m I Gir.si'AF UKTZIUS: DAS MuNsciiEsinns, 1896. TA F. XXI.
T A F E L XXI.
Foetale Gehirne aus dem 5.—10. Monate.
Fia-. 1. Ein Gchini von der erstea Hftlftc des 5. Monates (Körperlänge ¿¿.s Cm.), von unten gesehen. Die Emincnlia
mroularis ist nnch vorn von den Corpora inaniiniUaria siolitbar,
Kic. a IIIKI 3. Die linke Hemisplifire eines 43 Cm. hmtjen, männlichen Foetus vom Ende des 8. Monates. Ein selir
schönes l'rllparat. — In Fig. 3 sieht man den Sulcus frontalis inferior vom Salens pracentralis getrennt und unten
zwiaclien beiden die Anlage des Snlcus dim/onalis (typiscli). Von dem Sulcus subcentralis anterior ist uocli keine Spur
zu ciitdpcken. Vom unteren Ende des Sulcus postcentralis inferior senkt siuh eine seichte Furche nach der Fissura Sylvii
hinab, welche vieUeicht der Anlage des Sulcus suhcentralis po.^lerior entspricht. Der Sulcus fem}>omlis superior theilt sich
oder vereinigt sich hinten mit dem ßanius ascendens s. temporalis medii; der Sulcus orbilaUs transversus ist sichtbar.
Die sagittale Furclie des Hinterhauptlappens ist als ein Sulcus ocäpitalis lateralis aufzuführen. In Fig. 3 zeigt sich der
Sulcus .Hntiidi ans drei getrennten Stucken bestehend; der Sulcus roslralis ist auch" angelegt. Der Sulcus proecunei
sendet einen Ramus subparietalia nach hinten. Die Fissura calcarina hat den Ocoipitalpol erreicht; die Fissura pariciooccijiitalis
schneidet etwas in die SCantelkante ein. Die VcntrilcelhuMcn mit dem Aqujeductus Sylvii (Ventriculus mesencephnli)
sind typiscli ansgebUdet; ebenso die Höhle des Septum peUucidum, In den beiden Figuren lUsst sich der Verlauf
der Geftlsse verfolgen, indem dio sie berührende Hirnsubstanz durch die mit Osmiumsäui-e injicirteii Ai-terien dunkel gefttrbt
ist. In der Fig. 2 sieht man, dass die Arterien die Windungen oft r^uer und schief üherkreuzeu, ohne Furchen zu
verursachen. Dieses Geliirii ist auch auf der Tafel XXIX in Lithographie wiedergegebeu.
Fig. i stellt das Geliirn eines Cff.s Cm. langen, männliche,i Foetns (vom 7, Monate) dar, in dessen rechter Hemisphllre
eiji interes.santos Verhalten des Sulcus centralis zu sehen ist. Von dieser Fiii-clie ist nämlich ohen durch eine starke
BrUi-kenwindung ein mediales (CfSiiisoiUM'sches) Stuck abgetrennt, und hinter der Brücke ist als sehr starke compensatorisclic
Furche der Sulcus postceiitralis siqicnor entstanden, während in der linken Hemisphäre der Sulcus centralis
einheitlich ist und sich noch kein S. postcentralis sehen lässt. Uehrigens ist das Mittelstück des Sulcus interparietalis in
beiden Hemisphären vorhanden; ebenso der Sulcus prsecentralis superior und der S. proecentralis inferior.
Fig. :>. Die untere Ansicht des Gehirns eines 43 Cm. langen, männlichen Foetn.s (vom Ende des 8. Monates). Der
Fornix und das Sphnium conm-is callosi sind von unten her blossgelegt, um das Verhalten des Fsalteritms zu zeigen;
dieses Gebilde stellt noch in diesem Entwicklungsstadium eine dUune, durchsichtige Haut dar, welche von einem ovalen,
verdickten Kähmen eingefasst ist und in der Medianlinie eine nach unten hervorragende Firste besitzt. Diese Partie
desselben Präparats ist nach einer Zeichnung in Fig. 8 der Tat'. XL VI wiedergegeben.
Fig. (i. Die Sclilafcnlappcn des in Fig. 5 abgebildeten Gehirns, von oben gesehen. Man sieht hier schon (Ue tmier-e
(insulare) Fläche von der nbtrcn getrennt und an der letzteren zwei HESCUL'ache "VVin<limgen und Fuj'chen. Am rechten
Lappen zeigt sich vorn-innen der Gi/rus semilunaris als ein rundlicher Hücker.
Fig. 7 um) S. Das Gehirn eines 49 Cm. langen (ansgetragenen) Foetus. In Fig. 7 sieht man an der unteren
Mantelkante die drei typischen Kantenfurchen, den Sulcus âingonnlis. den Sulcus .lulcentralis anterior und den Sulcus
snbccHlralis posterior, als selliststandige Bildungen. In der linken Hemisphäre erkennt man deutlich die beiden hinteren
Furchen; der S. diagüualis ist in die untere Proecentralfurche aufgegangen. Von den übrigen Furchen- und Windungsanoitlnnngen
ist hcsondei-s das Verhalten des Gyrus und des Sulcus temporalis superior der linken Hemispliäre hervorznheben.
Wie in dem in Fig. 7 der Taf. XII abgebildeten Gehini ist dieser Gyrus in dei' Weise unterbJochen, dass die
Fui-che schief nach cben-liinten in die Fissura Sylvii hineiutritt und eine breite BiHcken win dung, als Fortsetzung der
Gyri tempor. ti-ansversi, schief diu-ch die Furche läuft und sich mit dem Gyrus tempor. medius vereinigt (Gyrus mediosuperior
secundus).
Von den auf dieser Tafel (in natürlicher Grosse) nach directer Photographie im Lichtdruck abgebildeten Gehirnen
ist das der Fig. 1 dni'ch Kalibichromât, das der Fig. 2 und 3 durch Injection von einem Chrom-Osmium-Essigsänregeniiseh
YOU den Nabelgefässen aus gehärtet worden, während die Hilrtung der übrigen durch 2 « FormollBsuug, die in
Fig. 5 und 0 dargestellten mit Zusatz von Kalibichvomat geschehen ist.
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PBOT. C^D LICHTDBCCS VOX C. WEJCTBAI, ¡STOCKHOL«.