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TAFEL LXXXIV.
Das Operculum temporale und das Operculum parieto-frontale des erwachsenen Gehirns.
Fie. 1-5. djicrcnlariv Aiii=ichlen eines Pi-wnclisenen fteliirn.'» (von einem dS-jährlacn Manne).
Fiji. 1. Bor linko Solililfenlapiion, von oben gesehen; man erkennt Innteii drei Gyri icm;;ornfes h'niisrmj yia^icWom,
von denpu der zweite und dritte nnr seliwanli von piuaiider geti-ennt sind; nach vorn davon sieht man vi«' (h/ri liinjK
Irniisun-ni laitcriarcs: die Trennung der opercularen und der insularen Flilche ist angedeutet; das Unterliorn istgeiiffnet
lind der Hippoeamiins, tlieilweise von dem in natlirlidier Lage befindliclien Plexus cliorioideus bedeclct, ist entblüsst; reclits
vom Vordei-endc des Unterliorns erkennt man den Gi/rus seimlunm-is und den Oyrvs amhieits.
Fill. 3. Der rechte Schlafen] appen desselben Geliirns, von oben gesellen. Man erkennt drei Gyri tempornhii transrcrsi
posteriores und drei (oder vier) G. temp, transvci'si anteriores; der lateialste tlei' letzteren ist unge^vfiLnlicli stark
sagittal gestellt; die Grenze der opercularen (lateralen) und der insularen (medialen) Flilclie ist durch eine Biegung (eine
Fii-stp) dei' OliRrflUebe angegeben. Der Gyrus semilunaris inid der Gyrus ambiens sind sichtbar. Hinten sieht man die
eftloariue Flüche des Schlafen läppe ns (des Gyrus lingiialis).
Fii). 3. Die untere Ansicht der linken Hemisphäre desselben Gehirns, von dem der in Fig. 1 abgebildete SchlUfenliippen
abgetragen worden ist, von unten gesehen. Vorn, am OrbitaUeld, erkennt man den sternförmigen fiiilcvs orlntalis,
dessen lateraler und medialer Ast in typischer Weise angeordnet sind; uiedialwärts von ihm sieht man den Sulcus olfaotorius;
dei' Tractus olfactorius ist liinten abgeschnitten. Hinter dem Orbitalfelde, zwisclien ihm und der Substantia
perforata, findet man den G;iriis olfncloritis lateralis mit dem in ihm lateralwärts ausstrahlenden weissen Streifen (Stria
lati'ralis). Lateralwilvt.« davon findet man in der Vallecula das Limnn insnlrc mit dem Inselpol und eine natli vorn davon
belegeno quere Windung, wolohe (lurcli eine Furche von dem Gyrus olf. lateralis getrennt ist und als ein wahrer Gyrus
Irntisrerxiis in.wltr von EuKitsTAi-LKii aufzufassen ist. Vor diesem Gebilde findet sieb das dreieckige Operonlnm orbitale mit
ileni Ramus lateralis sulci orbitalis transversi, und lateralwärts davon und durch den Tlainus anterior horisontalis fiss.
Sylvii abgetrennt, das dreieckige Operculum intermedium. Hinter dem Rarau.s anterior asoenilens fiss. Sylvii findet sich
die abgeplattete untere Fläche des fronto-parietalen (oder parieto-frontalen) Operculums. Die vordere Partie dieser Flilche,
ilie Superficies inferinr opcrcuH frontalis $upcrioris, ist unregelmüssig rektangulBr und besteht aus dem Gyrus inferio]-
opero. front. sup„ in dessen lateralen Rand vorne der Svlcus fliagonalis (ä), in der Mitte der Sulcus preecentraHs inferior
{pri) und der SiiZcifs sitheaxlraUs anteiHor {sca) einschneiden, wogegen der Sulcus centralis (c) an der Kaute nur schwach
sichtbar ist. Die Grenze gegen das parietale Operculum ist hier scharf angegeben, indem der Sulcus transversus prinias
von der Innenfläche her quer über die Unterflüclie fast bis an die Aussenkante läuft. An der Superficies inferior ojjereuli
parietali.i sieht man die drei GjTi transversi, in wahrhaft querer Anordnung und von den Sulci transversi (secundus und
tertius) getrennt, die Fläche bilden; der Sulcus transversus secundus verlttnft, tief einschneidend, -über die ganze Fläche
nach aussen hin und verbindet sich mit dem Sulcus siilceniralis posteiior (scp).
Fill. 4 stellt die der Fig. 2 entsprechen de, untere Ansicht der rechten Hemisphäre, iin<l Fiij. .5 dasselbe PriU
parat nach der Abtragiuig der Lisula und der Ganglien dar, so dass die Innenfläche des Operculums zur Ansicht gebracht
ist, Der Sulcus trans versus primus (tp) bildet auch hier eine scharfe Grenze zivi sehen der frontalen und der pai-ietalen
Abtheiluug der Fläche; hinter ihm sieht man den Sulcus tramversus seciinilus die erste Querwindutig von der ».weiten
ti-ennen; die dritte dagegen ist ziemlich klein und liegt etwas versteckt. An der Unterfläche des frontalen Operculums
erkeujit man hinten den in die laterale Kante tief einschneidendeu Sulcus suhcentralis anterior (sco) und vorn sowohl den
Sulcus prrecentrali.i inferior (jin"), als den Sulcus diagonalis (rf). Der Sulcus centralis schneidet die Kante nicht ein, ist
aber bei c belegen, An der Innenfläche (Fig. 5) erkennt man vorn den Gyrus anti-iliagonalis und nach hinten von ihm
den stark-eu Gyrus anti-praccntralis und den Gyrus anti-ccntralis, sowie am parietalen Operculum zwei Gyri trausvcn»,
von denen der zweite durch eine Furche in zwei innere Aeste getheilt ist. In Fig. 4 sieht man die unteie Facette des
lusclpols (Limen insul«) mit einem kleinen Sulcus polaris transversus. In Fig. 4 und 5 Sndet n
Fläche des Oceipi tall app ens.
Fig. Ii. Der Schläfen läppen eines OS-jäluigen Mannes, von oben gesehen. Hinten sieht n
. 1 und 2, die Gyn temporales transvei-.u posteriores und anteriores, s
ti hinten die calcariue
zwischen der c
und dem Plexus ist sichtbar.
Nach Formolpräparaten photogi-aphirt und i
1 die calcarine Fläche
B die abgrenzende Firste
i und der insularen Fläche. Das Unterhorn ist geöffnet und der Hippocampus mit der Fimbria
GÜSTAF RETZIÜS; DAS MENSCIIKNIIIHN, 1896. T A F . I,.\,\.\IV.