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TAFEL XXIIL
Foetale Gehirne aus dem 7.-9. Monate.
l-ig. 1. Die reolite Hemispliäre eines 35 Cm. langen, uemUhm Foetus (rom Aufang des 7 ilonates). Vor dem
Svlcns^ ccntrnlh sioht mmi die beiden Sulci prwceutmles getrennt und den unteren ^•on ihnen nicht mit dem Siücus frontalis
inferior, den deren nber mit dem Ajifangstllcfc des Stdcvs frontulis supwor vereinigt. Der Sulcus postcenU-aJis ist
eiiilioitlicb. Von dem Sulcus McyparMalü ist ein vorderes Stück angelegt, binta- welchem eine lange, quere Purclie und
«ni die Incisura pnrieto-ocoipitalis herum das Imlbringfürn.ige Hintcratück vorbanden sind. Der Sulcus temporalis supenor
ist in typischer Gestalt angelegt, und von dem Sulcus taupomlis „icdius sind ein paar Gruben siebtbar. Die hinterste,
unweit der MantelUante betindliche Grube entspricht der Anlage des Sulcus occipitalis lateralis, hinter welchem man einen
Rest der Perpendikularfurche sieht.
Fi?. 3. Das Gehirn eines 4a Cut. langen, männliclicn (9-monatlichen) Foeius, von der rechten Seite gesehen. Die
vordere Partie der Insel ist noch unbedeckt. Der hintere-obere Ast der Fissura Sylvü steigt ungewöhnlich hoch empor.
Ein latei'ales Stück des Sulcus poslcentruUs inferior ist abgetrennt. Der Sulcus jincccntralis infenor ist mit dem Sulcus
froDfiUis inferior vereinigt, mit welchem sich auch der Stiicus (Uur/onalis verbindet. Der Sulcus subcentralis anterior ist
vor und unter dem Ende des Sulcus centralis sichtbar. Der Stilcu.s tmporalis superior ist vorne von einer Querwindung
von der vorderen Querfurche abgetrennt, und diese ist mit dem Vordei^sttick des; Sulcus temporalis malius vereinigt.
Fig. 3 - 6 . Das Gehirn eines 4ä Cm. langen, mämüichen Foetus (vom Ende des 8. ilonatc.'^), In der Ansicht von
ol)en (Fig. 3) sieht man links vor dem Sulcus centralis den Sulcus praccutralis superior mit dem Sulcus frontalis superior
vereinigt; rechts ist er mit einem medialen Stück des S. prfficentralis superior verbunden, das laterale Stück dieser Furche
ist aber mit dem Sulcus prwcentralis infe,-ior vereinigt (s. auch Fig. 5). Der jjo.^fceHiraZii ist in beiden Hemisphilren
eiulieitlich und mit dem Sulcus intcrparielalis jtropriits verbunden. des$en hinteres Stilck eine Hal l tringfurche um den Gyrus
arouotus posterior herum Inldet. Der Sulcus parietalis superior ist in beiden Hemisphären als eine abgesonderte Furche
angelegt. In den lateralen Ansichten (Fig. 5 und G) findet mau. dass der Sulcu.^ links mi t der Fis-^nra Sylvü
commnnicirt, dass reclits aber ein sehr starker Sulcus subcentralis posterior gegen den Sulcus postcentralis emporsteigt und
ihn nach oben hin gedrängt hat (oder ein Stück von ihm annectirt hat). Eecl.ts hat sich der Sulcus subcentralis anterior
mit (lern Sulcus pnccentrelis inferior vereinigt. Am Schläfen läppen ist der temporalis superior beiderseits stark
und normfil eutwiclcelt; er reicht weit nach vorn hin; an der oberen Kante des Gyrus temporalis sicperior sieht man
beiderseits den ersten Sulcus temporaHs transversus posterior in diese AViiuhing ebschneiden. Von dem fm -
poralis meihus giebt es Ijeiderseits eiji hinteres Stück und vor demsell)en einige ganz seichte Gruben. Der Sulcus occipitatis
lateialis ist, besonders links, stark entwickelt. - In der Ansieht von unten (Fig. 4) sieht mau vorn den Sulcus
orbitalis trnnsversus und den Sulcus olfactorius beiderseits gut ausgebildet. Der Sulcus eollaleralis ist ehenfaUs in beiden
Hemisphären reclit tief, einheitlich und mit dem Hinterstück der Fissura rhinica vereinigt. Die Fissura rldnencephali
inferiores sind siclitbar.
Von den auf dieser Tafel abgebildeten Gehirnen sind die in Fig. 1 nnd 2 dargestellten durch die Injection von
Chrom-Osmium-EssigslLure von dem Herzen aus, das in Fig. 3 - 6 abgebildete in Kalibichromaüösnng (mit Formolziisatz)
gehärtet worden. Alle sind in directer Photographie im Lichtdruck reprodncirt.
GUSTAF RETZIÜS: DAS MESSCHENNMX, 1896.
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