TAFEL LXXIX.
Die Parietalregion in Geliirnen Erwachsener.
Vis. l. Bas Gehirn eines 26-jährigen Mannes, vou hinten-oben und der recLten Seite gesehen. Dasselbe Gebirn
ist in der Ansicht von oben in Fig. 2 der Taf. L H wie(Iergege1>en, weslialb icb anoli auf die Beschreibung dieser Figur
verweise. — Wie man liier, in der Ansicht von liiiiten-oben und der rechten Seite, findet, zeigt die rechte Scheitel region
Pin nuomalos Verhalten, indem der Suku« ¡nterj.arietalis pr. nicht nur von dem einheitlichen Sulcus posteentralis abgetrennt
ist, sondern sieh auch in seiner tlbrigon vorderen Partie durch obn/lächliche Briichnwinäiii'gen swscimittcn zeigt; nur die
hintere, lialbringfürmig um die Incisura parieto-occipitalis gestellte Partie der Furche ist nicht unterbrochen; nach vorninnen
hin lauft diese Fnrchenpartie vermittelst eines medialen Astes in die fragliche Spalte hinaus. Die hinterste der
beiden erwähnten Brück enwind un gen bildet in recht eigentliUmlicher Weise einen weiten TBogen nach aussen von dem
Gyrns arcnatns posterior des oberen Scheitellappens.
F i s . 'i- l'ie Hnke Hemisphäre vom Gehirn eines 36-jährigen Mannes, von oben-anssen-hinten gesehen- Der
Sulcus jio'.Iccntr-ilis ist hier in 3 Stiicl:e tjesamUii, indem zwischen das obere und das untere ein Mittelstuck, ein Sulcus
imtccntraVs Mermedius. eingeschoben ist, welches alleine mit dem Snlcus interparietalis pvoprins zusammenhangt.
Fig. 3. Die rechte Hemisphäre vom Gehirn eines 5il-jälirigen ft[annes, von oben-anssen-hinten gesehen. Wie in
dem in Fig. 1 abgebildeten Gehii-n ist auch hier der Sulcus inUrparioialis pr. durch quere, olcrflächliche Brüclxnn
imhtiigvn zerschnitten, so dass nnr die hintere Partie mit der hinteren Querfurche, dem Snlci.s occipitalis transversus,
einheitlich vorliegt. Der Sulcus postcentralis ist einheitlich und hangt mit dem Sulcus temporalis superior zusammen.
Der Sulcus prsecentralis ist ebenfalls einheitlich, indem die ihn sonst in zwei Furchen trennende BrttokenWindung tief
geworden ist. Unten liängt diese Furche nicht mit dem Snlcus frontalis inferior zusammen. Oben geht v
Snlcus frontalis superior an.», welcher nach vorne einheitlich zieht und sieli mit dem Snicii
verbindet.
Fig. i . Die i-echte Hemisphäre des Gebii'ns eines G4-jahrigen Mannes, von oben-aussen-hinten gesehen. Dei- Sulcus
jiostceiUralis ist einheitlich und hängt mit einem kurzen Stücke des Sulcus intcrparictalis pr. zusammen, welcher
hinteu diiroh eine obcr/lüchUche Briickcmvinduny von dem übrigen Theil der Furche abgetrennt, dagegen nach aussen hin
mit dem Sulcus temporalis superior vereinigt ist. Hinter der erwähnten BiHcken win dung findet sich eine längere, quere
Fio'che, welche sich in die hintere Partie der Interparietal furche fortsetzt und als zu ihr gehörig betrachtet werden niuss.
Vor der gennnnten Quorfurche findet sich der bedeutende Gyrns nrcualus iiiedius, der in seiner Schlinge den stark ausgebildeten
Sülms jHirietnlis superior enthält. Die Incisura parieto-occipitalis ist gedoppelt. Die hintere Partie der Interparietal
fur che (mit ihrer hinteren Querfurche) ist von oberflächlichen Brückenwindungen nicht unterbrochen. Der Gyrus
pariitalis inferior jiosterior ist gut entwickelt nnd deutlich abgegrenzt.
Alle die auf dieser Tafel nach dii-ecten Photographien im Lichtdruck reproducirten Gehirne sind mittelst einer
vereinigten Kalibichromat- und Formollösung gehärtet.
s frontalis medius nicht
GUSTAF KETZIUS: DAS MENSCUENIIIRS, 1896. 'L'AF. LXXIX.
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PHOT, C.VD LICBTDBÜCS TOS GKS.-STAB. LÜH. ASST., STOCKBOUÎ.