GUSTAF RETZIUS: DAS MENSCUENHIKS, 1896. T A F . J.XXXJJ.
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Drei linke HemispMren von. Gellirnen Erwachsener, in der Ansicht von der rechten
Seite dargestellt. Die hinteren Fissuren sind geöffnet.
1 unten den
n Istlimus begeben. Von
Fi?. 1. Von einem -Ui-Jährigen Maune. In der weit geöffneten Füsura
(fUrus cunci vom uiitei'cu-vorderen Cuneiisende axisgelien uud aicli, in die Tiefe dringend, :
deiusolbeu Cunetiaeude xielit eiu zweiter Gyrus (G. citneo-prrecunciis inferior) z
von welcher eine dritte Windiuig zum Cuneii.'? verlauft; liierbei entsteht eiue Zabnradaiiorduung, indem die "Windungen
alternirend in einander gi'eifen; nacli oben von ihnen giebt es iiocb eine solche Zahnrad Windung. — In der Fissura calcarina
II der liintereu Fliiche des Sclieitellappeus,
erkennt man hinter dem vorderen-nnteren Ciinensende drei niedrige, zabnradartig alteruirende Tiefen win düngen,
weloUe, fi'eilicli etwas weit nach hinten belegen, als ffi/it" cmco-linguales anleiiores aufzuführen sind; hinter ilineii ist die
Spalte seicht. — In der geöffneten Fissura collatcraUs erkennt man die queren Tiofenwindiingen des schief absohtlssigen
Gyrus hippocampi, von welchem der operkelartig angeordnete Gyrus fiisiformis stark erhoben worden ist. Nach vorn
davon ist ein Gyrus rhincnccphalo-fusiformis vorhanden, und vor ihm erkennt mau die Fissura rhinica. Der Sillens cinguli
ist einheitlich und steht hinten mit dem Sulcus subi>arieialii in Verbindung; das Hinterstüok des Sillens eingnli
zeigt eine ausgeprägte HftlbrLngform, indem der Sulcus prtecentralis medialis (S. paracentralis) den vorderen Arm des
Halbringes darstellt.
Fig. 3. Von einem 70-jährigeu Manne. In der weit geöffneten, zweigelheilten Fismra parieto-occipitalis sieht
man oben einen Lohulus paricto-oecipilalis hervorragen, von dessen Flächen Tiefenwindüngen sowohl zum Cuneus, als zum
Scheitellappen ausgehen. Unten entspringt unter der unteren-vorderen Ciinenseoke eine starke Tiefen win dung, welche
der Lage nach dem Oi/rus cunci entspricht; sie biegt sich aber nach oben, vereinigt sich mit der hinteren Fläche des
i nnd geht nicht direct znm Isthmus. — In der geöffneten Fissura calcarir.
lingiialis ansgebngen ist, sieht man keine Tiefenwindnngen; erst weit hinten findet sich e
) der operkelartige Gyrus
j wahre Brücken Windung, e
oberflächlicher Gi/ms cuneo-Ungualis posterior, durch welchen das hinteiste qnere Ende der Fissur abgetrennt worden ist.
Der SKietts ciiiguU ist beinahe einheitlich, vorn aber gedoppelt, liinten mit dem Sulcus sulparietalis vereinigt. Der Gijrus
rostralis }>r. nnd der Gyrtis rostralis transversus sind vorhanden.
Fijr. i. Von einem 25-jährigen Manne. Li der geöffneten Fissura parieto-occipitalis ist unten der tief hinabgedriickte
Gijrus cunei und nach oben davon sind zwei Paare tiefere Windungen zu sehen, welche am Boden der Fissur
jcalmradartig in einandei- greifen. In der ebenfalls geöffneten Fissura cakarina sind zwei kleine, alternii-ende Gp-i cuneo.
Ungufilis anta-iores vorhanden. In der geöffneten Fissura collateralis erkennt man aui Gyrus hippocampi üwei quere
Tiefenwindungen. Ein kleiner Sulcus rUnenccphaU inferior ist am Caput gyri hippocampi vorhanden. Der Sulcus eingnli
zeigt ein langes liinteres-mittleres Stllok und ein kurzes vorderes; der Sulcus prsecentralis medialis stellt den vorderen
Ann des Halbringes dar, welcher den Lobnlus paracentralis umfasst. Der Sulcus subparietalis hangt mit dem Sulcus
eingnli nicht zusammen.
Dia auf dieser Tafel abgebildeten Gehirne sind mit einigen in die Spalten vorsichtig eingeschobenen BaiunwoUetampons
in Formollösung, zu welcher ein wenig Kalibichromat hinzugesetzt war, gehSrtet und in Photographien im
Lichtdruck wiedergegeben.
kl'^l'i;
PHOI. CM) LICSTDBUCK VOS GEI.-SRIS. Lira. ASST., SrocsBout.