TAFEL LXX.
Gehirne Erwachsener.
Fig. 1. Die reclitn HemispLäre des Goliiriis eines 52-jttlirige.n Mannes, in der Ansiolit von innen geselwn, Man
findet liier den Sulcus ciui/uU einheitlich, am Mnteren Ende al)er ahiorm gestaltet, nicht nur indem sich dieses Ende,
Wils oft der Fall ist, mit dem Sulcus subparietalis (und dem S. prieciinei) vereinigt bat, sondern anoh weil sein oberstes,
hinteres Ende, die Incisvra s. cin</uli, von ihm abgetrennt ist und ein besonderes Stück bildet. Am Gyms frontalis
.•iU2f.rior sieht man eine deui Sulcus cingnli parallele, lange Furche. Der Svlcus rostralis pr. und der Sulcus ro.itralis
h-finsinrsiii- sind vorhanden. Am Mittel- und am Hinteriii rn ist der Schnitt etwas links von der Median ebene gelegt,
weshalb der Aqnoeduct nicht offen liegt.
len-oteii goselieu. Die beiden Sulci praccntrales sind von einander getrennt;
Fis. 2. Dieselbe HnmisphBre, von
vom oberen Sulcus ist ein mediales Stück abgesondert, weiches sich mit dm Sulcus centralis vereinii/t zeigt; das laterale
Stück h fingt dagegen mit dem weit nach vom hin einheitlichen Sulcus frontalis superior zasammeii, und die untere
PrcBCentrnlfurche steht mit dem xingewöhnlich weit nach vorn hin ausgedehnten Sulcus frontalis inferior in Verbindung.
Der Sulcus dianonalis und der Sulcus suhccnlralis anterior sind selbstatändig. Der Sulcus postccnlrulis ist einheitlich und
mit der vom Sulcus cinguli abgetrennten Incisura s. cinguli in Anastomose. Mit dem Svlcus interparietalis pr. steht die
Postcentralfurche nur durch eine ganz seichte Furche in Vei-bindung. Die Interparietalfurche ist dui'ch eine oberflächliche
Brücken win dung in zwei Stücke getheilt; mit dem vorderen Stücke hängt der Sulcus intermedins primus zuzammen.
Der Sulcus temporalis médius ist einheitlich.
Fig. 3. Die linke Hemisphäre desselben Gehirns, von aussen-oben gesehen. Die beiden Sulci prccccatralcs sind
von eiuander getrennt; der obere ist mit dem Hinterstück des Sulcus frontalis sttperior und durch eine nur ganz seichte
Verbindung mit dem SüZciis centralis vereinigt; der Sulcus proecentralis inferior communicirt mit dem Sulcus frontalis
inferior, abei' nicht mit dem Sulcus èliagonalis. Die beiden Sulci subccntrales sind selbststandig; der hintere hat die
Postcentral furche nach oben hin verschoben. Der Sulcus postcentralis superior ist selbststftndig; der Sulcus posiccniralis
inferior steht mit dem einheitlichen Sulcus int(»-parietalis pr. in Verbindung. Der Sulcus parietalis superior ist gedoppelt,
beide Furchen bieten aber ein typisches Gepräge dar. Im Sulcus temporalis superior ist sowohl ein Gyrus temp, mediosuperior
primus, als ein Gt/rus temp, medio-supcrior secundus vorhanden; die Furche communicirt mit dem hinteren Theil
der Fissura Sylvii.
4-. Die linke Hemisphäre vom Gehirn eines 58-jährigen Mannes, von aussen-oben gesehen. Der Sulcus pr(ecentralis
inferior commiuiicirt, freilich nicht tief, mit einem lateralen Stück des Sulcus proecentralis superior und mit dem
Sulcus frontalis inferior; das mediale Stück des Sulcus prrecentralis superior ist mit dem Hinterstßck des SiiZciii frontalis
superior vereinigt. Der Sulcus frontalis medius steht mittelst seines abgelösten Hinterstückes sowohl mit dem Sulcus frontalis
inferior als mit Sulcus priccentralis inferior, dessen horizontalen Ast er annectirt hat, in Verbindung. Der Sulcus
postcenlrulis ist einheitlich, schneidet in die Fissura Sylvü ein und steht mit dem einiieitlichen Sulcus interparieialis pr.
in ComTUUnication. Der Sulcus inirietnliH superior ist selbstständig. Der Sulcus tempernlis superior ist vom einheitlich,
lauft aber hinten in das in eigen thll ml icher Weise weit nach hinten ziehende Ende der Fissura Sylvii ein,
Das in Fig. 1—3 abgebildete (iehim ist in KalibiChromat-Formollüsnng, das in Fig. 4 wiedergegebene in Forraollüsuug
gehäi-tet.
GI-.«T<\F RKTZIUS: DAS MESSCHEKIIIUN, 1896. T A F . LXX.
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Piior. INI» LINIIDBCOT vox GZS.-STA». LITB. I