rechten, von dem Schläfen läppen befreiten Hemisphäre eines G 5-j ährigen Mannes.
Auch hier erkennt inaii hinten die drei Gi/ri tr/insvei'si des abgeplatteten Operculum parietale, von denen der erste und
der zweite Gyrus innen mit einander vereinigt sind- Nach vorn \'om Sulcus transversus primus sieht man die ehent'ftlls
abgeplattete, reotangulllre untere FlKohe (Gyrus inferior) des Operculum frontale superius, in deren Kanten die äusseren
und inneren Furoheii ziemlich tief einschneiden. Die untere >temporale> Fläche der Insel ist gut zu sehen; man erkennt
das hintere Läppchen mit dem schwachen, schiefen Sulcus postcentral is, den starken, mit der Incisura olfaotoria zusammenhängenden
Sulcus centralis, den Gyrus centralis posterior und den G, centr. anterior, zwei Gyri brevis und den auf
das Lumen insulie (die untere Facette) hinabsteigenden Sulcus brevis. Schliesslich sieht nmn hier, vor der Area ))erf
o r a t a anterior (Gyrus perforât us) sehr deutlich den nach aussen ziehenden G>/rus olfaetorius lateralis und, als weissen
Streifen hervortretend, die in ihm liegende Stria lateralis.
Formolprgparate. Directe Photographien, in Lichtdruck wiedergegeben.
GUSTAF RETZIL'S; DAS MESSCNESUMS, TAF. LXXXVI,