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TAFEL LVIII.
Geliirne von Erwachsenen.
Kiç. I. Dfts Gehirn eines 26-jährigen Mannes, in der Ansicht von oben dargestellt. Dasselbe Gehirn ist in Fig.
1—3 der Taf. T>XXII in der Ansicht von der linken Seite nnd in den beiden medialen Ansichten wiedergegeben (vergi,
die Besclireibung dieser Figui'en!). — Der Sulcus centralis hängt in beiden Hemisphären mit dem Sttlens proeceniralis
siijie.rior znsanimen. wi-loher beiderseits von dem Sulcus prteceniralis inferior abgetrennt ist. Süt der oberen Pnccenti'alfnrcho
ist beiderseits das Hinterstflck des Sulcus frontalis superior vereinigt, Der Sttlciis post centrali s ist in beiden Hemisphären
cinlieitlicli, links aber durch den hohen Sidcus suboentralis posterior in der Entwicklung nach unten hin selir
beschränkt; man sieht in der Figur sein unteres, zweigetheiltes Ende, In der linhen Hemisphäre ist der Sulcus poatcentralis
von dem Sulcus interparielalis pr. abgetrennt, in der rechten mit dieser Turche vereinigt; der Sulcus interparietalis
bildet aber liinter der ihn von dem Sulcus postoentralis trennenden Windung eine neue, der Postcentraifurche
¡larallole Furche, welche nnten sogar in die Fissura Sylvii einschneidet und oben ein beinahe abgetrenntes Stllck zeigt,
das einer oberen Postcentraifurche ähnlich ist, aber nach seiner Lage hinter der Incisura s. cinguli als ein Sulcus ])arictalis
siqwior aufgefnsst werden muss. Es liegt also hier eiu Fall vor, wo man bei flüchtiger Untersuol-.ung eine ^Vcrcloppchinu
(1er Centralfurchc inul der hintcyen Ccntralwinduntj> annehmen künnte. Es ist aber offenbar nur eine Ar t von
»Simulation» vorhanden. Die Rindenpartie, in welcher der vierstrahlige Sulcus paa'ietalis superior belegen ist, ist nämlifli
der Gyrus ttrcuatus medius des oberen ScheiteOäppchens, welcher sich in dieser Hemisphäre mit der die Postcentralfiirche
hinten begrenzenden Querwindung vereinigt zeigt. Uebrigens ist die linke Interpari e talfurch e einheitlich und
läuft, .was nicht selten der Fall ist, an dem Sulcus occipitalis transversns vorbei und in den Occipitallappen hinein, wo
dann eine neue Endcperfurehe gebildet wird. In der rechten Hemisphäre erkennt man sehr deutlich die drei Gì/ri arcuati
des I.obulus parietalis superior. Der /Sulcus parictalis supci-ior ist innerhalb der Schlinge lîes Gyrus arcuatus raedius
typisch gestaltet und sehneidet, wie gewöhnlich, m die Mantelkante ein. In dieser Hemisphäre findet sich nach aussen
von der Incisura parieto-occipitalis eine mit dem Gyrus arcuatus posterior verbundene, quere, oberflächliche Brüekenwindnng,
welche das hintere Ende der Interparietalfurche abgesondert hat; das abgetrennte hintere Furchenstuck läuft
dann weit naeh hinten, in den Occipitallappen hinein und bildet hier eine Querfurche.
Fiir. 3. Die untere Fläche vom Geliini eines 52-jiihrigeu Mannes. Itan sieht die Fissurre rhinicrt nach vorn hin
mit den Incisum temporales, nach hinten mit den Fmurtc collatérales vereinigt, so dass das Rhinencephalou beiderseits
vom Pallium gut abgegrenzt und mit ilim nur weiter hinten durch den Gyrus rhinencephalo-lingualis vereinigt ist. Die
beiden Gyri fusiformes sind in ihrer ganzen Ausdehnung zu sehen. Die Emineiitia sacctilaris und die zuweilen vorkommendeu
eigentlitlmlichen Knütchen der Eminenlia: lateralem sind am Tuber cinereum sichtbar.
Die l>eideu Figuren sind nach Formolpnlparaten direct durch Photographie in Lichtdnick wiedergegeben.
Gu s t a f Re t z i u s : Das MENScniìsiims, 18I)Ü. T A F . LVIII.
Phot, mo Lichidrcck vos ües.-Stab. Lith. Asst., Stoceboi«.
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