TAFEL XIL
Foetale Gehirne aus dem 6. und 8. Monate.
Fii,'. 1—i. Das Gelliru c
Coutourliiiien wiedergngebcn iiud r.
s .55 Cm. langen, weiblichen Foetns (aus dem 6. Monate). Die Figuren sind nur in
r die vorLaiiüeiien Furclien angedeutet. Die Sulci centrales sind einLeitliuh, ohne abgesondertes
CuNXi.N-GiUJi'sclies, mediales Stück. In der linken Hemisphäre sind am Stiruhirn (Fig, 1 und 8) der Sulcus
prtceciilralis superior und der S. prccc. inferior augelegt; mi t jenem stellt die Anlage des Svlcus frontalis superior, rait diesem
die des Sulcus frontalis inferior in Verbindung; in der rechten Hemisphäre zeigt sich der S. pr;ecentralis superior ganz
schwach angelegt, wUhreiid von dem S. frontalis superior noch nichts zn sehen ist. Am Sclieitellappen sieht man rechts
eine Andeutung der Anlage des Sulcus postccntralis und beiderseits Stücke der sich anlegenden Sulci interparietalcs. Am
Scblilt'enlappen ist der Sulcus temporalis superior vorhanden- Am Occipitallappen ist beiderseits eine ansteigende, mit
seitliclien Kerben besetzte Furche vorlianden (Fig. 3 und 4), welche einer transitorischeu Furche ähnelt und wahrscheinlich
der BiscHovt'sehen Pcrpendikulärfurclie entspricht; sie setzt sich aber in diesem G-ehirn auch an der TJuteweite des Temporallappens
weit nacli vorn-innen fort (Fig. 2).
Fig. 5—S. Das Gehirn eines 45 Cm. langen, männlichen Foetus. Nach der Xürperlänge berechnet, würde also dieser
Foetus dem 9. Jlonate angehören. Nach dem Verhalten der 'Windungen und Furchen lasst er sich jedoch nur zu dem
8. Monat hinführen. Am Stirnlappen sind die Sulci pnscentrales superiores und die S. prxc. inferiores von einander getrennt
und jene mit den Sulci frontales superiores, diese mit den Sulci frontales inferiores verbunden. Am Scheitellappec sind
rechts die Sulci posieentrales vereinigt, links getrennt, rechts von dem Sulcus intcrparietalis getrennt, links, und zwar
dio'oli den S. postcentraliK superior, mit dieser Furche vereinigt- Der S. iuterpar ietal i s ist links einheitlich, rechts aus zwei
Stucken zusammengesetzt. Die liinteren Theile dieser Furche umfassen die Ineisiirce pañeto-oeeipitales halbringförmig.
Am Seil Iii fenlappen ist ein eigenthümliches Verhalten zu sehen, indem der vordere Theil des Stileus temporalis superior
in das hintere Ende der Fissura Sylvü hineinlauft und eijie breite Windungspartie diesen Theil von dem hinteren trennt.
Am Occipitalla])pen ist eine ungewöhnlich starke Ineisura praoccipitalis vorhanden, welche hoch emporsteigt. In Fig. G
sieht man die Anlagen der i'issune collateralcs, deren Mittelpartien jedoch von den Kleinhirn hem i sphä r en bedeckt sind.
Die Eininentia saccularís ist gut ausgeprägt
GUSTAF RETZIUS: DAS MESSCITESIIIIIN, 1896. TA F. XII.
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LICHTDBCCK VOS GES.-Staí Linr. A.*äi., STOCKHOLM