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T A F E L L.
Die Fascia dentata mit dem Limbus Giacomini, der Gyrus fasciolaris, der Gyrus
subsplenialis, der Gyrus intralimbicus, der Gyrus semilunaris, der Gyrus
ambiens und die Gyri digitati externi.
Fig. 1 - 8 mid rig. 16 von Foetus und Xiiiaem, Fig. 9-15 und Fig. 17—30 von Erwaoliseilen.
FiR. 1. Partie der roclitcn Heuiispbüre eines metliaii durchgeschnittenen Geliirns von einem 2S Cm. langen Foetus.
Man siebt hier von innen her den hinteren Tlieil des Corpus callosnm mit den nach unten vom ziehenden Tlieilen des
IlftndliDgens. Der nut' dem Spleniiim belegene Randbogenstrang theilt sich in einen schmäleren medialen Strang, den
Oyrns subsplviiiahs, der sich auf der nnteren Flöclie des Splenivims verliert, und einen dickeren, den Gijrvs fosciolaris,
welcher, naoli aussen von dem medialen Strange, weit nach nnten-vorn verlänft; ihm scliliesst sich am Splenium nocli ein
dritter Strang, der Gyrus itcntahis (die Fascia dentata) an, welcher oben-liinten glatt ist nnd erst nach vorn hin die
Kandzilhnelung zeigt; au der Seite des letzten Stranges entlang, zwischen ihm nnd dem Fornix, ist der Gyrus fasciolaris
als ein stets glatter Strang fast bis an den Gyrus iulraliinbiciis zu verfolgen. Durch die Abti-aguag einer Partie des
(iyriis bippocanipi ist der letztgenannte Gyms in seiner ganzen Ausdehnung blossgelegt. Wie man sieht, bildet er eiue
JtiltzR, deren Rand dem Liiiibus Giaconiini entspricht, vorn sicli scharf gegen die Oberfläche des Gif ms uncinatus absetzt
nnd nach oben hin in die Partie libergeht, die den G'jrus semilunaris enthalt; an der unteren Fläche des Gyrus
unciuatns sieht man zwei diircli eine Fnix-lie getrennte Gyri äir/ilati extemi; nach ohen von dem Gyrus intralimbieus und
dem Fornix efkeimt man das Velum terminale mit einigen Gefässlöchern. 2-maliijc Vergrösserung.
Fig. 2. Dieselbe Partie der linken Hemisphilre eines median durohgeschtiittenen (iehirus von einem 30 Cm. lannen
l'octiis, in 2-maligen Vergrüaserung. Man erkennt auch hier den auf dem Corpus callosum belegenen ßaiidbogen, der sicli
am Splenium weit nei.h vorn-unten bin, in den Gi/nis sub.^plenialis und den starken Gyrus fa.wiolaris fortsetzt, wilhrend
der Gyrus ileiitatiis, oben-hinten zugespitzt, sich dem Gynis fasciolaris aiisohliesst, und mit ihm verschmilzt, sowie nach
vuru-unteu hin neben ihm gezHhnelt verlaufend, am vorderen Rande des dreieckig-miltzenfürmigen Gt/rvs mtraUmbiais
den von diesem Gyrus noch nicht abgetrennten Limbus ßiaromini bildet; dieser Limbus ist gegen den Gyrus uncinntus
scharf abgesetzt; die Gyri diyHati sind am vorderen, noch nicht tief eingesenkten Ende der Fissura hip])ocampi dentlich
üu sehen. Die Fimbria setzt sich vorn ohne scharfe Grenze in den öyrns intralimbieus fort; nach oben von ihr .sielit
mun den Tractus opticus.
Fig. 3. Die untere Partie des Gyrus hippocampi mit den umgebenden Theilen von der rechten Hemisphäre des
(iebirns eines 28 Cm. langen Foetus. Sinnliuc Vergrössening. Jlan sieht hier das sich um das Vorderende der Fissura
hippocampi in den Gynis uncinntus umbiegende Ende des Gyrus hippocampi und den am Ende des Gyrus uncinatus
haubenartig aufsitzenden Gyrus inlralimbiciis, dessen von ihm selbst noch nicht abgesetzter, nach vorn hin aber scharfer
Rand dem Limbus Giacomini entspricht; nach oben-vorn hin sieht man den Gyrus intralimbieus sich in den hügelartigen
Gyrus semilunaris (si) fortsetzen; links erkennt man das in das Chorioidalblatt übergehende Velum terminale und unter
diesem den Fornix und die Fascia ¡Jenlata.
