TAFEL LXXXVII.
Das Operculum und die Unterfläclie des Gehirns von Erwaclisenen.
t von oben dargestellt. Man
rten, oberen-Susseren von der
1 hinten das breite, di-eieckige
lommen wird, von denen, wie
Kis. I iiiKi 2. Die beiden S.;Iiliifen läppen eines 26-jährigen Mannes, in der Ansi
erkennt hier liia ansgepi'agto Abgrenznng der dem fronto-parietalen Operculum zngeki
inneren, der Insel anliegenden Flilthe des Soliläfenlappens; in der äusseren Fläche sieht u
Feld, weliihos \'on den HESCUT,'sehen Gijri und Sulci temporales Iransversi posteriores einj
gewühnlioli der erste Gyriis und die ersten Sulci am kräftigsten iind schärfsten ausgebildet, die hintersten schwächer
und uiideutüclier sind. Dieses dreieckige Feld setat sich nach vorn hin, in den stai'ken Eandgyrus fort, welcher der
Kantfi des Gyrus temporalis superior entspricht und sieh, v. A. in Fig, 2, von der Innenpartie schai'f absetzt; an diesem
Randgyrus und aiii vorderen Ende der Flitche erkennt man die kurzen Gi/n nnd Suîei temporales transversi anteriores.
Das TJntorhoi-n ist in Fig. 1 geöfl'net und der Hippocampus mit der Fimbria theilweise hlossgelegt. In Fig. 2 sieht man
den Querschnitt der gefalteten Fimbria und ilire Fortsetzung nach vorn, mit der Fascia dentata nach innen. In beiden
Figureîi sind vorn-innen der Gyrus semilunaris und der Gijrus amUcns sichtbar.
:{ und 4. Die Stii'n-Scheitellappen des Gehirns, dessen abgetragene Schläfenlappen in Fig. 1 und 2 wiedergegeben
sind, in der Ausiclit von unteu dargestellt- Im Orbitalfelde erkennt man den Sulcus orhitalis transversus mit
seinen\ medialen und seinem in das Operculum orbitale hineinscliiessenden lateralen Ast; hinter dem Orbitalfelde sieht
man den Gyrus transversus insuloe und den in diesem Gehirn von ihm deutlich abgegrenzten Gyrus olfactorius lateralis,
in wolcliem (iu Fig. 4) die Sti'ia lateralis sichtbar ist, — An der abgeplatteten Fläche des fronto-parietalen Operculums
erkennt man hinten dio drei Gyri und Sulci transversi des parietalen Operculums, und zwar (in Fig. 3) in ziemlich regelmassiger
Anordnung, rechts aber etwas verwickelter, indem der Sulcus transversus primus mir über die innere Ealfte
der Opercnlarflache zieht und das untere Ende des >Sulcus centralis (proprius s. dorsalis) ungewühnlich weit nach vorn
hin reicht (was auch iu Fig. 3 der Fall ist). An der rectangular en Fläche des Operculum frontale superius sieht man
vorn den tiefen, fast Ober die ganze Flache der Quere nach ziehenden Sulcus iliagonaîis (mit dem sich der Siücus prsccentralis
iuferior vereinigt hat). Nach vorn davon ist in Fig. 4 der Ramus ant. ascendens der Fiss, Sylvii zu sehen; in
Fig. 3 dagegen, wo Icein Operculum intermedii-.m, sondern nur ein ungetheilter Ramus anterior vorhanden ist, erkennt
man statt des Rani. ant. ascendens eine kleine (luere Furche, die als Sulcus pr<sdiagonaUs bezeichnet werden kann. Von
innen her schneiden in die untere Fläche des oberen frontalen Opei'culums Fui-chen ein; diese Furchen liegen in der Fig. 4
und :') der Taf LXXXVIII, wo dieselben Hemisphären, nach Abtragung der Insul® dargestellt sind, in Abbildung vor,
weshalb ich nncb auf diese Figuren verweise.
Fi;,'. Die nntei-e Fläche der von dem Schläfenlappen befreiten linken Hemisphäre des Gehii ns ein^s (i2-jährigen
JCannos. Das Operculum intermedium fehlt; anstatt des Ramus ant- ascendens fiss. Sylvii findet man au der unteren
Fläche des Opere, fi-onto-parietale einen stark ausgeprägten, queren Sulcus pradiagonalis (pd). nacli hinten davon den
tief Uber die untere Opercularflächa ziehenden Sulcus diagonàlis {d). Hinter dieser Furche sieht man eine kleine, qnere,
selbststäudige Furche, welche ungefUhr dem dorsalen Sulcus priccentralis (pri) entspricht. Die hinter ihm befindliclie
Furche ist der Sulcus transversus primus, welcher die äussere Mantelkante nicht erreicht, aber dem Unterende des Sulcus
cenlralis (c) entspricht. Hier ist also die Grenze des f rontalen und iles parietalen Operculums. Nach hinten von dem Sulcus
transversus primus siel it man in ü eberein st immun g hiermit die Gyri und die Sulci transversi opere, pari et alt s, von denen die
mittlere, zweite Windung am ansehnlichsten ist und theilweise eine Theilnng erfahren hat. — I n der Fig. der Taf XCI
i s t von derselben Hemisphäre das abgetrennte Operculum fronto-parietale (zusammen mit der Insula) von der medialen
Seite her wiedergegeben. Am Orlütalfelde zieht der laterale Ast des Sulcus olfactorius weit nach hinten-vorn, wodurcli
liie Entwicklung des medialen Astes des Sulcus orbitalis transversus >compensatorisch> verhindert worden ist.
Fig. G. Der rechte Schläfen läppen eines erwachsenen Gehii'ns, von unten gesehen. Man erkennt hinten den Cuueus
und den Gyrus linguaUs, dessen Gyrus rhineneephalo-lingualis quer durchgeschnitten ist. Der Gijrus fusiformis ist beiderseits
gut abgegrenzt. Vom Gyrus liippocampi ist eine Par t i e abgetragen, und dadurch der vordere Tb eil der Fascia dcnlata
mit dem Limbus Giacomiiti und den umgebenden Gebilden blos?gelegt. Mau sieht Iiier in scliüner Weise den Ansatz der
verbreiterten Fimbria (/") an dem hauben- oder flächenartig gestalteten Gyrus intralimbicus {il}, dessen vorderes Gebräme
der Limbus Giaconiini bildet; dieser Limbus ist hinten gegen den Gyrus intralimbieus nur schwacli, vorn aber gegen die
beiden gut aii-sgeprägteu Gyri digilati externi {dig) und den Gyrus uncinatus scharf abgesetzt, Am Capnt hippocampi sieht
man innen den Sulcus rhinencephali inferior, aussen die iu da.s Gebiet des Schläfeulappens hineinziehende Fissura rhinica,
dio durch einen Gyrus rliincnec2>halo-tciiiporalis von der Incisura temporalis getrennt ist. Ba-s hier abgebildete Präparat
s t e l l t im Grossen und Ganzen eine typische Anordnung dar.
Gciiicias«!«!! Beieicknangen: ra, Kiimna ant. ILK. flsa. Sylvii,
pd. Sulcus proedingoDiiliB,
(liagonnlie,
pri.
Salens centralis,
Kach Formolprftparaten direct photographisch in Lichtdruck wiedergegeben.
GUSTAF RETZIUS: DAS MENSCHESHIRB, 1896. T A F . LX.NXVLL.
PnoT. OSB LICHTDBCCK TOX C. WESTPKAL, STOCKHOLH. iiii
L Î M