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TAFEL LIX.
Geliirne Erwachsener, von oben gesehen.
Fi J . 1. Das (leliirn eines 22-jälirigeii Mamies, in der Ansicht von oben dargestellt. Am Frontallappen der reeliten
Hoinisiiliitre findet man die Leiden Sulci prreecntnilcf: von einander getrennt, und von der oberen dieser Fnrchen das hintere
Stnok des Sulcus fronI¡¡lis supnrior ansgehend. Links sind die beiden Snici prcecentrales, freilicli in oberfiaclUioher Weise,
mit einander vereinigt; vom Sulcus pr.uc. superior ist ein mediales Stück abgetrennt; vom lateralen Theil geht der einlieitliclie
Snlciis frontalis superior aus. Der Sulctix centralis ist in beiden Hemispliiiren ohne Verbindungen mit den Sulci
prip- und postcentral es. Ber Sulcm iiostcenlralis ist rechts einheitlieli und mit dem einbeitliclion Sulcus interpat'ictalis
}»02)r. vereinigt, links, ist der Sulcus postceatralis superior, von den anderen beiilen Furchen abgesondert, schneidet aber
in die obere Mandelkante ein. Der Sillens interparietal is ist in der linken Hemisphäre diii-cli eine Brückenwindiing in
der Mitte getheilt. Die Gyn arciiali anteriores dej' oberen Scheitellüppchen sind typisch ausgebildet. Von den Gyi-i
'ircuati mvtiii ist der rechte mit seinem Sulcus pnric'alts siijierior gut entwickelt, der linke ist durch die anomale Anordnung
der entsprecliendcn Fnrclie, welche mit der Int erparietal fur che zusammenhängt, derangirt. Die beiden Gpri
arenati pos/eriores sind dagegen typisch ausgebildet, wobei jedoch zu bemerken ist, dass die linke Inoisura parieto-occipitalis
getheilt ist. Formolhäitung.
Kig. 2. Das Gehirn eines 4G.jilhrlgen Mannes, in der Ansicht von oben-hinten dargestellt. Durch die Behandlung
de» in Kalibicliromat gehürteten Gehirns mit Wasser sind die Furchen weiter geöffnet und die Anordnung der Windnngen
deutlicher gemacht. In der Scheitelregion sieht man rechts den Sulcus centralis ohne Verbindung mit den Pra- n:Kl Postcentralfiii
chen, links aber in offener Verbindung mit dem Sulcus prteeentralis superior. Der Sulcus postecntralis ist rechts
einheitlich und an beiden Enden mit je zwei starken Aesten versehen. Der S«?c«s intcrparietnlis hängt mit ihm nach einer
Biegung nach aussen hin zusammen, ist einheitlich nnd endigt hinten in typischer "Weise mit dem Sulcus occipitalis
transversus. Die drei Gyn areuati des oberen Scheitellöppchens sind gut ausgebildet, der mittlere mit dem Gyrus centralis
posterior vereinigt In der linken Hemisphäre ist der Sulcus postcentralis ebenfalls einheitlich und mit dem Sulcus
interparietalis vereinigt, welcher in seinem Verlaufe auch einheitlich ist und liinten mit dem Salons occipitalis transversus
endigt; der mediale Ast der Interpaiietalfurche ist typisch entwickelt und nmgieht von vom her den Gyi'Us arcuatus
posterior. Vom linken Sulcus posicenirulis ist ein mediales Stück abgetrennt, welches um die Ineistmi sulci dnguli eine
compensatorische Furche bildet. Der Sulcus parictalis su2>crior besteht links aus zwei Stücken, von denen das mediale in
die Mantelkaiite einschneidet, das laterale in sagittaler Richtung d, h. quer gegen das mediale gestellt ist. Die Gi/ri
areuati des linken Scheitellappchens zeigen übrigens eine gute Entwicklung; in dem hinteren ist die Incisura parietooccipitalis
in zwei Arme getheilt, d. h, ein Lohulus parieto-occipitalis ist vorbanden. — Am lijiken Stirnlappcn sielit
man den Sulcus frontalis sviperior von der oberen Prilcentralfurche ansgelien nnd weit nach vorn hin als einheitlich verlaufen.
Die Sulci mediales sind vorlianden. Kalibiohromathärtujig.
Dnrch directe Photographie in Lichtdruck wiedergegeben.
GUSTAF RLTZJUS: DAS MEXSCiiEsniiiN-, 1896. ' I ' A F . IJX.
PBOT. OSD LICBTIIBUCS T S-SIIA I.mi. ASST., SIOCXBOUI. iiii