Fig. 4. Die untere Partie des Gyrus hippocampi, von der linken Hemisphäre des Gehirns eines 3i Cm. langen
Foetus. i>as vordere-untere Ende der Fascia ihntata biegt vorn in das Raudgebräme den Limbus Giacomini des lianbenfürmigon
Gyrus intralimbieus um; links davon sieht man den Gyrus nneiiialus mit einem blossgelegten Ggrus digitatus
externus. Natiirl- Grösse.
Fig. 6. Dieselbe Partie vom Gehirn eines 37 Cnt. langen Foetus; hier sind die z^vischen die Gyri digitaii hineinschiessenden
Zipfel des Limlius Giacomini zu sehen. Natllrl. (irösse.
Fig. 0. Pai'tie des unteren-vonleren Endes des Gyros hippocampi der rechten Hemisphäre des Gehirns eines
ausgrtrageiien Foetu,i. Natürl. Grösse. Man sieht hier in der Absicht von oben den Gyrus uncinatus mit dem hinter ihm
belegeneu Limbus Giacomini und dem Ggrus intrnlimhicus: nach unten vou diesen Gebilden erkennt man vorn (rechts in
der Fig.) den dreieckig-halbmondförmigen Gyrus semilunaris (si) der von dem Sulcit^ scmianntdaris umgeben ist; (n, der
Gynis ambiens); hinten-nnten vom Gyrus intralimbieus sieht man den Ansatz des Fornix und die geöffnete Chorioidalspalte
mit dem dreieckigen Teiiiw terminale.
Fig. 7. Dieselbe Partie des Schläfenlappens der linken Hemisphäre des Gehirns eines 7-montitUclien Foetus, in der
Ansicht von oben und in natiirl. Grösse wiedergegeben; sl, der Gyrus semilunaris.
Fig. S. Der Gyrus uncinntus mit dem Liml>us Giacomini, dem Gyrus intialimbicus und den Gyri digitati von dem
Gehirn eines 3-monatlichen Kindes, liatürl. Grösse.
Fig. 9. Dieselbe Partie vom Gehirn eines G.^-jährigen Weibes, in natürl. Grösse wiedergegeben, Man sieht hier
die Fascia dentata sich in spitzem Winkel nmbiegen und als ein Gebräme des Gi/rus intralimbieus aus der Fissura
hipjjocampi über den Gyrus uncinatus emporsteigen; ein Gyrus digitatus exlernits ist zu sehen.
Fig. II), 13. 13 11 ud 1"). Obere Ansicht des Gyms unci>tatna vom Gehirn enmchsenei' Menschen (Fig. 10 von einem
."i.Vjührigen, Fig. 12 von einem 43-j ahrigen, Fig. 13 von einem ü2-jRhrigen und Fig. 1.5 von einem 23-jährigen Manne).
N'atüj'l. Grosse. In allen diesen Figuren erkennt man in sl die halbmondlliriuige Windung, deu Gyrns semilunaris, welche
von dem Sulcus semiannularis lungeben ist; <i stellt den Gyrus ambiens dar. In Fig. 13 und 15 sieht man am Winkel
des Gyrus semilunaris ein besonderes Windungsknötchen. In allen Figuren erkennt man den Limbus Giacomini, der sich
gegen den Gyrus uncinatus mehr oder weniger sclmrf, gegen den Gyrus intralimbieus nur schwach absetzt. In Fig. 10
nnd 15 sieht man den Limbus sich direct in den Gyrus semilunaris fortsetzen. In allen Figuren nimmt man den Ausatz
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GUSTAV RETZIUS; DAS MENSCIIE.NIIIRN, T A F . L.
C. Westphal, Stocsbouc