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T A F E L LXI.
Das Gehirn eines erwachsenen (29-jälirigen) Weibes.
Fitr. 1. Die linko Hemisjjhäre, von innen-nnten gesehen. Der Sulcus cinguïi ist eiiilieiüich, aber vorn gedoppelt;
der Gl/ms ciiifiidi naoli vorn liin sehr versoliinalert. Der Sulcus rostralis stark entwickelt. Dpr Sulcus subjiaríeíalis, vorn
mit deci Sulcus cinguli vereinigt, setzt sicli weit nacb Iiinten hin fort und schneidet tief in den Gyrus oinguli ein, Die
í'í.s'SHfíi collatcralis nimmt den Sulcus sagittalis gyri lingualia auf und setzt sich weit nach vorn-aussen fort, wodurch das
Vorderende des Gyrus fusiformis sehr beschrankt wird. Der Sulcus rhincnccphali inferior ist ausserordentlich stark entwickalt.
Der Seitenvcnti-ikel ist durch Abtragung des Corpus callosum und des Fornix oíFen gelegt, wodnrcli die Oberfläche
des Scitenbilgels sichtbar ist.
Fig. 3. Die rechte HemispliHre, in der Ansicht von aussen dargestellt. Die beiden Sulci pracentralcs sind von
einander getrennt; der untere steht mit dem einheitlichen Sulcus frontalis inferior nnd dem Sulcus cliagonalis in olfener
Verbindung; der Ramus horisontalis (R. anterior) ist mässig entwickelt, aber typisch; der Sulcus frontalis mcditis i.gt
ebenfalls typisch, einheitlich, und mit dem Sulcus fronto-marginalis vereinigt. Der Sulcus centralis hangt unten-aussen
mit ilem einheitlichen Sulcus postccntralis zusammen, von welchem ein unteres Stück abgesondert ist, falls man dieses
Stuck nicht als einen Sulcus subcentralis posterior auffassen will; unter ihm sieht man aber in der Mantelkante eine
kleine Furche, die dem S. subceutralis posterior zu entsprechen scheint. Der Sulcus temporalis superior ist einbeitlicli.
Der Sulcus tcmpomlis secumlus besteht in typisehei' Weise aus einem vorderen longitudinal eu Stück, zwei transversellen
Stücken und deiu aus zwei Sttlcken zusammengesetzten ansteigenden Ast.
Fig. 3. Die untere Fläche des Grosshirns. Vom sieht man die Sulci olfadoríi und die Sulci orhitalcs transvcrii.
Am Schlftfenlappeu erkennt man die ungewöhnlich einheitlichen Sulci temporales inferiores, welche vorn mit den Fissuree
roUaterales zusammenlaufen und die spitz endigenden Gyri fusiformes begrenzen. Die Sulci rUncncephali inferiores sind
deutlich ausgeprägt. Hinten, am Occipitalpol der rechten HemisphSre ist die Excavaiio torcularis sichtbar.
Kig. 4. Die rechte Hemispliare, von innen-unten gesehen. Vom Sulcus cinguli ist das üiiiterstUck abgetrennt und
bildet eine Halhriiigfurche um das obere Ende der Centralfurclie und der oberen Präcentraifurche herum. Ein ffi/ru.v' cin(/ulofronfalis
ist in typischer Weise entwickelt. Der Sulcus rostralis ist vorhanden. Der Sulcus suliparictalis Iiiingt nur in
f>l)erflächlicher Weise mit dem Sulcus cinguli zusammen und giebt die Rami ascendentes prajcunei nach oben hin ab. Die
Fissura coUateralis hängt mit dem Hinterstuck der Fissura rhimca zusammen und lauft weit nach vorn hin fort; hinten
nimmt sie den Sulcus sagittalis gyri liugualis auf. Unter dem Splenium sind der Gyrus fasciolaris, der Gyrus deiitatus,
und die Gyri Andrea lictzii sichtbar. Der Limhus Giacomini nnd der Gyrus intralimbicus sind auch zu sehen.
Das in Formollösung gehärtete Gehirn ist durch directe Photographie in Lichtdruck wiedergegeben.
Gustaf Eetzius: Das JIessciieniiiux, 1896. TAR LXI.
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